Tiflis


‹Es gibt nur einen Weg zum Glück und der bedeutet,
aufzuhören mit der Sorge um Dinge,
die jenseits unseres Einflussvermögens liegen.›

Epiktet

Wir wachen spät auf und brauchen auch etwas längers bis wir aus den Federn kommen. Die zwei Stunden fehlen uns einfach…

Um 10 Uhr schafften wir es aber auch raus und fuhren mit Georgina mitten in die Hauptstadt Georgiens: Tiflis. Oder aber Tbilisi.

Das Parkingsystem hier verunsicherte uns sehr und so entschieden wir uns nur schnell, schnell eine SIM Karte im Laden zu holen, vergassen dabei jedoch unseren Reisepass.
Zum Glück ging es nach einem kleinen bitte-bätti auch mit dem Führerausweis von Marco.

Nun konnten wir endlich nach einer richtigen Garage googeln, luden uns auch die parking-App von Tiflis runter, sahen da aber nicht ganz durch, wo wir nun bezahlen mussten und wo nicht. (ein paar Tage später klärte sich das ganze dann)
So fuhren wir in die Garage, parkierten da unser Auto zwar kostenpflichtig aber auch noch total im Rahmen für eine Stadt. (2 GEL für die erste Stunde und danach je 1 GEL pro weitere Stunde / 1 GEL entsprich nicht ganz 33 Rappen)
Zudem bot uns der Standort eine super Ausgangslage für die Erkundungstour.
Wir begrenzten uns jedoch auf das alt-zentrale-Zentrum. Denn Tiflis hat mindestens 3 wenn nicht noch mehr Zentren welche alle irgendwas zu bieten haben an Sightseeing und Interessantem.

Als erstes liefen wir durch den Rikepark. Total modern und schön angelegt. Egal ob für Erwachsenen, Kind oder Tier.
Danach gings weiter über die bekannte Friedensbrücke, schlenderten durch die engen kleinen Gassen mit den urigen Steingebäuden bis wir den alten Uhrenturm und die kleine Kirche daneben erreichten.

Nach diesem Spaziergang holten wir uns im Spar eine Flasche Wasser, ein übliches (Fladen)Brot von hier und einen Frischkäse + Salami.
Damit setzten wir uns in der Innenstadt auf die Treppe und schlemmten im Schatten.

Nach der Stärkung pilgerten wir weiter durch die Gassen, Berg hoch und Berg runter, liefen durch den Gewölbekeller welcher als Meidan Bazar bekannt ist und erreichten etwas später den Eingang des botanischen Gartens.
Dieser soll zwar auch sehr schön sein, wir wollten aber vor allem dahin, da es dort eine Aussichtsfläche auf den Canyon gibt, welchen wir dann auch erreichten.

Nach einer Rast, es waren einfach 38 Grad und kein bisschen Wind, gings noch weiter hoch zur Festung Nariqala, erkannten die Gondelbahn, welche vom Rikepark hier hoch führte und bemerkten erst jetzt, wie hoch wir spaziert sind. Die Weitsicht über ganz Tiflis war wunderschön und wir verweilten eine längere Zeit vor Ort, genossen den Wind um unsere Nase und besichtigten auch die Kappelle sowie die Festung.

Nun gings aber auch hier weiter etwas zurück und vor allem runter in den Canyon zur bekannten love-bridge, the second love-bridge und dem einzigen Wasserfall in der Stadt. Dabei liefen wir auch an den alten Schwefelbädern vorbei welche uns direkt ins Näschen stiegen.

Auf dem Weg zum Wasserfall wurde Marco ziemlich penetrant angebettelt, die Mutter schickte dann auch ihren knapp 4 jährigen Sohn (schätzungweise) zu ihm, welcher Marco am Hosenbein klebte und ihn immer wieder anfasste und die hohle Hand zeigte.

Schon ziemlich erschöpft und mit dem Ziel zum Auto zurück zu schlendern, fanden wir per Zufall noch ein Freilichtmuseum welches wir natürlich auch noch besuchten und kamen ziemlich entkräftet gegen 17 Uhr beim Auto an.

Zurück im Hotel gings erst Mal unter die Dusche und danach lag sogar ein kleiner Nuck drin, bis wir uns nach 19 Uhr zum Abendessen aufmachten.
Tiflis ist für eine sehr gehobene Küche bekannt und die sonst sehr deftige und eher Hausmannskost wird hier in allen Varianten, aber immer sehr hochwertig aufgetischt.
Uns war aber total nach heimisch und traditionell und so fanden wir ein Lokal, welches nicht nur mit günstigen Preisen warb, sondern auch, indem die Gastgeberin sehr häufig den Kunden Dinge empfielt oder eben nicht serviert, wenn sie der Meinung ist, dass es nicht passend ist.

Wir wagten gleich alles und bestellten traditionelle Gerichte. Beides georgische Hauptgerichte.
Während Marco ein Lobiani ass (eine Art Samosa aber im Fladen gefüllt mit Bohnenpaste), bestellte ich ein Adscharuli Chatchapuri.
Zusammen teilten wir uns dann noch einen landestypischen Gurken-Tomaten-Salat und als die Dame servierte, meinte sie noch, dass es viel zu viel für uns sei.

Und was soll ich schreiben: ja sie hatte recht, wir schafften es nicht und nahmen noch Reste mit nach Hause.
Gerade mein Gericht war so mastig und fettig durch den vielen Käse.

Als es dann noch zu stürmen und regnen begann rannten wir zum Auto zurück was unseren Magen gar nicht freute.

Zurück im Hotel kugelten wir uns ins Bett und schworen uns beide, dass wir nicht mehr so viel bestellen und erkannten, das hier wohl auch der Grundsatz gilt: man teilt sich zusammen Platten. (Daher bekam auch jeder zu Beginn einen eigenen Teller. Man bedient sich quasi wie bei einem Buffet auf dem eigenen Tisch.)
Aber lecker wars auf alle Male!


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