Ho-Chi-Minh-Stadt 3


„Es ist besser alles zu opfern als in Sklaverei zu leben.“

Ho Chi Minh

Der heutige Tag galt dem arbeiten und organisieren.
Marco hatte um 13 Uhr ein Meeting mit einem Kunden und ich sollte längst eine Unterkunft und die ungefähre Route für unser nächstes Reiseland, Thailand, buchen.
Denn sonst stehen wir am Donnerstag dann ohne jegliche Übernachtunsmöglichkeit da.

Den Morgen gehen wir langsam an, schlafen ‹aus› und frühstücken lange auf der Terrasse. Obwohl die Auswahl nicht wirklich gross ist, sitzen wir lange da, trinken Kaffee und Tee und begutachten die grosse Kreuzung am Markt auf welche wir vom Frühstücksraum direkt vom neunten Stock runter beobachten können.

Gegen Mittag machten wir uns auf die Socken und suchten uns ein ruhiges Kaffe in welchem die Wlan-Verbindung gut ist. (Diesen Struggle werden wir zu Hause echt nicht vermissen!)

Gesucht und gefunden, dann funktionierte der TeamsViewer nicht und die Nerven lagen kurzzeitig etwas blank.
Schlussendlich war es dann aber gut und das Problem sehr schnell gelöst.
Eine gute Bewertung gab es dann oben drauf und ich freue mich total mit Marco mit, läuft sein Angebot echt gut.
Gerade aktuell hat er so viele Anfragen und könnte seine Arbeit wohl auch teurer verkaufen.

Gegen 15.30 Uhr machten wir uns auf. Schon längers überlegen wir, ob wir eine Drohne kaufen sollen. Doof eigentlich, hätten wir von Anfang an machen sollen. Aber es gab auch echt viele Länder welche eine starke Drohneneinführungsreglementierung haben oder das ganze über Permits und Bewilligungsverfahren läuft. Unter anderem die USA, welche total streng ist und das Drohnenfliegen auch stark bestraft bei ungültigem oder nicht vorhandenem Permit macht.
(Ganz vielleicht haben wir uns doch schon einmal damit beschäftigt…aber die GoPro war dann wie die noch bessere Alternative, alleine schon vom Gewicht und der Grösse)

Wir liefen also los zu dem Drohnenshop, welcher die besten Rezesionen hatte und gute 2 Kilometer vom jetzigen Standort entfernt lag.
Und wie auch die letzten Tage, begann es so stark zu regnen.
Wir flüchteten von Hausunterstand zu Laden und und und bis wir uns entschieden, ein Grab zu rufen.
Dieser brachte uns dann zum Drohnenverkäufer, welcher uns nett beriet wir uns aber sofort einig waren, dass wir mit dem Preis, der Grösse und auch den Alternativen nicht ganz glücklich sind und so es besser lassen werden.

Da wir noch nicht ganz aufgeben wollten, liefen wir in die zwei Kilometer entfernte Mall. Wir befinden uns noch immer im inneren Bezirk von Ho Chi Minh City und sind trotzdem schon so weit weg von unserem Hotel. Verrückt. Einfach verrückt.
Genau so, was wir sehen und wahrnehmen.
Ein Wimmelbild nach dem anderen, tolle Aufnahmen für unser Album und wir fühlten uns im Augenblick total glücklich.
Endlich war das geniessen, das staunen, das wahrnehmen wieder da.

Dabei entstand dann auch das Wimmelbild von Ho Chi Minh City:

mein absolutes Lieblingsbild vom Vietnam mit Marco

Zoomt man auf dem Bild hin und her, sieht man im Hintergrund so vieles, was wir auch gerade wieder sehen.
Da ist der Roller, wo sich gerade die ganze Familie drauf setzt. Der Balkon der voller Päckchen ist. Die vielen Monsteras und Pflanzen. Die verlotterte Markise. Die Rollerfahrer mit ihren Ponchos. Die überall sichtbaren Klimaanlagen.

In der Mall angekommen zieht es uns direkt ins Obergeschoss. Von da hatten wir diese Aussicht und waren etwas perplex, wie gross diese Mall ist.

Die Mall war nicht nur auf diesen Stockwerken verteilt, sie hatte auch noch einen Arm auf die linke Seite und war da nochmals so gross

Auch in der Mall wurden wir nicht fündig zwecks einer Drohne.
Trotzdem blieben wir irgendwie hangen, entdeckten einen Billigladen von Japan und endeten im Supermarkt ganz unten.
Dieser war über die gesamte Fläche gross und hatte einen eigenen Foodcourt.
Man kaufte sich quasi seine Birne und ein Fertiggericht oder frisch gekochtes Gericht und ass es direkt vor Ort.

Marco fand eine grosse Obstschale und plötzlich schlug auch unser Hunger durch.
Es war bereits nach 18 Uhr und wir hatten den gesamten Tag ausser das Frühstück nichts gegessen.
Kurzerhand landete eine ’swiss sausage›, Salami und eine Aktionspackung Chips im Korb.
Wir beide mögen eigentlich gar nicht so gerne Chips genau so wie Pommes. Aber gerade hier in den warmen Ländern merken wir immer wieder, dass wir gerade auf solche salzigen Produkte extremen Hunger haben.
Hier im Vietnam wird kaum Salz verwendet und durch das viele schwitzen hat unser Körper extremen Natriumbedarf.

Wir entschieden uns zum Restaurant von gestern zu gehen, da die Auswahl, das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Nähe von zu Hause mit allem anderen stimmte.
Da es wieder regnete und die 6 Kilometer zu Fuss viel länger dauerten, gerade noch mit der Stossverkehrszeit wo du einfach unmöglich über die Strassen kommst, versuchten wir etwas neues hier.

Wir fuhren Bus und verliessen uns einfach auf google Maps, Preise welche wir im Internet fanden und unser Bauchgefühlt.
Denn Busfahrer sprechen hier weder Englisch noch Hand und Fuss.
Einen geregelten Fahrplan gibt es nicht, denn der Stau macht zu oft Verzögerungen.
Als wir dann nach zehn Minuten noch immer keinen Bus sahen, fragten wir einen Uniformierten welcher auch an der Strasse stand, ob der Bus denn noch kommen würde. Ohne auch nur ein Wort zu sprechen. Macht das mal in der Schweiz. 😁
Er nickte nur stumm, zeigte mit seiner Hand das typische Vietnamesische Zeichen für warten, kommen, gehen oder bleiben (alles irgendwie das selbe, nämlich die flache Hand nach unten mit einem feinen wippen).
Wir sahen den Bus, aber auf der falschen Spur. Also fragten wir den Herren nun mit Worten, ob wir ihm ein Signal geben müssen, wie zum Beispiel in Chile, wo die Hand gehoben wird.
Er nickte und sagte gleichzeitig ’nono›. Ja was jetzt? – Wir entschieden uns fürs Hand heben und so schlug der Bus das Lenkrad um und fuhr einmal über die anderen Spuren um uns aufzuladen.

Ohne zu fragen, streckten wir ihm die 12k Dongs hin und setzten uns in den Bus.
Der Fahrer sagte ständig etwas zu uns, bis wir verstanden, dass wir die Tickets noch aus dem Gerät ziehen müssen.

für was wir die Quittung genau benötigen, wissen wir bis heute nicht…

Wir näherten uns unserem Ziel, drückten den Knopf um auszusteigen (davor zerbrachen wir uns den Kopf, wie wir dem Fahrer beibringen, dass wir aussteigen wollen, bis wir endlich die total versteckten Knöpfe zum halten hinter den Vorhängen entdeckten) und wurden dann kurzerhand schon an der Ampel zum aussteigen bewegt, da wir eh an rot standen und der Bus wohl dann nicht mehr bei der offiziellen Haltestelle anhalten wird.
Uns noch so recht, denn so sparten wir uns eine Kreuzung zum überqueren.

Der grosse Hunger hatte eingeschlagen und ratze putze wurde alles verschlungen.
Unser Abend endete dann doch ziemlich müde mit über 10 zurück gelegten Kilometer.


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