Tschüss Vietnam, hallo Thailand


„Thailand – wo das Lächeln so warm ist wie die Sonnenuntergänge “

Thailändisches Sprichwort

Wir überlegten schon, ob wir das Frühstück skippen möchten.
Weder war Lust vorhanden auf vietnamesische Suppe, irgendwelche gebratene Frösche oder Spaghettis mit Entenfleisch. Aber auf Toastbrot mit Marmalade eben nach sechs Tagen auch nicht mehr…
Wenigstens liebten wir beide den Früchtetee mit Kaffee. Alleine deswegen zwangen wir uns auf und hielten unsere Session aber kurz.

Zurück im Zimmer schnitten wir weiter am Video für das Monatsfazit und verzweifelten fast.
Die Idee war zwar gut, aber die Umsetzung gerade mit schlechtem Internet kaum möglich.
Die Musik verschob sich ständig und der wechselnde Tackt machte es nicht einfacher.
Marco versuchte dann im Internet noch eine Taktvorgabe zu finden, lud andere Liedversionen runter und trotzdem scheiterten wir.

Gegen 12 Uhr verliessen wir das Zimmer und trotteten mit Sack und Pack zur Flughafenbuslinie.
Ein Grab kostete über 110’000 Dongs und obwohl wir noch überlegten aufgrund der Hitze, gab unser Kopf nicht zu, nicht den günstigen Bus für 15’000 Dongs pro Person zu nehmen.

Am Flughafen mussten wir (oh Wunder) zuerst 30 Minuten warten bevor wir einchecken durften und suchten wie zwei verlorene Seelen die eine Lounge.
Diese war nur durch einen einzigen Lift erreichbar und wie wir sind, haben wir halt erst die Treppe genommen, dann den falschen Lift und zum Schluss noch mit dem Lift in den ersten Stock anstatt ins minus eins.
Bis wir die Lounge gefunden hatten waren unsere Nerven bereits etwas strapaziert, aber irgendwie mussten wir auch ziemlich darüber lachen. 😉

Da der Vietnam fast keine Eigenproduktion von Wein hat, gab es hier nur Chilenischen. Hat prima geschmeckt und Erinnerungen kamen hoch!

Marco hatte sich am Abend zuvor auf dem Heimweg von unserem Restaurant noch eine neue Sonnenbrille gekauft. Seine ging ja auf dem Loop kaputt.
Diese wurde nun fachmännisch auf Herz und Blut getestet, denn die neue ist polarisiert. Sprich aus den verdunkelten Scheiben konnte er prima raus schauen.

Wir hatten eine schöne Zeit vor Ort, assen das Salatbuffet leer und blickten auf die Anzeigetafel welche nun unseren Flug rot aufleuchten lies.
50 Minuten Verspätung, Lotto. 🫣

Da die Lounge uns nicht wahnsinnig vom Hocker haute, wollten wir noch die zweite austesten. Mit der Verspätung nun auch prima machbar.
Kurze Zeit später waren wir dann hier:

Kaffee = happy wir

Die zweite Lounge (hiess übrigens Jasmin, hihi) war deutlich ruhiger und dort verbrachten wir die restliche Zeit bis es zum Gate ging.

Bis wir im Flugzeug waren, gab es auch nochmals eine lange Verspätung und mittlerweile waren wir über 1,5h zu spät.
Im Flugzeug sass dann ein etwa 30jähriges Typ auf unseren Plätzen und als wir ihn baten sich auf seinen Platz umzusetzten, reagierte er erst gar nicht und danach ziemlich trotzig…

hier waren wir noch guter Laune und sagten Vietnam tschüss

Irgendwie lagen die Nerven blank, denn zuerst wollten wir den Anschlussflug früher buchen, hatten aber zu grosse Bedenken wegen der Umstiegszeit und dem grossen Flughafen in Bangkok.
Mittlerweile dankten wir uns im Stillen, dass wir den viel späteren Flug gewählt hatten.
Wir waren uns ziemlich sicher, dass wir ihn verpassen würden.

Der Flug war ruhig und die guten eineinhalb Stunden vergingen schnell.
Danach passierte aber das, was halt dem ganzen noch ein i-Tüpfelchen setzte:

VietJet hatte Bangkok nicht alle Infos durchgegeben oder wie auch immer (missing informations) und so war keine Leiter/Ausstiegsarm organisiert.
Da wir so lange im Flugzeug warten mussten, ging der normale Modus aus und wir hatten nur noch Notstrom.
Über 15 Minuten sassen wir da im Halbdunkeln und warteten, warteten und warteten…

Notstromversorgung und weder frische Luftzufuhr noch irgendwelche Infos, wie es weiter geht

Nach zwanzig Minuten ging dann die Türe auf und Marco und ich sprinteten um die Wette.
Zwar wussten wir, dass wir eh aufs Gepäck warten müssen, aber auch die Immigration kann sich enorm ziehen.
Bevor also alle da anstehen, wollten wir schon längst durch sein.

Unser Plan funktionierte, ein liebes Lächeln, ein freundliches ‹herzlich willkommen in Thailand› und schon waren wir durch die Immigration durch.
Nun standen wir am Band, die ersten Koffer kamen, aber unser halt nicht.
Denn das Band wurde angehalten und bewegte sich die nächsten 20 Minuten auch nicht mehr.
Als die ersten Koffer kamen, sagte ich noch zu Marco, dass wir es schaffen könnten. Wir hätten zu diesem Zeitpunkt genau noch eine Stunde bis Abflug gehabt.

Naja, bis wir unsere Backpacks hatten, waren es noch genau 20 Minuten bis Abflug und wir hatten noch nicht eingescheckt, waren noch nicht am nationalen Gate und noch nicht durch die Sicherheitskontrolle.

Wir rannten nur noch, hatten Tomaten-Köpfe und eine nette Dame von Thai VietJet hielt Marco ein Schild mit unserem Flug direkt vor die Nase.
Innerhalb von zwei Minuten hatten wir eingecheckt, die nette Dame drückte uns die Boardingkarten und Pässe in die Hand mit den Worten ‹run›!

Und das taten wir! Vor lauter Aufregung und Stress hatte ich natürlich meine Wasserflasche im Rucksack vergessen und als sie mir bei der Sicherheitskontrolle weg genommen wurde, fragte ich noch, ob ich jetzt noch ein paar Schlucke trinken dürfe.
Zack zack gings und wir waren wirklich schnell unterwegs. Mit ‹last call for flight VJ609› erreichten wir das Gate, waren gefühlt wie nach einer ausgedehnten Joggingrunde und absolut erleichtert und froh, den Flug doch noch erwischt zu haben.

Im Flugzeug gab es dann das Lichtermeer über Thailand, viel Ruhe und Zeit zum durchatmen sowie ankommen.
Wir bemerkten schon, dass die Leute extrem freundlich sind, im Flugzeug wurde kaum gesprochen und uns wurde geholfen, wo es nur möglich war.

Die Stunde ging wie im Nu vorbei und schon waren wir in Chiang Mai gelandet.
Der Flughafen schon quasi geschlossen (wir versuchten noch an eine SIM-Karte zu kommen, der Schalter war jedoch zu) und so ging es via Grab zum Hotel.

Die Fahrerin war total nett und wir waren die Freundlichkeit gar nicht mehr gewohnt. Genau so auch im Hotel, super freundlicher Empfang und so viele nette Gesten wie die wertvolle Info, dass bis morgens um 4 Uhr hier die Strasse runter ein Nachtmarkt ist, wo wir günstig gut essen gehen können.

unser Zimmer in Chiang Mai

Und das taten wir auch. Wir legten unser Geück im Zimmer ab und marschierten los. Fünf Minuten später standen wir an der Strasse, fragten nach Pad Thai und sassen direkt an der Strasse, zwischen ganz viel Thais und assen nach Mitternacht eines meiner absoluten Leibgerichte.

Pad Thai mit frischen Sprossen, Frühlingszwiebeln sowie Limette (inkl. Wasser für beide zusammen 2.45 sFr.)

Glücklich und total erleichtert, dass doch noch alles geklappt hat, das Grab ohne mobile Daten, das einchecken trotz starker Verspätung und etwas zu essen, fielen wir tod müde ins Bett.


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