Nha Trang day one


‹Wir sind Gäste des Daseins, Reisende zwischen zwei Stationen. Wir müssen unsere Sicherheit in uns selbst suchen.›

Boris Leonidowitsch Pasternak

Wir organisierten morgens zuerst mal eine Tauchschule und tauschten alle Informationen aus, um dann am kommenden Montag tauchen zu können.
Tauchen im Vietnam: noch eher unbekannt, genau deshalb möchten wir es probieren. Wir werden berichten. 😉

Danach ging es auf die Strasse. Auf google Maps suchten wir ein Kaffee aus und spazierten dahin. Auf dem Weg dahin liefen wir an der Wäscherei von gestern Abend vorbei, welche wir als vertrauenswürdig und preislich okay empfanden.
Daher gaben wir dort gleich noch unseren vollen Beutel ab.

Im Kaffee verweilten wir über zwei Stunden, Marco am Handy für Fiverr am arbeiten, ich schrieb den Blog von gestern.

Wir spazierten noch ein Stündchen in der Stadt umher und liefen langsam in Richtung Hotel zurück. Müde und erschöpft fühlten wir und so waren wir froh, zurück zu sein.

Im Hotel schliefen wir nach, denn die Nacht war laut und lange aufgrund des Festivals.

Gegen Abend gingen wir wieder raus, denn am Himmel waren Gleitschirmflieger eine Show am halten.
Zuerst schauten wir uns diese vom Rooftop unseres Hotels an, bis wir dann raus auf die Strassen gingen.

Dort assen wir etwas zu Abend, denn unsere Strasse war so zugesperrt, dass wir keine andere Wahl hatten.
Da alle Leute in dieser Strasse und der Seitenstrasse keine Möglichkeiten hatten und quasi eingesperrt waren, waren die wenigen Restaurants total gefüllt und wir mussten dreissig Minuten warten. Kein Problem für uns, ich würde in dieser Zeit unsere Wäsche abholen.

Dieses Vorhaben wurde zum emotionalen Ausbruch von mir.
Die Strasse war eben abgesperrt und von rund 15-20 Polizisten und Militär bewacht. Während ich freundlich um Durchlass fragte und zeitgleich auf die Wäscherei zeigte (lag genau gegenüber der Absperrung), hiesses nur ‹NO›. Ein anderer Polizist zeigte mir dann offensichtlich, dass man mit Geld rüber kommt.
Ich habe keine Lust die korrupten Polizisten und Militäristen zu unterstützen und stellte mich dumm an, als hätte ich es nicht verstanden.

Plötzlich packte mich eine ältere, kleine Vietnamesin am Arm, schob mich zwischen den Gittern hindurch und just passierten wir die voll gestopfte Sperrung, gab sie mir einen heftigen Schubser à la ‹und nun verschwinde›.
Danke, dass du mich zwar mit deinem Schmiergeld mit nach drüben genommen hast, aber ich mag nicht von Fremden angefasst zu werden und ich wurde in die Menschenmasse geschubst, die wahrscheinlich mich genau so wenig mochte wie ich sie.
Ich versuchte mich in meinem Kopf zu beruhigen, denn Hauptsache ich habe es geschafft. Nur fragte ich mich schon während des wartens auf unseren Wäschebeutel, wie ich wieder rein kommen werde…
Und genau das selbe Problem hatte auch eine russiche Familie vor mir, welche im 5 Sterne-Hotel direkt hinter der Absperrung wohnte.
Der Vater bestoch die Polizei irgendwann und ich schmiegte mich ihnen an, als würde ich zur Polizei gehören.

Das ganze Spiel kostete mich über 25 Minuten. Der eigentliche Fussweg dauert hin und zurück vielleicht maximal 5 Minuten.

Ich war so gefrustet und wollte trotzdem Marco nicht auch mit meiner schlechten Laune anstecken. Er merkte es trotzdem und so sassen wir wieder ziemlich bedrückt am Abendessenstisch, wo es das gab, was es halt fast immer gibt: fried noodles mit einmal beef und einmal egg.

Wir dachten eigentlich schon, dass der Abend gelaufen sei, holten uns im Supermarkt noch Wasser und wurden während des bezahlens nach draussen gelockt.

Eine riesige Drohnenshow begann und wir durften noch den Schluss mit ansehen, wenn auch nicht mit dem tollsten Blick.

Wir beide hatten noch nie eine Drohnenshow gesehen und dann noch live.
Genüsslich sahen wir zu, hörten die ‹ohhh› und ‹wooow› unseren Mit-Beobachters und waren mindestens genau so angetan davon.

Die Musik war noch laut bis um etwas nach 3 Uhr. So fiel das Einschlafen relativ schwer, wenn auch da vielleicht noch die etwas schlechten Gedanken nicht wirklich förderlich dazu waren, trotz des sehr schönen Abschlusses.


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