‹Wage es! Tu es! Du hast nur dieses eine Leben!›
Don Both aus Deep Waters
Um kurz vor 2 Uhr klingelte dann der Wecker und wir verliessen das Zimmer und fuhren Georgina zur Abgabe am Flughafen.
Dort angekommen packten wir unsere Rucksäcke und brachten den Schlüssel zum Autovermietungsschalter.
Wie wir zuvor abegmacht hatten, sendeten wir ihm Fotos und zeigen den Schlüssel gut in die Videoüberwachung.
Nun gings in die Abflughalle und unser Flug war als einziger nicht mit dem Gate hinterlegt.
Obwohl es ein internationaler Flug war und wir keine 2,5 Stunden mehr bis Abflug hatten…
Also fragten wir einfach einen Servicemitarbeiter, welcher uns dann weiter half.
Die Checkin Lane war frei und wir konnten sofort unser Gepäck abgeben. Online eingecheckt hatten wir bereits am Abend und konnten so unsere Sitzplätze noch frei wählen.
Da wir mit der AMEX bezahlten und Meilen sammelten, wurden wir gratis in die nächst höhere Klasse gebucht und hatten so komplett freie Auswahl, auch die Plätze am Notausgang.
Um 3:40 Uhr sassen wir dann in der Lounge und stellten fest, dass es wahrscheinlich wohl der letzte Loungebesuch in der Weltreisegeschichte von uns zweien ist.
Der Flughafen war voll und irgendwie merkten wir das auch an den Leuten. Gefühlt platzte die ganze Lounge aus allen Nähten und noch nie sahen wir so viele Leute in einer Lounge.
Je 3 Kaffee später begaben wir uns zum Gate, konnten dann ziemlich schnell in den Flieger und sassen zusammen in Reihe 6.
Das Flugzeug hatte je nur 2 Sitze pro Seite und war bis auf den letzten Platz voll.
Hinter uns schnarchte es laut und die Dame über den Gang neben uns war so nervös und grabschte dauernd in ihrer Tasche rum.
Auch wir versuchten noch etwas zu schlafen, was zwar bitter nötig gewesen wäre, aber irgendwie nicht ganz so optimal klappte.
Zumindest waren wir sehr froh, als nach knappen 4 Stunden die Ansage vom Piloten kam, dass wir in 20 Minuten landen würden.
Was uns aber nicht froh machte, oder zumindest nur mich, dass uns in Warschau knackige 11 Grad erwarten würden.
Und wie erwartet, hauten uns die 11 Grad weg. Gefühlt war es Winter und trotz Jäckchen und langer Hose war es unendlich kalt.
Nach dem wir unser Gepäck hatten ging es auf die Suche nach unserer Autovermietung.
Dies gestaltete sich schwieriger als gedacht. Die Vermietung war erstens nicht angeschrieben und zweitens sind alle Autovermietungen über drei Stockwerke verteilt.
Wir fanden das Büro erst, als wir via Google Maps bei den Bewertungen eine Wegbeschreibung und Fotos sahen.
Da das Büro erst um 8 Uhr öffnete und ein Paar vor uns auch schon wartete, ging es für uns noch zum Nebengeschäft der Post und kauften dort eine SIM Karte.
Gian-Franco der Dritte (Marco Idee! 😂) war noch ganz jung und hatte keine 10’000 Kilometer auf dem Tacho.
Ein neuer Toyota Yaris mit jeglichen Funktionen die man sich gar nicht vorstellen kann.
Über Spurhalteassistenz, selbständiges Abstandsregelungssystem, Tempomat, Navisystem, und und und.
Eigentlich muss man gar nicht mehr aktiv fahren, denn Gian-Franco der Dritte lenkt von selber, warnt dich Pausen zu machen und bremst von alleine, sobald ein Auto zu nahe vor dir ist.
Und so waren die knapp 6 Stunden Fahrt an die Ostseeküste Polens gar nicht mehr so schlimm und unaushaltbar wie befürchtet.
Wir machten ab und an mal eine Pause, mussten nochmals wegen der SIM Karte in ein Geschäft um das Guthaben aufzuladen und kauften bei Kaufland ein.
Unsere Gesichter im Laden waren also auch unbeschreiblich. Was hatten wir für eine Freude über Knoblauch-Essiggurken, Milchbrötchen, gute Salami, Krautsalat, Brot und Co.
So das wir im Auto gleich ein Picknick hielten bevor wir die letzten hundertfünfizig Kilometer in Angriff nahmen.
Im Hotel holten wir dann unseren PIN für die Schlüsselkarte, fuhren zurück ins Zentrum und bezogen dort das gemietete Studio.
Denn diese kleinen Wohnungen werden vom Hotel geleitet und bewirtschaftet, sind aber trotzdem irgendwie eigenständig und liegen etwas zentraler.


Das Studio entsprach absolut unseren Bedürfnissen und als erstes wurde die Heizung auf 26 Grad hochgedreht. Erst dann konnten wir es uns gemütlich machen und studierten wie unsere Körper nun ganz andere Temperaturen als angenehm empfinden.
Am Abend fiel Marco ein, dass ja morgen Sonntag ist und da die Geschäfte wahrscheinlich geschlossen haben.
Nach rascher google-Abfrage bestätigte sich dies und so zogen wir nochmals los um ein paar Dinge zu kaufen, die wir morgen und übermorgen sicher brauchen werden.

Zurück zu Hause kochten wir nur noch, genossen das Essen nach unserem Gusto und probierten noch etwas wach zu bleiben.
Aber keine Chance, während Marco noch unsere gesamten Flüge der Weltreise zu kompensieren versuchte und ausrechnete wie, was und wo, war ich längst im Koma und schien von gar nichts mehr wach zu werden.
