Wirkliche Unwissenheit ist Mangel an Neugier. Neugier ist das Wesen aller Kultur.
unbekannt
Wir fahren von Page ab.
Es regnet noch immer und so fuhren wir zuerst zum bekannten Damm. Wir schauen links und rechs, entschieden uns jedoch nicht auszusteigen.
Als nächstes kam ein kleines Reservat beziehungsweise ein kleiner zahlpflichtiger Park welcher Aussicht auf den Damm und den Canyon gab.
Wir hatten diesen gestern bereits gegoogled und ihn als weniger spektakulär empfunden.
So gingen wir nach kurzer Ausschauhaltung vor der Mautstation weiter zum tanken mit gefolgtem dumpen und Wasser auffüllen.
Von dort strebten wir das Horseshoe Bend an. Das lag keine fünf Minuten Fahrzeit vom Zentrum Page entfernt.
Endlich hörte es auf zu regnen und wir nutzten die Zeit und wanderten zur Aussichtsplattform hoch.
Wow! – A) die Masse an Leuten und B) der Ausblick.
Es war trotz des eher ungünstigen Wetters ein toller Anblick und wir verweilten dort mit Hin- und Rückweg zum Parkplatz sicher eineinhalb Stunde.
Weiter ging die Fahrt Richtung North Grand Canyon.
Dies war noch ein gutes Stück Weg und da das Wetter irgendwie nicht wirklich besser wurde, war es auch nicht so tragisch, dass wir dann noch weitere drei Stunden zum nächsten BLM Platz vor dem Parkeingang fuhren.
Dort angekommen verschlug es uns wieder in ein Waldstückchen. Neben unserem Platz war eine Dreiergruppe an Herren die seelig Holz verbrannten. Wohl weil sie es einfach konnten. Und sie hatten wahnsinnigen Spass dabei.
Uns störten sie nicht und wir wurden von ihnen wohl gar nicht wahrgenommen.
Der Tag war recht unspektakulär abgesehen vom Horseshoe und so war auch unser Abend. Wir lasen und kuschelten uns schon bald ins Bett ein. Es war nämlich wirklich kalt.
Uns so wachten wir auch am nächsten Morgen auf. Die Scheiben waren komplett angelaufen und wir lagen trotz zwei Schlafsäcken, einer Decke und langer Schlafbekleidung bibbernd im Bett.
Laut Wetterapp hatten wir in der Nacht knappe 1 Grad und die Kälte hat sich durch jede Ritze ins WoMo gefressen.
Draussen in der Sonne war es jedoch bereits schon deutlich wärmer als im WoMo. Das Phänomen hatten wir bereits schon im Süden vom Grand Canyon. Sobald du in der Sonne stehst könntest du im T-Shirt sein, im Schatten brauchst du jedoch mindestens langarm Shirt und am besten noch eine Jacke. Die Sonne hat hier so eine wahnsinnige Kraft.
Wir fuhren sicherlich nochmals fünfzehn Minuten zum Eingang. Dieser Strassenarm hörte gefühlt nicht mehr auf.
Angekommen machten wir uns auf zum Visitor Center und kochten da erstmal einen Kaffee und assen Müsli. Danach packten wir unseren Rucksack und erkundeten den North Grand Canyon. Wieder liefen wir entlang dem Rim und waren positiv beeindruckt.
Wie uns die Dame im ‹richtigen› Grand Canyon sagte, ist dieses Stückchen ganz anders. Viel Felsiger, weniger Leute und kleiner.
Mir fehlen die genauen beschreibenden Adjektive um den Unterschied deutlich zu machen. Er ist einfach anders…
Wir liefen weiter zum Bright Angel Point, welcher wir nach 1,5 Meilen erreichten. Nach kurzer Pause (es war irgendwie anstrengend da hin zu laufen obwohl der Weg nicht sehr steil war oder man sich sehr anstrengen musste…) entdeckte Marco dann auch das Plateau auf welchem wir vor einigen Tagen standen.
Es kamen gleich einige Glücksgefühle auf und wir schwebten in Erinnerung und sind bis heute der Meinung, dass diese Wanderung etwas vom besten war in den 48er.
Wir liefen zurück, weiter dem Rim entlang und kletterten durch den Wald irgendwann zur Lodge hoch. Diese ist eigentlich die Ankunftshalle der Lodgegäste welche dort übernachten, ist jedoch öffentlich zugänglich. Das Forum ist komplett verglast und so kann man eine schöne Aussicht geniessen.
Da wir noch mehr sehen wollten, fuhren wir weiter zu einem anderen Aussichtspunkt. Im Gegensatz zum bekannten Grand Canyon fährt hier kein ÖV und die Distanzen von VistaPoint zum anderen ist relativ gross.
So fuhren wir gute dreissig Minuten und gelangten an den höchsten Punkt des gesamten Grand Canyon. Am Point Imperial liefen wir zum Plateau und genossen die Sonnenstrahlen.
Von dort aus hätte man auch wieder wandern können. Da es jedoch alles grössere Tagestouren waren und wir beide am kränkeln waren, entschieden wir uns piano zu machen und einfach zu geniessen.
Alle weiteren Punkte gingen von diesem ab und da diese Strasse nicht zulässig ist für Wohnmobile war unser Ausflug dementsprechend hier vorbei.
So fuhren wir langsam aus dem Park und suchten uns ein neues Schlafplätzchen.
In Apple Valley wurden wir hinter der Tankstelle fündig und bald schon gesellte sich ein LKW dazu. Wir liefen dort noch kurz ein bisschen umher.
Sagen wir so, die Nacht war eher unruhig und laut. Aber auch hier wurde es irgendwann Morgen und es war erneut eine gratis Übernachtung in welcher wir uns sicher fühlten.
Und da wir wussten, dass wir morgen oder übermorgen nach Vegas gehen wollen, war es zu verkraften.