Wir leben in einer Zeit vollkommener Mittel und verworrener Ziele.
Albert Einstein
Wir fahren vom Walmart ab und machen uns auf eine längere Fahrt bereit. Also geht es als erstes noch tanken, was uns einmal mehr schwer schlucken lässt. Über 7 Dollar pro Gallone…willkommen zurück in Kalifornia, da wo die Steuern so richtig kicken. Und alles einfach mal doppelt so teuer ist.
Nicht ohne Grund heisst es, dass Kalifornia, der Westen des Landes am teuersten ist.
Nach dem teuren Erlebnis gings dann los. Ellenlange einfach nichts als Wüste und eine gerade Strasse.
Wir halten an einem Statuenpark, welcher mitten in der Wüste zum einfach so besichten ist. Nichts besonderes, aber ein Halt war es schon alleine für die kurze Bewegung wert.
Danach ging es nach Zurich. Ja, genau, eine Stadt ohne nichts. Aber weitere Infos entnehmt ihr dem unten eingefügten Video.
Der nächste Halt war bei den Hot Springs geplant wo wir auch baden wollen.
Laut dem Internet sei die Strasse gut zu befahren, wir mussten es jedoch anders erfahren.
Die Strasse hatte viele grosse Löcher und war mit dem WoMo unmöglich zu bewältigen.
Zum Glück gab es mehrere heisse Spots und so kamen wir zwar zu einer alten, sehr kleinen, aber wenigstens hatten wir eine und wo wir auch das WoMo gut abstellen konnten.
Gegen Abend, als der ganze Touristenverkehr abnahm gingen wir dann auch baden.
Durch den Vollmond war es sehr hell und der Himmel wunderschön zu beobachten.
In der Nacht windete es heftig und es wurde das erste mal 0 Grad in der Nacht. Zum Glück hatten wir noch immer unsere Schlafsäcke, die Decke und genügend warme Keidung. Die brauchten wir nämlich.
Am Morgen war es dann wärmer draussen in der Sonne zu stehen, als im WoMo zu sein.
Wir fuhren dann weiter, da der Verkehr wieder deutlich zunahm und die Touristen baden kamen.
Es ging weiter zum Monolake. Die Salzskulpturen sind eindrücklich und der Spaziergang entlang dem See war wirklich toll.
Während der weiteren Fahrt googeln wir, wo wir im Yosemit Park übernachten können und stossen auf die Parkinformation, dass ab dem 11.10.22 die Campingplätze auf first-in, first-served wechseln und man so also auch ohne Reservation zu einem Schlafplatz kommt.
Das passte uns natürlich super in den Zeitplan, da es in den Park noch zu lange gewesen wäre und wir so eine Nacht vor dem Tiogapass übernachten können.
Diesen Spot (direkt vor einer Tankstelle) fanden wir auch auf der iOverlander App und fühlten uns relativ sicher. Als dann gegen 21 Uhr auch noch ein weiterer Cruise America Camper und andere Vans zu uns stiessen, konnten wir beruhigt schlafen gehen.
Am nächsten Morgen waren wir durch die Kälte früh wach, was uns sehr in die Karten spielte. Wir fuhren direkt los über den Tiogapass, da wir noch laut Navi über 2h brauchten für ins Valely des Yosemit Nationalparks.
So konnten wir mit aller Ruhe den Pass hoch fahren, mal hier und dort anhalten (die Strecke ist wunderschön!) und kamen dann gegen halb 11 im Parkinneren an.
Der Verkehr im Valley war extrem und wir sahen auf den ersten Blick, dass wir nicht alleine sein werden.
Wir fuhren auf den Curryplatz um dort im Reservationsbüro nachzufragen, an welchem Campingplatz noch freie Plätze vorhanden sind.
Tja, was soll ich sagen: es war so wie immer in der USA… wir waren nicht einmal mehr enttäuscht oder sauer.
Sie hätten keinen Platz, da die Hälfte der Campingplätze bereits heute zu machten aufgrund der Kälte und Saisonende und der Rest sei alles bereits reserviert.
Als ich dann nachfragte, was mit den first-in, first-served Plätzen sei, meinte sie, dass die Nachfrage so gross sei und sie halt lieber das Geld von den Reservationen nehmen, als darauf hoffen, dass Tagesgäste bleiben.
Wir sollen doch durch den Tag hinweg immer wieder alle Plätze online durchkämen und darauf hoffen, dass jemand der reservierte, absagt.
Aber auf das ganze hatten wir einfach gar keine Lust und wollten lieber den Tag dann hier geniessen und vielleicht morgen nochmals reinfahren, sollte es uns so gut gefallen (da sind aber wieder die begrenzten Meilen und der teure Benzin…)
Wir packten unser Tagesrucksack, nahmen noch etwas kleines auf die Hand mit und liefen zur Busstation. Mit dieser wollten wir zum Punkt 16 von welchem man zum Wasserfall wandern konnten.
Als der Bus ankam, war dieser so voll, dass wir erst fast nicht einsteigen konnten und dann erst die Info kam, dass heute nur die grüne Route fährt (sonst fahren 2 Linien um die vielen Leute abzufertigen) und sie sich für die Unannehmlichkeiten entschuldigen.
So waren wir dann auch froh, dass wir schon bald aussteigen konnten.
Wir dackelten der Masse hinterher, welche alle auch zum Wasserfall gingen. Nach knappen 30 Minuten waren wir da und suchten den Fall. Es war eher noch ein Bächlein.
Der Wasserfall ist am schönsten und grössten nach der Schneeschmelze im Frühjahr und trocknet meist Ende Herbst komplett aus.
Schade dachten wir und liefen weiter um aus der Menschenmasse zu kommen. Wir liessen uns von den grossen Felsklippen beeindrucken, schauten den Tieren zu und endeten dann bei der Busstation wieder.
Mit diesem fuhren wir ans andere Parkende (wäre sonst zu weit zum laufen gewesen und wir einfach keine Zeit dafür hatten) zum Mirrow Lake.
Auch dort wanderten wir im Wald und gelangten nach einiger Zeit am ausgetrockneten Spiegelsee an. Ja, wow.
Hätten wir uns vielleicht ein wenig früher darum gekümmert und Informationen dazu gesucht, wären wir nun nicht vor einer trockenen Sandkuhle gestanden.
Dies war auf alle Fälle eine gute Zeit um unseren Snack zu essen und zu rasten.
Auf dem Rückweg entschieden wir uns bis zum WoMo auf dem Curryplatz zu laufen und so noch über den einen Campingplatz zu spazieren. Vielleicht waren wir plötzlich nicht mehr so unglücklich. Auch, da wir erfuhren, dass das meiste bereits zu hat oder eben trocken sei aufgrund des Wetters und der anhaltenden Trockenheit.
So gelangten wir gegen 17 Uhr am WoMo an, gingen frecherweise beim Campground dumpen und fuhren dann langsam zurück.
Unterwegs hielten wir nochmals an diversen Stellen, vor allem ein Passsee hat es uns sehr angetan und so weilten wir noch einen Moment am Seeufer.
Als wir dann gegen 18:30 Uhr wieder an der Tankstelle vor dem Tiogapass ankamen, war die Entscheidung gefallen, dass wir morgen nicht nochmals hochfahren werden.
An diesem Abend füllte sich der Spot wahnsinnig schnell und wir waren von vielen Mercedescampingbüschen und ‹Weinsberger’Büschen eingezirkelt.