Nun war es soweit. Um sechs Uhr morgens klingelte der Wecker. Ein letztes Mal duschen mit starkem Wasserstrahl (diesen werde ich bestimmt vermissen), ein gemeinsamer Kaffee mit den Eltern.
Der grosse Abschied von Nicoles Eltern und die Fahrt nach Zürich, mit wie solls auch anders sein, ein wenig Stau am Gubrist fiel schwer.
Der Abschied am Flughafen von Marcos Mama war für unser Herz und auch das Portemonnaie Gott sei Dank schnell, denn wer zahlt auch bitte pro Minute 1 sFr auf dem Parkplatz?
Beim Check in sagte uns die nette Dame von der Swiss, dass sie uns angesehen hätte, das wir nach Alaska fliegen. Ich bin immer noch erstaunt über diese Aussage und frage mich seither, wie wohl der typische Alaskatourist aussehen man.
Eingecheckt, durch die Sicherheitskontrolle und eine Laugenbrezel später begaben wir uns Richtung Gate, welches bereits eine Verspätung von 45 Minuten anzeigte. So begaben wir uns noch ein wenig auf Wanderschaften im Flughafenareal.
Marco wie immer begeistert von den ankommenden und abfliegenden Flugzeugen und Nicole am genissen der Hektik um mich herum.
Der erste Flug verlief tadellos und ohne grossen Vorkommnisse. Verspätung hatten wir, da das Flugzeug bereits schon mit dem ersten Flug von Berlin her mit Verspätung startete. Gegen Ende des Fluges wurden dann bereits einige Gäste mit bestimmten Weiterfluganbindungen aufgefordert, sich sofort zur Sicherheitskontrolle zu begeben und keine Zeit zu verlieren. Es stand sogar ein extra Bus für diese bereit. Lufthansa muss wohl auf ihr Budget achten zwecks Rückerstattung.
Auch wir mussten uns ein wenig beeilen. Zwar hatten wir noch knappe 2 Stunden Zeit zum Abflug von Frankfurt nach Anchorage aber mussten erneut durch die Passkontrolle und Zollkontrolle.
Ach war das ein Ding. Selten solch gereiztes und angespanntes Volk (egal ob Personal oder Fluggäste) erlebt.
Am Sicherheitscheck stand eine lange Schlange an. Geöffnet hatte jedoch genau ein einziger Sicherheitscheck. Die Leute waren nervös, es war laut und trotzdem kann man nichts dagegen machen, ausser Warten und sich in Geduld üben. Ich glaube ja, dass das unser tägliches Leben wir. Geduld üben, warten und spontane Lösungen finden.
Was uns jedoch verärgert ist das Bodenpersonal, welches wir dann nur dasitzen und miteinander plaudern sehen, während die Gäste vor zu ihren Weiterflug wahrscheinlich verpassen. Natürlich wissen wir, dass es bestimmt einen Grund hat, warum nur ein Schalter geöffnet ist und das Personal nicht noch weitere Gäste abfertigt und trotzdem ist es schwierig, dies so zu akzeptieren.
Am Gate von Frankfurt angekommen, stellten wir uns gleich bei der ESTA Kontrolle an. Obwohl ich noch pockern wollte und kein fake-return-Ticket kaufen wollte, entschied ich mich noch in Zürich spontan dazu. Und was war wohl bei der ESTA Kontrolle die erste Frage? – Richtig; – ‹Zeigen Sie bitte Ihr Ausreiseticket!›
Dieses System muss unbedingt optimiert werden, denn das Boarding hat alles andere als gut funktioniert. Die Fluggäste wussten oft nicht, dass sie erst boarden können, wenn sie durch die ESTA Kontrolle sind. Also standen sie vor dem Drehkreuz, konnten jedoch nicht hindurch und mussten wieder die gesamte Schlange zurück.
Neun Flugstunden später, mittlerweile Mitternacht in der Schweiz, landeten wir glücklich und aber auch etwas müde in Anchorage.
Im Flugzeug schauten Marco und ich uns an, sagten zueinander, dass wir es gar nicht glauben können, was wir hier gerade fabrizieren. Das Kribbeln im Bauch ist zurück, die ganze Anspannung der letzten Woche und Tage fällt ab und nun steht nur noch unser Camper in der Problemzone, was noch gelöst werden muss.
Wir werden sehen, wohin es uns bringen wird…