‹Ein wenig Grütze unter der Mütze ist viel nütze.
unbekannt
Aber ein gutes Herz unter der Weste, das ist das allerbeste.›
Am Morgen wurden wir von unserer Hotelbesitzerin herzlich zum Frühstück eingeladen. Obwohl wir es nicht bezahlt hatten und es gekostet hätte, lud sie uns so freundlich ein, dass wir gar nicht nein sagen konnten.
Im Gegenteil machte sich dann die Dame im Service Sorgen, da Marco ein bisschen Sellerie, Wassermelone und sonst noch ein paar Früchte auf dem Teller hatte und ich an einer Nektarine rumkaute.
Sie liess die Chefin übersetzten, dass sie auch warme Würste, warme Kartoffeln und andere warme Speisen im heissen Becken hätte und es gäbe auch Brot und Aufstriche und Co. Wir würden doch nicht satt werden mit dem wenigen…
Wir waren wirklich erstaunt über das schöne Buffet und als wir das Geschirr zurück brachten, wollte mir die nette Dame nochmals Süssigkeiten andrehen um ja nicht zu verhungern.
So wie wir es gelesen hatten: total gastfreundlich und immer sehr aufs Essen bedacht.
Das Frühstück nahmen wir im übrigen auf der wunderbaren Dachterrasse ein und hatten eine schöne Aussicht auf die Stadt.
Danach gings aber los.
Alleine die Fahrt aus der Stadt war der Horror.
Die Leute fahren hier wie Kriminelle und Marco betitelt den Verkehr nicht ohne Grund als der schlimmste während der gesamten Weltreise.
Es wird IMMER gedrängelt, eine Spur wird immer zur mindestens zwei wenn nicht drei ausgeweitet und alle haben eine Geduldstoleranz von maximal null.
Nach über 2 Stunden erreichten wir dann endlich unser erstes Ziel: Dschwari.
Eine orthodoxe Kirche auf einem Hügel mit Aussicht auf den gespaltenen Fluss.





Wir stiegen aus, bestiegen den Hügel, erkundten die Kirche und auch die Umgebung und stellten fest, dass wir uns in einem einzigen Instagramparadis befanden.
Schwer hofften wir auf etwas Besserung in den nächsten Tagen und machten uns nach guten 40 Minuten wieder vom Acker in Richtung Kutaissi.
Dabei fuhren wir zuerst zum Stausee nördlich von Tiflis bis zur Burg Ananuri.
Da der Parkplatz dort kostenpflichtig war, fuhren wir noch etwas weiter und liefen die paar Schritte zurück zur Burg.
Tat uns auf alle Fälle gut und war nicht weiters schlimm.






Auch dort nahmen wir uns wieder Zeit, erkundeten alles zu Fuss, waren wieder in einer Touristenmasse drin und gingen, als wir alles gesehen und genug davon hatten.
Nun fuhren wir ins Hochdorf Duschetti, welches 900 Meter über Meeresspiegel liegt und eine spezielle orthodoxe Kirche mit Stadtgarten bietet.
Wir hatten uns ehrlich gesagt ein bisschen mehr davon erhofft, für einen kurzen Spaziergang und Pause im Garten lag es aber doch ganz gut und wir hatten Zeit, die ganzen Strassenhunde zu begutachten.
Georgien hat ein sehr, sehr grosses Problem mit den Strassenhunden und bekommt es fast nicht in den Griff.
Überall sind sie und wirken oft in einem desolaten Zustand zu sein.


Bis wir dann Kutaissi erreichten, dauerte es gefühlt ewig.
Zwar fährt man auf der Autobahn, muss aber alle paar Kilometer abbiegen oder auf eine Umfahrungsstrasse fahren, da die Autobahn grösstenteils noch nicht fertig gebaut ist oder noch nicht zweispurig ausgebaut ist.
Bis wir dann unser Gasthaus erreichten war schon kurz vor 18 Uhr.
Dafür umso netter war der Empfang mit dem erst sehr wilden, laut bellenden Hund Dobby, welcher sich aber als total liebevoll und verschmust entpuppte und den netten Eheleuten, welche uns das Zimmer vermieteten.
Von dort ging es zu Fuss in das Zentrum und erkundeten dort noch das grosse Gemeindehaus, den Park und den bekannten Kreisel, bis wir in einem Restaurant einkehrten und auch wieder landesüblich Znacht assen.
Marco heute mit einem Kebab und ich ass Khinkali, Teigtaschen gefüllt mit Salzwasser und meist Käse oder Pilzen. Dazu wieder einen typischen Gurken-Tomaten-Salat.
Auch für Marco bestellten wir eine Khinkali mit, denn diese werden immer in Stückzahl bestellt.





Bis wir wieder zurück im Gästehaus waren, wurde es bereits dunkel und wir widmeten uns noch der Reiseplanung fürs nächste Land, denn dies werden wir schon sehr bald in Angriff nehmen, bevor es dann ins Bett ging.