Hà Giang Loop Etappe 3


‹Das Gute an Vietnam war, dass man immer irgendwas vor hatte.›

Forrest Gump

Heute stand die grösste und somit auch längste Tour an.

Schon früh waren wir wach und bekamen dann gegen 8 Uhr das Frühstück serviert.
Die Hunde assen mit uns und durften auch die Reste von uns haben.

Schnell hatten wir die Zähne geputzt und waren abfahrts-ready.
Unsere Rücken schmerzten, denn die Matratze war ein fünf bis maximal zehn Zentimeter dickes Gebündel aufgelegt auf einer Holzplatte.
Ein Zeichen an uns, dass wir zu altern beginnen. 😂

Schon nach dem ersten kleineren Pass mussten wir kurz vor dem Höhepunkt nach keinen zehn Minuten Fahrtzeit rasten.
Die Strasse war ein weiters Mal gesperrt und zwar wieder beidseitig.
Für uns perfekt, so konnten wir die Aussicht auf die Schlucht mit dem schönen blauen Wasser geniessen.
Darauf fahren übrigens auch Touriboote gegen eine Gebühr, was wir jedoch nicht in Betracht zogen.

Die weiteren Halte liesen gar nicht lange auf sich warten und je weiter wir nördlicher fuhren, desto schöner wurden die Aussichten.
Nicht nur das Grün wurde satter, auch das Wetter spielte heute eindeutig in unsere Karten. Kaum Dunst und fast kein Nebel, perfekt für schöne Fotos und vor allem auch Anblicke in Echt.

Die knappen 180 Kilometer hatten es in sich und wir waren froh, hatten wir heute besonders viele Highlights um immer wieder einen guten Grund zum anhalten zu haben.

Die goldene Mitte stellt der nördlichste Punkt zur chinesischen Grenze dar:

Diese Extrakilometer hatten sich so was gelohnt, auch die vielen Stufen um bis ganz nach oben in den Turm zu gelangen. Zudem war es eine tolle Abwechslung zum sitzen auf dem Motorrad.
Auch hier war die Sicht wieder fantastisch. Wohin das Auge reichte waren Felder, Tempel, grau-blaue Seen (dragon eye lake) und eben die boarder-station zu China ersichtlich. Letzteres: total unspektakular und der riesige Tempel daneben stiehlt dem ganzen die komplette Aufmerksamkeit.

Den selben Weg gings wieder zurück, bis wir wieder auf dem Loop waren.
Bald schon standen wir vor dem Bild des Hà Giang Loops, was wohl jeder hat: ‹Der Pass›.

Heute fuhren wir erneut an vielen Terrassen vorbei, die mich immer wieder in ihren Bann ziehen.
Etwas beruhigendes und so eindrückliches, wie aus dem Stück Land so wertvolles, aber auch total viel Arbeit entstehen kann.
Hier wird übrigens nicht nur Reis gepflanzt. Mindestens genau so oft sind es Maisfelder oder andere Bodenpflanzen wie zum Beispiel Kohl.

Kurz vor Ende unserer Fahrt hielten wir noch in einer Bar an, welche Aussicht versprach:

Auf dem Bild gar nicht so gut erkennbar, aber wir sassen umzingelt von Reis- und Maisterrassen welche wiederum von Bergen umrandet waren. Quasi mitten in einem Tal und waren ganz alleine von uns.

Sagen wir so: wir haben schon bei bedeutend schlechterer Aussicht um 16 Uhr eine Cola geteilt.

Vor dem gebuchten Homestay gings dann noch zu den ‹Brusthügeln›. Diese stehen in mitten einer grossen flachen Landsfläche wie halt eben zwei Brüste empor.
Wir sahen sie zwar, fanden sie aber weder so impossant wie angepriesen und auch die Fotos wurden nicht wirkich gut, da wir sie ja nur von der Seite sahen.

Wir waren um kurz nach 17 Uhr beim Homestay, erhielten aus einem Irrtum ein kostenloses Upgrade in einen Bungalow mit eigenem Badezimmer und genossen in der echt tollen und lokalen Unterkunft diesen fantastischen Ausblick:

vor unserer Nase einfach ein direktes Reisfeld und noch mehr davon im Hintergrund

Gegen 19 Uhr gab es Abendessen und dort lernten wir dann auch Michael und seine Freundin Azra kennen. Sie sind von München und reisen auch für 4, respektive er für 9 Wochen in SOA umher.

Bald füllte sich der Tisch mit fantastischem Essen, den Leuten aus dem Dorf und mit viel Reisschnaps!

Beim Schnapstrinken gilt es ein 1,2,3 cheers. Ein übliches Anstossen wie bei uns zu Hause auch. Jedoch aussgehend vom Boss am Tisch, niemand anders hebt sein Becherchen zuerst!

Dann gibt es noch one-by-one, ein Duell um sich Ehre zu erweisen.
Du wirst gezielt aufgefordert, stösst an und zeigst dein komplett leeren Becher danach und schüttelst dir zum Ende die Hand.

Der Abend war richtig fröhlich, laut und sehr besonders. Zwischen super leckerem Essen, Tofu, Gemüse, viel Fleisch und Fisch (diesen haben sie davor aus dem Teich daneben gefischt…), den wohl besten vegetarischen Frühlingsrollen die wir je gegessen hatten und noch bessere Saucen (in jede wurde frischen Limettensaft gepresst).

So rückblicken war das wohl der schönste Abend der bisherigen Reise. Es fühlte sich für uns weder fremd an, da zu sein und wurden in das Gespräch oder in das Leben eingegliedert, als gehörten wir eben einfach dazu.
Obwohl wir uns kaum verstanden, alles nur via google Übersetzer funktionierte, war es kein anstrengendes oder unangenehmes Gefühl.
Denn so vieles geschah über ein Lächeln im Gesicht, Dankbarkein mit zwei überlappenden Händen auszudrücken und sich einfach gut zu fühlen.

Danke Don Dao Homestay!


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