Auf nach Pai


‹Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude.›

Dietrich Bonhoeffer

Der Wecker klingelte um 6.30 Uhr. Um diese Zeit einfacher zu ertragen, liessen wir gestern extra die Vorhänge offen um mit dem Sonnenlicht geweckt zu werden.
Trotz dessen war vor allem ich ziemlich müde und brauchte noch etwas Zeit um wach zu werden.

Um 7:30 Uhr waren wir jedoch ready und hatten bereits unser grosses Backpack bei der Rezeption abgegeben.
Sogar mein Medikamentensäckchen nahmen sie ohne zu zögern entgegen für in die Kühlung.
Wir sind immer wieder erstaunt, wie das überall in der Welt so gut funktioniert.

Gut gelaunt fuhren wir los, laut google Maps sollten wir kurz nach Mittagszeit in Pai ankommen. Bis dahin passieren wir 768 Kurven und hoffen, dass das Wetter stabil bleibt.

Unser erster Halt war nach ungefähr 15 Kilometer. Im 7eleven hielten wir um für Marco noch eine Schokoladenmilch und etwas Proviant für die Fahrt zu kaufen.
Zudem musste ich dringend Spängelchen für meine Babyhaare haben.

gekonnt im Schatten abgestellt, wir hatten schon einige Male verbrannte Popos

Nun ging die grosse Fahrt los und just hatten wir Chiang Mai Stadt verlassen, fuhren wir auf die bekannte Strasse 1095. Nun liegen noch 95 Kilometer mit den besagten 768 Kurven vor uns.

Um nochmals unsere Haut mit Sonnencreme zu schützen, fuhren wir auf einen echt gut ausgestatteten Rastplatz.
Auch nach dieser Pause ging es weiter und zum Glück hielt auch das Wetter gut.
Die Strassen waren super zu fahren und nach etwas mehr als die Hälfte der 95 verbliebenden Kilometer, machten wir eine kleine Snackpause bei einer riesen Ameisenarme.

Einmal begann es dann doch etwas fester zu tröpfeln und so zogen wir unsere erworbenen Regenponchos vom Vietnam an. Natürlich verzog die Wolke sich dann zum Glück wieder und wir schwitzten uns ein Ast ab unter dem null atmungsaktiven Plastik.

Zum Glück erreichten wir dann ziemlich bald den bekannten Pai Canyon. Nett hier und total eindrücklich. Natürlich kein Vergleich zum Canyon in den Staaten, aber trotzdem toll auf den schmalen Graten zu spazieren, runter und rauf zu klettern und nach einiger Wanderzeit sich hin zu setzten und die Weitsicht in das Grün zu geniessen.

Weiter ging es zum Yun Lai View Point.
Was einst eine gratis Plattform war mit Weitsicht über gesamt Pai, hat nun eine Zahlstelle.
Ein paar Fotos gab es (zwar von weiterem und nicht direkt der Plattform) für uns aber ausreichend.
Lieber gingen wir ins Restaurant, direkt 100 Meter weiter unten und gönnten uns dort einen Kaffee und Lemongras-Berrysaft, genossen und staunten, wie weit hoch wir mit Alessandro gefahren sind.
Trotz dessen Pai sehr klein wirkt, fuhren wir alleine vom Canyon bis zum Yun Lai Point gute 20 Minuten.

Am besten fand Marco die Baustelle direkt neben dem Restaurant und ganz gespannt schauten wir den Bauarbeiter zu. Sicherheitsschuhe, Handschuhe oder Augenschutz beim Schweissen? – Weit entfernt davon. In FlipFlops und mit kurzen Hosen wurde dieses Bauwerk ziemlich zügig und Hand in Hand erbaut.

Nach der Stärkung gings weiter und am Himmel zog es sich immer mehr zu.
Wir fuhren durch old-town Pai, dort wo abends wohl der Bär steppt, glaubt man den Internetrecherchen.
Daher wählten wir bewusst ein Bungalow ausserhalb des Zentrums jedoch mit fussläufigem Anschluss über die Holzbrücke in das Zenter.
Wir fuhren direkt zur Bungalowanlage, sahen Wildpferde und so viele Wasserbüffel und kamen pünktlich an, bevor es nur noch schüttete.

Pause war daher angesagt, welche wir draussen auf unserem Stelzenbungalow in der Hängematte und schlafend im Bungalow verbrachten. (Der Nachmittagsnuck rächte sich später noch.)

Gegen 17 Uhr hatte es aufgehört zu regenen und wir schwangen uns nochmals auf Alessandro und erkundeten weiter die Gegend.
Die Wasserfälle welche hier noch bekannt sind, hatten aktuell leider kaum Wasser und daher zog es uns weiter zum big Buddha.

Auch hier stiegen wir die über 250 Treppenstufen hoch und wurden mit guter Sicht belohnt.
Um 18 Uhr machten wir uns pflichtbewusst an den Abstieg, denn der Buddha schloss um diese Zeit, während alle anderen noch munter oben blieben und uns auch entgegen kamen um erst dann aufzusteigen.

Wir gingen dann ins Zentrum, machten es mal anders rum wie sonst und fuhren zum Restaurant, welches uns so gut gefallen hat heute Mittag bei der Durchfahrt.
(Sonst googlen wir immer erst Bewertungen und die Preise und entscheiden anhand dessen.)
Wir wurden auf alle Fälle nicht enttäuscht, auch wenn es für Marco ziemlich scharf war.

Den Abend verbrachten wir auf unserem Balkon, stellten den Ventilator auf uns telefonierten lange mit meiner Schwester.
Dazu tranken wir ein Bier gemischt mit Rosewein. Speziell und sicherlich probierenswert.

Während Marco immer müder wurde und dann auch schnell einschlief, lag ich wach. Egal was ich machte, ob lesen, Sudoku oder noch etwas auf dem Balkon die Geräusche lauschte, ich wurde einfach nicht müde.
Deutlicher Fall von zu langer Nuck am Nachmittag…

unser Trip nach Pai und zurück

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