‹Wo immer wir wandern, winken Wunder.›
Andreas Tenzer
Es ist etwas nach 6.15 Uhr und die Sonne scheint schön in unser Zimmer.
Wir stehen auf, ohne zu zögern.
Je früher wir los kommen, umso besser.
Einen Kaffee später und mit ein bisschen Müsli im Magen sitzen wir um 7 Uhr im Auto und sind bereits auf dem Weg zum Parkplatz beim Startpunkt der Wanderung.
15 Minuten später dort angekommen, war der Parkplatz bereits geschlossen. Er war voll und wir wurden schon richtig grantig. Wie konnte das bitte sein?
Da uns keine andere Wahl blieb auf der Schnellstrasse fuhren wir einfach weiter und kamen knappe zwei Kilometer später nochmals an einer Parkfläche vorbei.
Dort bekamen wir dann zum Glück noch eine Lücke und starteten dann ziemlich zackig.

Auf der ersten Passage kreuzten wir unglaublich viele Leute. Die meisten nahmen das Ding hier ziemlich ernst und waren ausgestattet als würden sie eine Meisterwanderung unternehmen. Jeder hatte Stöcke, einen Wasserrucksack mit Trinkschlauch und war auch von oben bis unten mit bekannten Wandermarken eingekleidet.
Wir kamen uns schon ein bisschen underdressed vor.
Extrem zügig kamen wir vorwärts und hängten ziemlich bald die meisten ab.
Als wir kurz vor der Verzweigung entschieden, zuerst zum noch höheren See zu wandern um hoffentlich dort nich all zu viele Leute zu treffen, war es kurz nach neun Uhr und wir hatten die ersten Blasenpflaster montiert.



Ab der Verzweigung ging es steiler hoch und wir wurden etwas langsamer. Gut so, denn wir hatten bestes Wetter und wunderschöne Aussichten auf das Gebirge der hohen Tatra.
Ich glaube man erkennt es an den Bildern, wir waren total glücklich über den Anblick, über die Bewegung, die Natur und genossen die Ruhe.
Uns kamen dann sogar die ersten Herren entgegen, welche zwangsläufig schon oben waren. Dabei beliess es sich jedoch. Wir hatten also eine gute Wahl getroffen und holten dann nur noch ein deutsches Paar ein bis wir oben, beim weissen See waren.




Wir waren nach 2,5 Stunden oben und das sogar schon beim noch höheren, dem weissem See.
Was waren wir stolz auf uns und stellten gleichzeitig fest, dass wir gar nicht an unseren Grenzen waren und das körperlich gut schafften.
Oben assen wir eine Banane und Apfel, ein paar Salzstängeli und genossen den wunderschönen Anblick!
Nur wenige Leute waren hier, die meisten drehen wieder beim grünen See, welcher etwas weiter unten liegt.
Nach der Ruhepause ging es noch eine halbe Stunde weiter zum grünen See und schon längers schwärmten wir beide über ein Gipfelbier. Keines schmeckt so gut, wie nach einer guten Wanderung.
Und dies erfüllten wir uns dann auch da:


Das Saris-Bier ist eine slowakische Produktion und hat stolze 12%. Dazu gibt es gratis frisches Kümmelbrot. Gut zum abfedern…
Und wie erwartet: es schmeckte herrlich!
Der Himmel zog über uns zu und genau so wie wir es gelesen hatten, kehrt ab Mittagszeit der Wind und so hat man meist nur noch eine grosse Wolkendecke über dem See, welcher im Gebirge hängen bleibt.
Nach einer guten Pause und weiterer Blasenbehandlung machten wir noch ein paar Bilder beim See und ich erzählte Marco die zwei Sagen über die grüne Farbe des Sees.
(Eine der Legenden sagt, dass das Grün durch einen Edelstein, der ins Wasser fiel zusammenhängt. Die andere Geschichte geht um einen Hirten (?) welcher seinen toten Sohn im See sucht.)



Es wurde ziemlich frisch oben und so waren wir froh, konnten wir uns wieder bewegen um warm zu bleiben.
Der Weg nach unten war deutlich einfacher hoch zu gehen, als diesen welchen wir gewählt hatten. Aber für nach unten war er richtig bescheiden.
Die Steine waren oft lose und rutschig. Ich verstand erst jetzt, wieso überall bei der Wanderung stand, dass man eine gute Trittsicherheit mitbringen soll.
So viele Leute kamen uns entgegen und wir fragten uns, wo diese alle parkten.
Nach etwas über fünf Stunden hatten wir es geschafft und waren wirklich stolz auf uns.
Am Schluss machten wir gar noch bewusst einen Umweg, obwohl uns die Füsse von den Blasen echt schmerzten.
Zu Hause gab es dann ein Vesper-Plättchen, die Auswertung von Marcos Uhr und schauten uns die schönen Bilder an.

Und als hätten wir nicht genug gehabt, ging es nach der Dusche und ein bisschen Ruhepause nochmals ein bisschen ins Dorf um die Gegend zu erkunden und die Bergluft zu schnuppern.
Das Gebiet hier ist echt teuer, aber es lohnt sich halt wirklich! Überall führen Wanderwege ab, es ist mehr oder weniger ruhig und hat den Charakter von einem Bergdörfchen in der Schweiz, wie zum Beispiel Saas Almagell.
Am Abend kochte Marco für uns und sagen wir mal so: zum Glück waren wir diese Nacht ganz alleine. Denn das Sauerkraut roch man noch bis am nächsten Morgen trotz lüften und Dampfabzug.
2 Antworten zu “Zelené Pleso”
Echt toll!
😍❤️