Getötet werden Indianer, gemeint ist Natur.
Andreas Tenzer
Wir verliessen den Grand Canyon auf der östlichen Seite und fuhren Richtung Monument Valley. Dort wollten wir vor dem Park übernachten und dann am nächsten Tag rein.
Die Strecke vom Grand Canyon bis zum Monument Valley war sehr eindrücklich. So fuhren wir lange über Grund der Indianer (das kaum mehr existent ist, einzig was an die ehemalige Bevölkerung erinnert sind verlassene Strassenstände und Plakate), den Kaibab National Forest bis zum Oljato-Monument Valley.
Die Natur und Weite imponiert einmal mehr und wir sind sprachlos.
Bereits in Alaska begannen wir mit Podcast hören während langen Fahrten.
Unsere Topfavoriten laden wir uns regelmässig runter und hören diese dann dossiert bei den langen Fahrten oder wenn uns eben gerade nicht nach reden ist. Egal was wir hören, haben wir stets Diskussionspotential und pausieren immer wieder um unsere Gedanken darüber auszutauschen.
Geschichten der Geschichten lehrte uns über alte Berufe die es gar nicht mehr gibt, Input von SRF lässt unser ab und an leichtes Heimweh durch das Mundart etwas abflachen und 1000 erste Dates sind lustige (Kurz-)Geschichten die uns immer wieder zum lachen bringen.
Gegen den späten Nachmittag erreichen wir den BLM Platz vor dem Monument Valley. Wir waren die ersten und hatten so freie Auswahl an Platz.
Wir richteten uns ein, feilten Nägel, luden Fotos hoch, Marco schnitt das wohl aller beste Video (xyz), schauten immer wieder nach draussen wo sich ein schöner Sonnenuntergang zeigte, schrieben am Blog und begannen dann zu kochen.
Es dunkelt so schnell ein sobald der Sonnenuntergang passiert ist und wird schnell kalt.
Bald schon waren wir nicht mehr alleine und ein Paar in einem Escape-Büschen gesellte sich zu uns. Die traffen wir seit dem Grand Canyon immer wieder an und bestaunen, wie die Leute darin leben. Wir sehen Vorteile da die kleinen Autos einfach besser in der Stadt handelbar sind und doch müssen wir sagen, dass 50 Tage so sehr ungemütlich geworden wären. Zum Abwaschen müssen sie stets einen Korb an der Aussentüre befestigen und müssen sich dem Tageslicht anpassen bezüglich dem Kochen. (Aber da gibt es auch verschiedene Varianten wie wir im Verlauf der Zeit feststellten.)
Da es eben kalt und dunkel war kuschelten wir uns dann auch schon bald ins Bett und lasen noch ein wenig. Da aber die Anstrengung von gestern noch Nachwirkungen zeigte, war dann auch schon bald LiLö angesagt und die Augen fielen zu.
Nicht lange, vielleicht maximal eine Stunde später wachten wir beide auf. Heftige Regenschauer und Gewitter lagen über uns.
Noch nie hatten wir so ein Gewitter gesehen. Die Blitze waren gigantisch und zeigten sich in voller Pracht.
Wir waren eingekesselt von Gewitter, vor uns, auf beiden Seiten und hinter uns blitze und donnerte es gleichzeitig.
Und nach und nach kam dann auch etwas Angst auf.
Wir waren weit und breit einfach das höchste Ding auf einer riesen Fläche. In einem Radius von x Kilometer befand sich nichts, ausser das im Vergleich zu unserem WoMo, kleine Escapebüschen, ein Stein hinter uns und unser WoMo.
Es regnete so fest, dass es im Bad, in der Küche am Fenster und auch bei der Fahrerkabine rein regnete.
Das Gewitter hörte nicht auf und laut Wetterbericht sollte es auch noch bis nach 2:30 Uhr morgens anhalten und gegen 4 Uhr wieder anfangen.
Wir setzten uns auf die Fahrer- und Beifahrersitze, stellten die GoPro auf und bibberten etwas.
Irgendwann nach 2 Uhr flachte das Gewitter und der Regen langsam ab und wir gingen erneut zu Bett.
Das erneute Unwetter um 4 Uhr bekamen wir nicht mit und schien nach dem Boden draussen auch nicht statt gefunden zu haben.
Irgendwie gerädert fühlten wir uns am Morgen und fanden dann auch nur schwer in den Morgentrott rein. Den Kaffee sparten wir uns für später auf und so fuhren wir dann noch ziemlich müde los in den Monument Valley.
Frühstücken wollten wir dann erst drinnen und überlegten schon mal während der kurzen Fahrt zur Mautstation, was es heute geben sollte.
Angekommen an der Zahlstelle verstanden wir erst nicht recht, wie teuer der Preis wäre und als dann die Kassiererin erzählte, dass wir heute mit dem RV nicht weit kommen würden aufgrund des Unwetters, drehten wir um.
Wir liessen die Aussicht die wir bereits von der Zahlstelle sehen können auf uns wirken und fuhren dann zum Visitor Center des Monument Valleys zurück um zu frühstücken und einen neuen Plan auszudenken.
Da beim Frühstück der Kaffee dann ziemlich hässlich schmeckte (die Milch ist sauer geworden) war klar, dass wir einkaufen müssen.
Der Kühlschrank gab eh nicht mehr soviel her und obwohl wir beide wohl zwei Wochen lang nur Nudeln essen können, sagt unser gesunder Verstand, dass etwas Gemüse und Obst echt dringend nötig wäre.
So machten wir uns dann auf den Weg zum Antelope Canyon und dem nahe gelegenen Page mit dem ersehnten Walmart.