Chiang Rai – Chiang Mai – Krabi


‹Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?›

Vincent van Gogh

Liebes Tagebuch

Heute können wir von unserer Löffelliste folgender Punkt abstreichen:

  • einmal mit einer Stewardess nach Hause fahren

Wir wussten zwar beide bis dato noch nicht, dass wir diesen Punkt auf unserer Lebensliste haben oder hatten, nun ist es aber so und wir lachen alleine bei dem Gedanken daran.

Fangen wir aber der Chronologie entsprechend vorne an:

Die Sonne weckt uns, wir machen uns Frühstück in der Küche drüben und packen danach unsere sieben Sachen zusammen und checken aus.
Um 11.30 Uhr spazieren wir mit echt guter Laune (machte uns selber schon fast Angst) zum Busbahnhof und treffen auf ein Nest von Schweizer.
Wie sich das so gehört: wir meiden sie und sprechen nur noch im Flüsterton miteinander, dass diese ja nicht mitbekommen, dass wir auch von der Schweiz sind.
Als wir unsere Rucksäcke abgelegt hatten fiel mir ein, dass Marco seine Schokoladenmilch im Kühlschrank vergessen hatte.
Kurzum: ich ging zurück während Marco auf unsere Sachen aufpasste.

Die Dame von der Unterkunft bot mir an, mich mit dem Roller zurück zum Busbahnhof zu fahren, was ich dankbar ablehnte.
Wir hatten noch genügend Zeit und die 7 Minuten spazieren taten mir gut.

Just zurück kam auch gerade der Bus an und wir konnten einsteigen.
Die Busfahrt war lange und zäh, irgendwie ungemütlich im Gegenzug zu Chile oder dem Vietnam.
Als es dann auch noch richtig fest zu regnen begann, waren wir froh, heute geschützt reisen zu können.

Überpünktlich kamen wir in Chiang Mai an, liefen wie gewohnt mit unserem Gepäck davon und bestellten uns etwas entfernt von den Hot-Spots ein Grab.
Davor gab es ein kleiner Zwischenhalt beim 7eleven um etwas zu trinken und einen Bananenmuffin zu kaufen.

Der Grabfahrer lud uns dann gleich dort auf und fuhr uns gute 25 Minuten zum Flughafen, wo wir, wie solls auch anders sein, noch 60 Minuten warten mussten, bis wir unser Gepäck abgeben können.
Da es hier jedoch eine Lounge auch vor den Gates und Sicherheitskontrollen hatte, suchten wir diese auf. Bis wir sie fanden dauerte es zwar kurz und danach standen wir leider vor verschlossenen Türen.

Mittlerweile war schon fast die Stunde um und somit gingen wir zurück an die Schalter zum einchecken. Dabei traf uns fast der Schlag, die Schlange ging durch den halben Flughafen und uns blieb nichts anders, wie uns auch da anzustellen.
Die Schlange ging zum Glück schnell vorwärts und uns fiel auf, dass kaum Einheimische da waren, sondern nur weisse Touristen wie Marco und ich selber sind.
Naja, sind halt günstige Flüge und anstatt einen ganzen Urlaubstag zu opfern, wählt man halt den Flug, welcher gleich teuer ist. Irgendwie verständlich, wenn aber auch alles andere als Umweltfreundlich.

Während des Check-In’s erhielten wir eine Mail, dass unser Flug eine halbe Stunde Verspätung hätte. Gar nicht mal so tragisch, denn so hatten wir doch noch genügend Zeit um in Ruhe zu essen.
Denn nach dem einchecken und der Sicherheitskontrolle suchten wir die Louge und assen endlich Salat. Denn die Minilounge war wie ein kleines süsses Kaffee in einer Altstadt und bot dementsprechend auch keine warme Speisen an.

Daher zog es uns wenig später noch zur anderen Lounge, wo es zwei warme Gerichte gab.
Dort verbrachten wir dann auch die restliche Zeit bis zum Abflug und konnten unsere Handys noch laden.

Der Flug ging dann recht schnell und während den zwei Stunden lasen und schauten wir Videos.

Ja und dann kommen wir zur Situation von oben:

unser Gepäck kam schnell, wir halfen dann noch einer jungen Touristin, welche starke gesundheitliche Probleme hatte und liefen dann an den Busticketverkäufer vorbei.
Diese wollten 150 Baht für die Fahrt in die Stadt und wir wollten dieses System nicht unterstützen.
Also liefen wir wieder aus dem Flughafengebäude raus und verliessen zu Fuss das ganze Flughafenareal.
Einmal über die Kreuzung und öffenten Grab um uns eines zu rufen.
Leider ohne Erfolg…es sei kein Fahrer aktuell verfügbar.

Also liefen wir weiter entlang der Haupstrasse. Hier konnte uns definitiv niemand aufladen, da wir uns mitten in einer Baustellenzone befanden und es nur eine einspurige Strasse war.
Somit liefen wir über einen Kilometer und versuchten es nochmals weiter vorne, auch wieder ohne Erfolg.
Bis zu unserer Unterkunft waren es noch gute 13 Kilometer…Laut Navi noch über 2 Stunden Gehzeit.

Als wir dann ein 7eleven sahen, versuchten wir es da nochmals und sahen eine Stewardess vom Flugzeug in den Laden gehen.
Im Laden selber fragten wir eine Verkäuferin um uns ein Taxi mit Taxameter zu bestellen.
Sie verstand uns nicht, fragte immer wieder, ob wir zum Flughafen wollen, was wir verneinten.
Die Stewardess mischte sich sein und fragte, ob sie für mich übersetzten sollte. Ich bejahte und telefonierte kurze Zeit später mit der Taxifirma. Er wollte 500 Baht, weil es schon nach 22.30 Uhr war…
Nein, das waren wir nicht bereit zu zahlen und nach einem kurzen ‹Stolz runter schlucken› fragten wir einfach nett die Stewardess, ob sie auch in die Stadt fahren würde.
Sie murmelte erst zwar, dass sie nur fünf Minuten von hier entfernt wohne und dementsprechend nicht in die Stadt fährt, lenkte dann aber schnell ein und sagte uns, dass wir einsteigen sollen.

Und so sassen wir wenig später im Auto der einen Stewardess von AirAsia welche uns dann bei der Fahrt erzählte, dass sie einen 2 jährigen Sohn hat und bereits Japan und Südkorea bereist hat.

Selbstverständlich gaben wir ihr dann noch Geld, bedankten uns tausend Mal und waren so froh über die Dankbarkeit und die Hilfsbereitschaft.
Sie wartete noch bis wir wirklich im Hostel angekommen sind auf der anderen Strassenseite und winkte uns zum Abschied entgegen.

Die zwei Hostelbesitzerinnen waren dann auch noch so richtige herzliche Frauen, gaben sich total viel Mühe und nahmen unsere Verpeiltheit durch die gesamte Situation ganz locker wahr.
(Wir hatten ein bisschen Mühe mit Karte/Bar zu bezahlen bis wir zu einer Entscheidung kamen und hatten danach noch einen kleinen Lachanfall, weil wir einfach so durch waren vom Tag und dem gerade Erlebten…)

Unser Bungalowzimmer haute uns aus den Socken, sogar mit offenem Bad. WOW!

Im Bett angekommen waren wir dankbar, reflektierten und waren beide der Meinung, dass wir das Beste daraus gemacht haben. Sicherlich war es peinlich und hätte auch doof enden können, ist es aber nicht.
Und als wir uns so unterhielten, hatten wir beide die selbe Meinung: wäre die Stewardess nicht gewesen, wären wir einfach weiter gelaufen ohne irgendwelche Probleme… Wir hatten beide zu keiner Zeit negative Gefühle oder Angst. Im Gegenteil, wir fühlten uns trotz Dunkelheit, Wochenende und Hauptstrasse nicht unwohl.
Aber für unsere Mamis: wir werden es nicht herausfordern und das nächste Mal bei Dunkelheit uns wohl doch übers Ohr ziehen lassen und das teurere Busticket kaufen. Versprochen. 😉


2 Antworten zu “Chiang Rai – Chiang Mai – Krabi”

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