Die grösste Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt – sieh sie dir an.
Kurt Tucholsky
Wir schlafen, es scheint, als hätten wir Nachholbedarf und brauchen es gerade sehr.
Seit gestern Abend ist Marco nun endgültig richtig erkältet. Bereits während des Ausflugs in den Brownsberg hat es angefangen und sind wir ehrlich, seit den 48er sind wir immer wieder am husten, laufen mit triefender Nase herum oder plagen uns mit anderen Schmerzen. Nun ist es anscheinend ausgebrochen. Wir sind aber gut gewappnet, haben alles nötige dabei und machen einfach mal langsam.
Gegen 10 Uhr spazieren wir in den Stadtkern nach vorne. Heute nicht wie sonst entlang der Hauptstrasse, sondern auf dessen gegenüberliegenden Innenseite, der Localseite.
Gestern Abend hat es wahnsinnig geregnet und die Strassen sind gezeichnet davon. Einige sind noch komplett überschwemmt, andere haben richtige Sandbänke.
Wir spazieren weiter, die Hitze drück und wir gelangen nach guten 30 Minuten dann im holländischen Viertel an.
Dort setzen wir uns in ein Kaffee und frühstücken. Beide bestellen einen Kaffee und teilen uns zusammen Poffertjes.

Der Kaffee hier hat es in sich. Die Röstung ist herb und geschmacksintensiv.
Wir gehen langsam zurück. Die Hitze erschlägt uns noch immer und der Schweiss rinnt trotz nichts tun dem Körper entlang.
Geht schon ein kleines Lüftchen, ist die Schwüle viel besser erträglich.
Wir laufen entlang der Hauptstrasse hoch um an dem Frisör vorbei zu kommen, welchen wir schon an Tag 1 entdeckten und für ausprobier-würdig empfanden.
Marcos Haare mussten nämlich dringend geschnitten werden.
Wir betraten also den Laden und standen in einer Autogarage. Von diesem Raum links ab, in welchem eine chinesische Dame gerade Reifen am verkaufen war, waren 4 Frisörsessel. Ein kleines Bijou quasi.
Kaum hatte sie ihr laufendes Geschäft abgeschlossen kam sie auf uns zu und fragte uns Unverständliches. Schnell wurde klar, dass sie weder Englisch noch Dutch sprach und so verständigten wir uns über die Zeichensprache, was gut funktionierte.
An der Wand hingen einmal ein Poster mit vielen verschieden Männerfrisuren und das selbige neben dran mit Frauenfrisuren. Alles präsentiert von chinesischen Models.
Marco zeigte auf seine gewünschte Frisur, setzte sich hin und kurze Zeit später war er ziemlich glücklich.

Glücklich und vor allem freudig, dass das so günstig war, liefen wir zurück in die Unterkunft und konnten es kaum erwarten in den Pool zu hüpfen.
Wir brauchen wohl beide noch ein bisschen um uns an zu klimatisieren.
Den Nachmittag verbrachten wir dort, telefonierten mit der besten Freundin und der Mutter und genossen die Sonne und gönnten uns immer wieder eine Abkühlung im Pool.
Gegen den Abend liefen wir nach vorne zu den Strassenlokalen und assen Chicken-Alfredo-Nudeln und Shrimps-Burito.
Hier im Restaurant ist es normal, mindestens eine Stunde Wartezeit zwischen Bestellung und Service zu haben. In dieser Zeit kann man das Strassenleben beobachten, wurden penetrant angebettelt und hat Zeit vor sich hin zu schwitzen.
Auch in der Nacht kühlt es hier maximal vier Grad ab. So war es bei unserer Rückkehr um 21 Uhr immer noch solide 27 Grad.
