Schlösser, Štrbské Pleso und die falsche Unterkunft


‹Wer eine schöne Burg hat, eine Burg an der Grenze oder einen Weinberg am Wegesrand, führt immer Krieg.›

Sprichwort aus Dänemark

Unser heutiger erster Stop war die Burg Hrad Likava oder besser bekannt als Burg Likava.
Bis wir dort waren dauerte es mal wieder fast eineinhalb Stunden. Es gab einen Unfall auf der Hauptstrasse und so fuhren alle die Umfahrung, was zu erheblichem Stau führte. Zudem war heute Feiertag und gefühlt war jeder auf dem Weg zur Burg.

Als wir es endlich schafften, was da wieder das all bekannte Parkplatzproblem.
Abgsehen von der Knappheit übertreibt es die Slowakei auch einfach endlos.
10 Euro zahlt man regulär für einen Parkplatz bei einer Sehenswürdigkeit oder einem Wanderstartpunkt.
Wir waren das irgendwie nicht gewollt zu bezahlen und fuhren daher an der grossen Meuterei vorbei und hielten in einer Seitenstrasse.
Dort assen wir ein Frühstück aus dem Kofferraum und begutachteten die Burg von der Seitenansicht und zwar alleine.

Die Grösse imponierte schon ziemlich und obwohl wir wussten, dass uns die zweitgrösse Burg europaweit noch bevorsteht, waren wir hier schon etwas sprachlos.
Der Eintrittspreis für die Besichtigung war nochmals ein riesen Wucher und die dazugehörige Wartezeit noch mehr, weshalb wir nach ein paar Bilder wieder verschwanden und uns auf den weiteren Weg und Tagesziel machten.

Nach etwas mehr als einer weiteren Stunde Fahrtzeit erreichten wir den Štrbské Pleso, parkten wiederwillig das Auto für 10 Euro und wanderten noch 1,5 Kilometer zum See.
Dort wurden wir überrannt von Leuten. Aber je weiter wir entlang dem See wanderten und weg von den Instagramhotspots kamen, desto weniger Leute waren um uns herum.

Es war ein richtig schöner Tag und weder zu heiss noch zu kalt.
Nach der Umrundung setzten wir uns noch ans Ufer, schauten den Kajakfahrer und Bootfahrer zu, schauten die Berge rund herum an, entdeckten vier Paraglider und sprachen über Gott und die Welt.
Die Bäume hatten einzeln schon herbstliche Farben angenommen und trotzdem war das meiste Grün noch sehr saftig.
Ein Anblick, welchen wir irgendwie schon sehr vermissten. Auch gestern im Wald kamen wir uns ein bisschen wie Hunde vor. Der Geruch ist so typisch und war nirgends ausser in Alaska und einigen Nationalparks der USA so intensiv und charakteristisch wie bei uns zu Hause in der Schweiz. Nur hier, hier roch man das auch gut.

Nachdem ziemlich Zeit verstrichen war, holten wir uns ein Glace und etwas zu trinken im einzigen Supermarkt vor Ort und spazierten weiter zum ‹love lake›.

Im Schatten genossen wir unser Zvieri und wanderten danach zurück zum Auto über das gesamte Kurortareal.
Wahnsinnig wie viele Leute uns begegneten.

Nun gings aber weiter zur Unterkunft und stellten vor Ort fest, dass das gar nicht so aussieht, wie auf dem Bild der Buchung. Bis wir bemerkten, dass wir die Unterkunft nach der diesrigen anpinnten anstatt der heutigen.
Also mussten wir nochmals eine Stunde weiter fahren und waren erst nach 18 Uhr bei der Unterkunft im hohen Tatra Gebirge.

Dort wurden wir ganz nett von der Hausdame empfangen, erhielten von ihr noch einen Teller mit frischer Wassermelone und frischem Kuchen als Willkommensgruss, herzallerliebst!

In der Unterkunft war aktuell noch eine polnische Familie mit zwei Kindern und eine einzelne Dame.
Hier teilten wir uns die Küche und Nasszellen, denn anders wäre der Übernachtunspreis in dieser Region nicht für unser Reisebudget bezahlbar gewesen.
Aber die Leute waren total nett und jeder nahm aufeinander Rücksicht.

Die Küche war richtig gut ausgestattet und so kochten wir Pesto und Marco hatte noch Dumplins.
Während des Essens schauten wir uns die Wanderroute für morgen auf Komoot an und wurden so langsam etwas skeptisch.
Wir wurden durch das viele Autofahren und sitzen schon ziemlich faul und 20 Kilometer ohne Training mit über 700 Höhenmeter ist dann schon nicht ganz ohne.
Aber wir einigten uns darauf, dass wir es einfach versuchen und sonst abbrechen werden.
Schnell, schnell packten wir noch den Rucksack und nahmen uns vor, nur das nötigste mitzunehmen.

Genau mit diesem Gedanken gingen wir zu Bett und stellten uns vorsichtshalber einen Wecker auf 7.30 Uhr. Denn laut den Kommentaren fülle sich der Parkplatz nach 9 Uhr extrem und man muss um einen Parkplatz kämpfen.


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