„Eine Reise wird besser in Freunden als in Meilen gemessen.“
Tim Cahill
Der Wecker klingelte und so standen wir auf, tranken vorne im öffentlichen Bereich des Hostels einen komplett überteuerten Kaffee und packten den Rest zusammen.
Wenig später stiegen wir schon in den Minivan ein, in welchem bereits zwei Deutsche Touristinnen sassen, welche uns die gesamten drei Stunden unterhielten.

Von ‹lass mal morgen chillen› über ‹Aaaalteeeer, was geht?› und ’nicht dein Ernst, Alter?!› hatten wir danach auf alle Fälle genug und mussten uns immer mal wieder das grinsen verkneifen.
Als sie sich dann über ‹komische Wörter von alten Leuten› wie zum Beispiel: Tacheles reden, Stigma, suggerieren, sukzessive und Co diskutieren oder aber, dass wir zu 90% von einer Banane abstehen würden, unterhielten, konnten wir fast nicht mehr unser lachen zurück halten.
Es war wirklich witzig, wie sie sich laut Gedanken zu den Wörtern oder der These machten und ihre Meinung anscheinend sehr gefestigt war.
Die Fahrt war ultra anstrengend. Nicht nur der Mangel an Platz und das pausenlose Gespräch der beiden Damen, auch das ewige anhalten um irgendwas auzuladen, dann wenige Meter später wieder abladen und Co.
Auch die Strassen waren echt weniger gut für meinen Magen. Würde das hier mein Bruder lesen, würde er wohl Marco gleich wieder die Story erzählen, welche er ihm als fast erstes unter die Nase rieb. (Es gibt da eine Minivan-Geschichte in Ägypten und senisblem Magen.)
Als wir dann den Highway zur Fähre erreichten, besserte sich die Situation zum Glück, denn jetzt ging es mehrheitlich gerade und ohne tausend Stops.
Auf der kleinen Fähre stand vor uns dann eine einsame Kuh, die sichtlich Angst hatte und sehr unruhig war. Gekümmert hat es aber keinen ausser uns.
Wir erreichten dann kurz vor 14 Uhr unsere Unterkunft.
Ein in die Jahre gekommenes Beach Resort. Dafür wirklich billig und mit einem Pool von welchem man aufs Meer schauen kann.
Nicht nur wegen dem wollten wir in diese Anlage, es war etwas ausserhalb des Zentrums, aber gut gelegen zwischen Nordspitz und dem Nationalpark.
Es war nicht zu leugenen, dass wir mitten in der ‹green season› waren. Also kurz vor der off-seson.
Koh Lanta ist extrem geprägt vom Wetter und ich kann mich gut erinnern, dass beim letzten Aufenthalt hier, es so stark und langanhaltend geregnet hat, dass unser Vermieter gemeint hat, wir sollen doch zurück nach Krabi, das hätte hier keinen Sinn…
Dementsprechend waren kaum Leute unterwegs und im Hotel hiess es auch gleich, dass es wahrscheinlich kein Frühstücksbuffet gibt, nur à la cart.
Wir nahmen das Zimmer in Beschlag und schauten aufs Meer, direkt vom Balkon, aber auch vom Bett aus. Ein Traum!


Nach einer Verschnaufspause gings zu Fuss ein bisschen in die Nähe des Zentrums, holten uns einen Salat und etwas zu trinken und setzten uns ans Meer, wo wir dann assen.
Am späteren Nachmittag lagen wir noch am Pool, lasen das Buch fertig und genossen das schöne Wetter, sowie den Anblick aufs doch sehr stürmische Meer und lauschten dem Wellenrauschen.
Das Handy blieb während der gesamten Zeit im Zimmer und wir genossen so sehr die Sonne, das Meer und das Rauschen davon.
Gegen den Abend gingen wir erneut zu Fuss den etwas über ein Kilometer Insel-abwärts und assen bei einer sehr netten Thaifrau ein absolut köstliches Curry.
Ihr Hund war ein weiteres Highlight.
Dieser fand Menschen ziemlich uninteressant, zeigte dafür aber eine besondere Vorliebe für Lastwagen oder einen Kleinbus/Van.
Hörte er einen kommen, stand er an die Strasse und machte sich bereit.
Passierte das Fahrzeug seine Höhe, dockte er quasi imaginär an und rann um sein Leben an der Seite des Fahrzeugs, bis er nicht mehr kann.
Ein ziemlich riskantes Spiel…
Wir bemerkten schnell, dass hier die Leute anders sind.
Bereits schon in Krabi gab es mehr Muslime als Buddhisten, hier aber ist es noch extremer.
Nun beobachten wir es die Tage und machen uns dann ein Bild davon.