‹Nur wer umherschweift, findet neue Wege.›
unbekannt
Am Morgen waren wir trotz der intensiven und kurzen Nacht früh wach, da die Sonne mitten auf unser Zelt knallte.
Wir standen mitten auf einem sandigen Feld und hatten keinen Schutz vor nichts, auch nicht vor Passanten, denn neben unserem Zelt führten je zwei Wege durch.
So entschieden wir uns rasch das Zelt zusammen zu packen und im Auto noch einen Nuck zu halten.
Wir schliefen tatsächlich nochmals über eine Stunde und wurden erst richtig wach, als eben zwei Passanten laut redend an uns vorbei liefen.
Die war auch der Startschuss für uns um zuerst zum Grab in der Nähe vorbei zu fahren und danach ein frisches Brot und etwas zu trinken zu organisieren.

Nun machten wir uns ‹gestärkt› auf den Weg nach Türkistan. Eine bedeutsame Stadt für Kasachstan und dann ganz anders wie gedacht.
Zum Glück fuhr Marco fast alles alleine bis dahin. Mein Kopf brummte noch immer und ich sah kaum aus meinen Augen.
Daher nahmen wir Türkistan auch gleich als unser Mittagsrast an.
Conne parkierten wir auf den gratis Parkplätzen und wollten eben mal das Mausoleum von Hodscha Ahmad Yasawi anschauen.
Mit mal eben waren wir total daneben.
Das Gelände ist riesig und modern. Man sieht, die Stadt hat zu viel Geld und der Platz war sauber und total einladend, weshalb wir es uns im Schatten bei den 43 Grad etwas bequem machten.
Nur wenige Leute taten sich die Mittagshitze an.


Die Stadt galt als gesamter Hingucker. Alles war total modern, grosszügig und neu gemacht/gehalten.
Überall waren Bauarbeiter, Zäune wurden frisch gestrichen, riesige Mall zirrten die Strassen und unsere Augen kamen gar nicht mehr nach.
Was wir bisher gesehen hatten von diesen zwei Ländern, entsprach nicht dem, was sich hier gerade vor unseren Augen abspielte.
Nach dem Rast ging es nochmals ein gutes Stück weiter nordwärts. Da wir grosse Distanzen vor uns haben und es draussen eh zu heiss ist vor 18 Uhr blieb eh nichts anderes übrig, als weiter zu fahren.
Um uns wenigstens gedanklich etwas zu kühlen, hörten wir Weihnachtsmusik und lachten über die komischen Ortsnamen wie ‹Josali› was wir als ‹Jo (ja) Sali› oder ‹Zahnispray› als ‹Zahn(arzt) Spray› umbenannten.
Da wir keinen besseren Spot fanden, übernachteten wir an einem Flussbeet vor einer Brücke, etwas zurückgezogen im Gebüsch.
Wir hatten einen traumhaften Sonnenuntergang und vor der Mückenplage verzogen wir uns in Zelt.
Der Sonnenuntergang war übrigens eine Stunde zu spät wie unser Handy und die Uhr von Marco voraussagte, bis wir schnallten, dass wir heute die Zeitzone wechselten.

Als wir dann ready zum schlafen waren, hörten wir auf einmal ein Tiergejaule.
Wir wissen, was es ungefähr für Tiere hier in Kasachstan gibt und genau das machte uns etwas Schiss.
Lange googleten wir wie welches Tier klingt beim jaulen und beruhigten uns mit dem Gedanken, dass es wahrscheinlich Wildschweine oder Wildkatzen waren. Da wir sie nur einmalig hörten und wir so oder so zu müde für weitere Gedanken hatten, schliefen wir dennoch schnell ein.