Was lange währt, wird endlich gut.

deutsches Sprichwort

Zugegebenermassen, es war kalt am Morgen nach der ersten Nacht im Auto. Und trotzdem schliefen wir bis etwas nach acht Uhr ein zweites Mal ein.
Wieder fuhren wir zu einem Walmart. (Walmart’s sind einfach riesig, am günstigsten und haben alles, was man hier braucht hier in Alaska. Sogar WiFi, einigermassen saubere Toiletten, gratis Trinkwasser und quasi immer geöffnet.)

Dort kauften wir einen Gasbrenner und bereiteten unseren ersten Kaffee neben dem parkierten Auto zu, assen Milchbrötchen und starteten in den Tag.
Danach nahmen wir Fahrt auf Richtung Fairbanks mit Übernachtung vor dem Denali Nationalpark. Immer lichter wurde die Zivilisation, immer länger wurde der Abstand zwischen den berühmten Briefkästen am Strassenrand.
Wir hielten an diversen Aussichtspunkten, Erinnerungsmonumente, spazierten zu einem Campingplatz und schauten und um wie das hier alles so funktioniert. Fanden per Zufall noch einen See welcher wunderschön spiegelte und bei mehr Zeit umrundet werden könnte.

Bei Park4night fanden wir einen frei gegeben Standplatz bei einer Tankstelle mit öffentlicher Toilette, Waschmöglichkeit und Dusche gegen Bezahlung.
Als wir gegen 18 Uhr dort ankamen begannen wir zuerst mit dem Kochen. Es sollte ein Festmahl werden und soviel voraus, dass wurde es auch.
Nach einer riesen Schüssel Salat, gekochtem Brokkoli und Pilzen sowie Penne mit Tomatensauce war es nur noch Zeit ins Auto zu kugeln. Wobei da doch auch noch der Abwasch wartete und das Auto mal etwas gebüschelt werden sollte. Da drin stand nämlich alles kreuz und quer, nach dem Motto: Wer suchet, der findet.

Kurz vor 21 Uhr waren wir soweit um uns Bett-ready zu machen, öffneten unser Bier und begaben uns in unsere Übernachtungskutsche. Die Tankstelle schloss nämlich um 21 Uhr und so nahm dann auch langsam der Verkehr ab.

Es war der erste Tag so richtig in Alaska, welcher uns auch dieses Alaskagefühl vermittelte, was wir uns so erhofften. Die Weite, die Leere, die Ruhe und das treiben lassen. Die Gedanken im Kopf werden kleiner, sie nehmen an Relevanz ab. Alles was uns in letzter Zeit erschöpfte, wird langsam kleiner und nicht mehr so präsent. Wir sind angekommen und am geniessen.