‹Wo das Wasser endet, endet die Erde.›
usbekisches Sprichwort zum Aralsee
Neuer Tag, neue Fahrt.
Auch heute haben wir wieder gute 600-800 Kilometer vor uns. Je mehr wir schaffen, desto besser. Aber auch: können wir nicht mehr, finden wir überall ein Plätzchen.
Als erstes steht die Raumfahrtstation der ehemaligen Suvjetunion an. Diese liegt auf dem Weg und das Denkmal sei eine echte und lebensgrosse Rakete.
Da wir ja in Französisch Guyana ja auch schon eine Rakete gesehen hatten, durfte diese nicht fehlen, gerade, wenn sie noch zudem auf dem Weg liegt.
Leider wurde das nichts, denn vor der Ortschaft wurden wir von russischem Militär angehalten. Wo unser Permit sei wollte er wissen. Wir erhielten kein Zugang und mussten somit ohne Sichtigung wieder drehen.
Laut iOverlander muss zwei Monate vor Besichtigung eine Bewilligung gekauft werden in Almaty um Zugang zu erhalten. Das Gebiet wird tatsächlich streng geschützt und nur wenige erhalten Zugang dahin.

Schade Schokolade, aber heute werden wir endlich sehen, für was wir überhaupt diese grosse Schlaufe unter anderem fahren.
Eine, laut den Medien, Naturkatastrophe des Menschen selbst gemacht.
Der Aralsee.
Nach etwa weiteren drei Stunden Fahrt erreichen wir das Städtchen Aral.
Holly Molly war das strange.
Das Dorf oder eben Städchen sieht im Vergleich zum Bild von gestern aus, als wäre es seit dem zweiten Weltkrieg stehen geblieben.
Es gibt abgesehen von der einen Hauptstrasse und Gasse keine richtigen Strassen (und das Dorf ist grösser als gedacht) und das Leben spielt sich eigentlich nur am Zentrum ab.
Ein riesiges viereckiges O in welchem Bäckerei, Metzgerei, Fischerei und Zigarettenladen sich befinden.
Alle Einwohner Arals sind gefühlt da und machen einen ziemlich komsichen Eindruck.
So einen, dass wir zwar ausstiegen und uns kurz umsahen, aber nach keinen zwei Minuten zurück zu Conne liefen und uns die Sache zu heiss wurde.
Wir könnens nicht genau sagen, aber schon alleine, dass wir sehr genau gemustert wurden und zwar von ALLEN oder dann auf unser Auto gezeigt wurde, reichte um unsere Sachen nicht alleine lassen zu wollen.
Wir fuhren weiter zur ehemaligen Seekante und waren wirklich erschrocken, was übrig blieb von dem einst viert grössten See weltweit.

Einmal frisch aufgetankt und nun ging es queer durchs Land in Richtung Osten.
Google Maps zeigte eine dicke gelbe Linie an, was hier als Hauptstrasse respektive Hauptverkehrsroute gilt und somit gut zu fahren sei.
Dass wir für 90 Kilometer über 2 Stunden hatten, die Strasse abartig schlecht war, lies uns noch nicht all zu skeptisch werden. Getreu dem Motto ‹in 400 Kilometer haben wir es ja geschafft›.
Wir fahren durch eine einzige Geisterstadt und sehen dann das hier:

Die Strasse führte in einen See und egal ob wir ihn rechtsseitig oder linksseitig versuchen zu umfahren, ist da entweder ein Fluss oder das Bild von oben von einer gesprengten Brücke.
Wir fragen Locals welche uns ganz verduzt anschauen, dass wir hier nach Astana wollen. Hier führe kein Weg nach Astana und noch nie hätten sie so eine Strasse gesehen wie sie auf Google Maps eingezeichnet ist.
Hier sei auf alle Fälle Endstation für uns.
Wie Marco sie nannte: die längste Sackgasse der Welt.
Es blieb uns nichts anderes, als alles zurück zu fahren.
Auf den letzten 20 Kilometer begann es dann richtig zu stürmen und regenen. Das Resultat: ein wunderschöner Regenbogen.
Nun heisst es für uns also, dass der Roadtrip noch länger geht, denn wir müssen nun bis ganz an die nordische Kante von Kasachstan und somit an die russische Grenze und von dort eine Schlaufe nach Astana machen.
Alles anders wie gedacht, aber wir machen wie immer das Beste draus.
Am Abend schlafen wir zwischen einer merkwürdigen angeordneten Baumbepflanzung und schlafen schon etwa zwei Stunden, bis plötzlich in der Nähe von uns bis nach 4 Uhr laute Bassmusik gespielt wird.
Eine eher weniger erholsame Nacht…
Eine Antwort zu “Aral und sein Überbleibsel: der Aralsee”
klingt doch nach Party 🎉
durftet ihr nicht mitmachen?
haltet durch..