‹Ich gehe langsam, weil ich keine Zeit habe.›
Pascal Kuna
Unser Morgen begann früher als gewollt.
Ziemlich laut war es unter und oberhalb unserer Zimmers und eigentlich viel schlimmer: vor unserer Türe.
Um kurz nach acht Uhr klopfte es mehrmals sehr hart an unsere Zimmertüre und eine schrille vietnamesische Frauenstimme rief: ‹rooooooom cleaaaaniiiiiing!›
Keine halbe Minute später wiederholte es sich und ich lief zur Tür, öffnete sie einen Spalt und die kleine Dame stand schon mit ihrem Staubweder vor mir und wiederholte ‹room service›.
Ich schaute demonstrativ auf die Uhr welche 8:12 Uhr anzeigte. Danke nein, erwiederte ich ihr im Pyjama mit verwuschelten Haaren und schloss die Türe wieder.
Während sich Marco nochmal drehte und weiterschlief (ich beneide das echt!) war ich hingegen nun wach und ärgerte mich.
Auch weil ich heute Nacht in der Dusche Schimmel entdeckte, der Kartenhalter ständig zu Boden fiel und so weder Handy-laden noch Klimaanlage funktioniert.
Genervt ging ich etwas später an die Rezeption, zeigte demonstrativ das Video und bekam ohne zu zögern eine nette Entschuldigung und ein neues Zimmer zum wechseln.
Wir brachten unser ganzes Zeug dann fünf Etagen weiter hoch und hatten dort ein identisches, wenn aber etwas besser gepflegtes und teils renovierteres Zimmer.
Marco betitelte es als: ‹isch ämel 5% besser als s’alte.›
Wir nahmen das ganze als Anlass nun raus zu gehen, bestellten unten einen Roller für die nächsten fünf Tage und handelten einen Deal aus. Also so wie immer. 😊
Innnerhalb von fünf Minuten wurde ein Schlüssel bei der Rezeption abgegeben und wir schauten nur noch zu, wie er aus seiner Tasche seinen e-Scooter zog, aufklappte und davon fuhr.
Der Rezeptionist wiederum gab uns dann den Schlüssel und wünschte uns viel Spass.
(Sicherlich eine C0r0na-Massnahme, ja kein direkter Kontakt 😉)
Nun standen wir also vor Pietro und versuchten die Maschine zum starten zu bringen. Gar nicht so einfach, denn Pietro scheint sehr modern zu sein und besitzt ein Schlüsselloses System, welches man erst mal verstehen muss.
Wir drückten, versuchten die automatische Sperrung zum entsperren zu bewegen und plötzlich drückt uns ein Fruchtverkäufer auf dem Schlüssel herum und brauchte selber auch ein paar Anläufe. Danach schnurrte Pietro jedoch wie ein Kätzchen.
Power und super gute Bremsen hat Pietro, das sind wir uns gar nicht mehr gewohnt.
So düsten wir zu einem Kaffee und gönnten uns in einer kleinen Quartierstrasse eine toll Tasse.
Wir wissen nicht, ob der Besitzer gerade schloss oder erst aufmachte, denn er schien zeitgleich mit uns angekommen zu sein oder gerade abfahren zu wollen.
Normalen Kaffee trinken im Vietnam ist gar nicht so easy. Normalen Kaffee bedeutet für die Vietnamesen nämlich mit einer ordentlichen Portion Kondensmilch. Sprich, die Tasse ist ein einziges Dessert. Und mag man erst recht keinen süssen Kaffee, ist man da sicherlich an der falschen Adresse.
Wir mussten nochmals zurück in die Unterkunft, hatten wir Sonnencreme, Sonnenbrille und ein langes Shirt vergessen.
Wir werden vernünftig (Mamis, wir sind/waren es immer!) und drehen für so Sachen lieber nochmals um.
Zum Glück half uns dieses Mal eine alte Vietnameserin um Pietro wieder zum schnurren zu bringen, denn wir schafften es noch immer nicht, obwohl wir wirklich genau das selbe taten wie die Leute es uns zeigten.
Danach ging es aber wirklich los. Pietro wurde an der nächsten Tanke gefüllt (oh Wunder waren wir auch etwas zu dümmlich um den Tank zu öffnen und waren auf die Hilfe des Tankwartes angewiesen).
Nun fuhren wir gut gelaunt in den Inselarm oberhalb von Da Nang und standen etwa 35 Minuten später vor diesem schönen Schätzchen:





Wir tauften Chùa linh ứng liebevoll zu ‹San Cristóbal de Da Nang› um und waren über drei Stunden auf diesem schönen Gelände.
Die Chùa linh ứng beinhaltet eigentlich eine einsäulen Pagode und eben die Statue sowie eine Ladybuddha (sitzt auf dem ersten und vierten Bild vor der Statue). Die Lady und die Statue bewahren Da Nang vor Unwetter und Stürmen und wacht mit ihren Augen auf Da Nang.
Das Gelände ist riesig und die Leute verteilen sich wahnsinnig gut.
So spazierten wir umher, schauten einer grossen Andacht zu, liefen zur Pagode und entdeckten ein Schwein.






Beim zurück laufen zu Pietro tropfte es plötzlich von oben…das tropfen wurde jedoch schnell zu einem Strahl und als Marco nach oben schaute, grinste ein Affe frech, während er seine Blase entleerte.
Zum Glück nicht direkt auf Marco, aber keine paar Zentimeter neben ihn.


Irgendwann tauchten dann auch noch ein paar Babys auf und dies bedeutete für uns zu gehen. Denn die Affen hier sind bei Mutterschaft ziemlich aggressiv.
Aufgrund der Hitze gings für einen Stop zurück ins Hotel, später zum Italiener Znacht essen (Jaja, Schande über unser Haupt, bei dem Essen hier eine Pizza zu bevorzugen, aber wir schwören euch, es war die beste seit der ganzen Reisezeit!)

Wir waren so voll, aber total glücklich über die zwei richtig guten Pizzen. Ich war froh, half mir Marco noch mit meiner und so hatte auch ein Limoncello aufs Haus noch Platz gefunden.
Der Abend war zu schön um schon nach Hause zu gehen und so hatte Marco noch die Idee, mich mit einem Ausflug zu überraschen.
Erneut ging es zur Statue, der Eingang war jedoch schon geschlossen. Nicht weiter tragisch für uns, denn auch von unten hatten wir den besten Ausblick auf die Skyline von Da Nang.

Auf dem Weg dahin hielten wir noch ein lustiges Gespräch mit zwei jungen Vietnamesen.
Sie fuhren auch auf dem Roller und schön gemächlich neben uns, fragten wie wir heissen, woher wir kommen und was wir hier so machen. Zudem wollten sie wissen, wie uns der Vietnam gefällt, lobten Marco für seine guten Rollerfahrkünste und liesen fast nicht mehr locker um das Gespräch zu beenden.
Trotzdem eine schöne Begegnung, denn diese sind hier im Vietnam meist nicht suuuper freundlich und eher rau.
2 Antworten zu “Da Nang 1”
Ja vernünftig…wissen wir doch😁
Die Skyline ist auch so mega schön…👍
Marco hat da schon verschiedene Erlebnisse mit Tieren auf dieser Reise🤩
Viel Glück weiterhin euch beiden!
Lg Vrony
Jo, das stimmt. Positive und negative 🙂