Abreisetag nach Saigon


‹Der Berg wartet mit Engelsgeduld darauf, dass der Glaube ihn versetzt.›

Renzie Thom

Gemütlich wachten wir von selber auf, duschten und packten im Anschluss alle unsere sieben Sachen zusammen.
Da wir früher wach waren, genossen wir noch etwas Zeit zwischen allem Erledigtem und dem Ausschecken.

Um 12 Uhr gaben wir unsere Karte ab und liefen unsere Gasse nach vorne um ein Grab zu rufen.
Dieser fuhr uns dann zur Busstation welche wir die Tage davor besucht hatten.
Um genau eine Minute verpassten wir den vorherigen Bus.
Nicht ein Funke war wütend oder genervt von uns wegen des verpassten Bus. Es war einfach so, wie es war. Schliesslich hatten wir A) keinen Zeitdruck und B) keinerlei Massnahmen wie Abfahrzeiten fotografieren oder aufschreiben vollzogen.
Ich glaube was das betrifft, sind wir vollkommen im reisen angekommen.

Denn: wir sassen dann nämlich auf der Bank, warteten auf den nächsten Bus und fragten uns, wann genau unser Flug eigentlich fliegen würde.
Einzig zwischen 17 und 19 Uhr wussten wir. Ganz genau konnte es niemand von uns sagen und irgendwie den Drang es sofort im Mail nachzuschauen hatte auch keiner von uns. 😂

25 Minuten später kam der nächste Bus und fuhr uns dann eine Stunde zum Flughafen.
Einzig ein Mann stieg noch ein, so hatten wir quasi einen Privattransfer mit einem mittelgrossen Reisecar.

Am Flughafen checkten wir dann an den SelfCheck-in Geräten ein und waren über die komische Abflugszeit irritiert… Da stand, wir würden uns für den Flug um 21.45 Uhr einchecken.
Wir hatten beim buchen extra nicht diesen Flug ausgewählt, obwohl er 2 sFr pro Person günstiger gewesen wäre.
Nun checkten wir doch unser Buchungsmail und naja, fast schon ein bisschen peinlich, aber da entdeckten wir auch die Mail vor drei Tagen, dass der Flug storniert wurde und wir automatisch auf den Flug um 21.45 Uhr umgebucht wurden.

Ändern konnten wir es eh nicht und als wir versuchten schon mal das Gepäck abzugeben, ging das logischerweise auch nicht. (Wir erinnern uns an Hanoi…)
So ging es mit Sack und Pack ins nächste Highland Coffee, ist so ähnlich wie ein Starbucks nur minim günstiger.
Dort verbrachten wir auch den ganzen Nachmittag, tranken Kaffee und assen zusammen ein Stück Bananenbrot.

Währendessen: Marco am Flüge anschauen für unser übernächstes Reiseziel.
Bisher hatten wir nur Flüge über 600 sFr. pro Person gefunden und daher noch gezögert mit dem buchen. Zudem war noch ein Mietwagen ausstehend, denn diese sind in dem zu bereisenden Land gar nicht so einfach erhältlich und richtig teuer.
Naja, Marco hat ja ein Händchen dafür und plötzlich fand er nach langer Suche das Schnäppchen! Dann auch noch ein Direktflug (die anderen Alternativen waren über 30 Stunden Flugzeit, Aufenthalt in Ländern, welche wir nicht so bevorzugen würden und über zwei Tage verteilt, also sehr suboptimal) für 380.- inkl. Gepäck!

er eröffnet nach unserer Rückkehr ein Flug-buch-büro für Sparfüchse

Und dann hatten wir ein kleines Déjà-vu:

Wir sitzen in Seattle am Flughafen, es war so kalt und wir hatten unser Gepäck bei uns, weil wir es auch dort noch nicht abgeben durften.
Und als ich da an der Schlange stand um Kaffee zu holen, kam Marco mit dem Handy angerannt und meinte, ob wir nicht noch kurz in die Karibik nach Curacao fliegen möchten.

Und dann taten wir es einfach! Wir buchten und hatten sofort das kribbeln im Bauch und würden am liebsten sofort rumposaunen wohin es uns verschlägt. Denn in der Zwischenzeit waren wir mit dem Offroader-Vermieter am schreiben bezüglich des Mietwagens und bekamen die Offerte, wenn man dem dann so sagen kann.

genau so ein Foto gab es auch von Seattle auf dem kalten Flughafenboden als der Flug nach Curacao gebucht war

Gegen 16 Uhr versuchten wir nochmals unser Gepäck abzugeben und wieder hiess es ‹NEIN!›. Wir sollen warten bis nach 19 Uhr.
Wieder warteten wir und als ich dann um kurz nach 18 Uhr sah, dass unser Flug gelistet und ‹open for check in› war ging ich an das Helpdesk um zu fragen, ob nun die Gepäckeabgabe offen wäre.
Zuerst hiess es nein, dann aber jaja und dann versuchten wir es ein drittes Mal…
Wieder hiess es erst, wir sollen um 19:45 Uhr wieder kommen. Dann sagte ich aber ziemlich bestimmt, dass man regulär 6h vor Abflug Gepäck abgeben könne und die Dame vom Helpdesk der Airline mir bestätigte, dass es nun wirklich klappen würde.
Die Dame war dann plötzlich ganz nett und nahm ohne zögern unser Gepäck entgegen. Und wir standen da und fragten uns, was nun genau das Problem war…

So ging es dann durch den Sicherheitscheck und ab auf Loungesuche.
Dort gab es dann endlich etwas zu Essen, denn abgesehen von einem geteilten Bananenbrotstück und ein geteiltes Snickers war noch nichts in unseren Bäuchen und trotzdem der Tag ja nicht besonders anstrengend war, hatten wir dennoch Hunger.

Wir schlemmten, tranken Bier und genossen die ruhige Lounge. Marco plante die Hydroponikanlage weiter und ich lud Fotos hoch.

Als wir uns so langsam auf machten um ans Gate zu kommen zeigte gerade dann die Tafel eine erneute Flugverspätung an.
Neue Abflugszeit: 22:30 Uhr, also 45 Minuten Verspätung.

Obwohl auch hier die Limite von 3h Aufenthalt in der Lounge gilt, durften wir bleiben und verbrachten die Zeit noch vor Ort.

Das boarden lief total schnell, der Flug war angenehmer als der letzte und schlussendlich landeten wir etwas nach Mitternacht in Saigon oder besser Ho-Chi-Minh.

Um Geld zu sparen gingen wir mit dem Gepäck zu Fuss aus dem Flughafenareal und riefen uns da ein Grab.
Wir versuchten zwar aufgrund der fortgeschrittenen Zeit auch direkt am Flughafen ein Grab zu bestellen, aber keiner nahm unser Auftrag an und so viele Leute standen schon in der Reihe um auf ein Grab zu warten. (Es gab da extra ein Grab-Perron)
Darum liefen wir einfach einer Stewardess nach, welche auch gerade die Grab-App auf ihrem Handy öffnete und als wir sie nicht mehr sahen, suchten wir uns einfach selber einen guten Standort.

Dort bekamen wir dann sofort ein Fahrer, aber auch sofort Belehrungen, dass ich das Handy nicht so weit ausgestreckt halten soll, da es mir sonst aus der Hand gerissen wird und geklaut wird.

Der junge Fahrer brachte uns dann mit ein paar tiefen und langen Atemanhalter (kennt ihr das, wenn ihr die Luft anhaltet, weil die Situation so brenzlig ist) zum Hotel.
Und wir verpeilten Menschen suchten dann das Hotel, liefen die Strasse runter und hoch bis wir merkten, dass der Fahrer uns wirklich DIREKT vor dem Hotel raus lies und wir einfach nie auf die rechte Seite schauten…

Total müde waren wir dann um halb zwei im Zimmer (das Bett ist soooo riesig, da findet man sich fast nicht mehr) und schliefen im Vergleich zu den letzten Tagen gut und schnell ein.



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert