‹Bäume haben Wurzeln, Wasser Quellen.›
vietnamesisches Sprichwort
Auch die Nacht war genau so schön wie der Abend gestern ausgeklungen ist. Richtig erholsam, eine tolle und vor allem bequeme Matratze, ein kühles Lüftchen und aufwachen um 6 Uhr mit den ersten Sonnenstrahlen.
Obwohl es heute etwas mehr bedeckt ist und tatsächlich auch gegen den Nachmittag zu regenen beginnen soll.
Was hatten wir für ein Glück (und dieses blieb auch bei uns!) wir wurden bisher nicht ein Tropfen nass und benötigten unsere Regenschutzkleider nicht.
Nach einem grossartigen Frühstück und dem tschüss sagen von allen, ging es für uns dann los.
Die letzten 50 Kilometer standen vor uns und wir bemerkten schon bald, dass wir deutlich näher an Hà Giang waren als die Tage davor.
Immer mehr Easy-rider-Gruppen kreuzten uns, immer mehr Lastwagen und echt schlimme Autofahrer überholten, passierten oder fuhren so nah auf.
Einen Halt gab es noch am Heavens Gate, welches aber heute deutlich bewölkt war.
Dennoch ein schöner Anblick und war der Halt definitiv Wert.

Ein weiterer Halt gab es noch am Fluss, schon ziemlich weit unten und auf den letzten 15 Kilometer vor Hà Giang.
Marcos Sonnenbrille aus Neuseeland war am Gestell gerissen. Der Fluss war dennoch schön und die Felswand gegenüber imposant.

Da wir ja gegen den Uhrzeiger fuhren, gab es das Abschlussbild vom Loop mit der 0 Kilometeranzeige.
Mitten in der Stadt von Hà Giang waren wir und sahen dann, dass wovor ich immer totale Angst habe:
Trotz Helm gab es einen schrecklichen Unfall mit Lastwagen und Motorradfahrer.
Auf dem Boden eine wirklich riesige Blutlache, das Motorrad Schrott und der Laswagenfahrer auch nicht auffindbar.
In Gedanken machten wir drei Kreuze!

Zurück im Hostel gaben wir Helga ab, dankten ihr für die Tage und bekamen unser Gepäck zurück.
Eine knappe drei viertel Stunde später wurden wir vom Bus abgeholt und staunten nicht schlecht, als das Gefährt hier auftauchte:
Wir gönnten uns für die Rückfahrt den VIP Bus, welcher 4 sFr mehr kostete wie der bei der Hinfahrt.
Unsere Popo’s dankten es uns und die Fahrt ging recht konfortabel einher.
Eine per Knopfdruck verstellbare Kopflehne und Knieknick, je zwei Decken und deutlich weniger Stops.
Es wurde dennoch viel später, da der Bus sich kurz vor der Innenstadt von Hanoi einen Stein einfuhr und die Leute über dreissig Minuten versuchten, diesen raus zu schlagen.

Irgendwann stand der junge Herr vor mir auf und ich sprach ihn an, ob er den Bus verliesse.
Nach einem kurzen Gespräch stellte sich raus, der Deutsche, hatte vietnamesische Wurzen, kann die Sprache und musste in die selbe Richtung wie wir.
Wir teilten uns daher ein Taxi, zahlten so also deutlich weniger Kosten und hätten sowieso noch eines gebracht, da uns der Bus nicht zum Hotel fahren konnte.
(Meist machen sie dies, holen dich auch ab davon, aber gewisse Strecken gehen mit dem Bus nicht oder wäre ein zu grosser Umweg. Bei letzterem Szenario lassen sie dich so nahe wie möglich raus, was bei uns aber immer noch knappe 3 Kilometer zu Fuss gewesen wären. Mit Gepäck, es war nach 20 Uhr und es regnete in Strömen, hätten wir also eh auf ein Taxi zurück greifen müssen.)
Wir waren so froh, als wir einchecken konnten, ein gratis Upgrade erhielten und gingen nur noch kurz raus um etwas zu essen.
In einer am Bahnhof gelegene Garküche wurden wir fündig, assen Pho und Beefnudeln.
Der Abend war dann schnell vorbei, Marco arbeitete noch an einem Fiverr-Auftrag während ich schon längstens schlief.