Hà Giang Loop Etappe 2


‹Messen kann man die Tiefe des Flusses und des Meeres, aber nicht die des menschlichen Herzens.›

vietnamesisches Sprichwort

Heute ging es deutlich später auf.
Obwohl wir auch schon wieder länger wach lagen (italienisches, dauer-schreiendes Baby im Nebenbungalow) standen wir erst nach acht Uhr auf und bekamen von der Tochter der Gastgeber kleine Palatschinken serviert.

Wir packten unsere wenigen Sachen zusammen, bezahlten die Unterkunft (Läuft hier alles Bar ab!) und fuhren zur nächsten Tankstelle und dem Wasserverkäufer nebenan um unsere Tanks wortwörtlich aufzufüllen.

Nun begann der este grössere Pass und Helga hatte schon etwas Mühe.
Ganz klar: das Motorrad war nicht für zwei Menschen wie uns und 10% Steigung gemacht.
Im zweiten Gang gings dann, auch wenn etwas zaghaft und wir hatten sehr schnell, erneut wunderschöne Aussichten!

Heute war der Tag mit den riesen Reisterrassen, welche hier auf dem Bild links gut erkennbar sind.
Leider waren wir so weit oben, dass wir quasi mitten in den Wolken standen und so sehr neblige und vor allem dunstige Bilder haben.

Wir hielten auch heute immer wieder an, bestaunten die Felder, die riesen Terrassen und fragten uns immer wieder, wie zur Hölle die Leute das alles schaffen.

Weiter ging es zum Grenzgebiet und somit auch zu alten Baraken und Militärshinterlassenschaften.
Also Pass runter fahren und kurz vor dem nächsten lag der alte Grenzposten der Franzosen.

Auch hier wieder: just erreichten wir das Ziel, verliessen die Easy-rider-Gruppen den Platz und wir hatten ihn ganz für uns alleine.
Wir fühlten uns also bestätigt in der Annahme, dass verkehrt rum fahren, besser wäre. Auch der Verkehr war deutlich gelinder.

Beim Posten verweilten wir längers, dachten an das Sanctuary in französisch Guyana zurück, wo die Franzosen die Vietnamesen gefangen nahmen um dort zu bauen.
Zufällig und wahnsinnig beeindruckend, dass wir hier Geschichte mit Erlebten und Gesehenem verknüpfen können. Und einmal mehr, wird und bewusst, wie viel wir schon gesehen, gelernt und an Erfahrung gesammelt haben.

Als wir den Posten verliessen hielten wir unweit etwas oberhalb an um die Aussicht auf das Gelände nochmals von der quasi Vogelperspektive anzusehen.
Gigantisch, vor allen Dingen, da es einfach rund um von Bergen in einem Tag liegt.

Es stehen rund 10 Häuser um diese Ruine und werden von den Bergen umzingelt.

Auch heute fahren wir erneut gute 70 Kilometer und erreichen nach den schrecklichsten 15 Kilometer (für welche wir über eine Stunde benötigten) Meo Vac.
Die letzte grössere Stadt vor der chinesischen Grenze.

Unser Homestay heute: bei einer Lolo-Ethnie. Sprich, ein altes Stelzenhaus mit Hintegrund.
Von diesem haben wir aber genau nichts mitbekommen.
Der Empfang war unpersönlich und durch die Sprachbarriere noch zurückhaltender als eh schon.

Wir machten auch heute nach einer kurzen Pause das Städchen unsicher und landeten später auf dem Sportplatz und schauten lange den Fussballmatches und der immer mehr werdenden Leuten zu, wie sie Volleyball oder andere Sportarten praktizierten.
Plötzlich setzte sich ‹Ying Lee› (getauft von Marco persönlich) neben ihn und tippte ihn an.
Längers als erwartet blieb er einfach sitzten, spielte vor sich hin und ging von selber irgendwann wieder.

Es war schon nach 18 Uhr, wir sassen noch immer da am Sportfeld und entschieden dann, etwas zu Abendessen zu gehen.

Ihr könnt euch an das Bild von gestern erinnern? – Genau so endete es heute auch. Marco und ich auf den Kinder-Plastik-Stühlen und bekamen irgendetwas vorgesetzt, was noch gut schmeckte.

Am Abend zurück im Homestay wurde plötzlich das Licht ausgemacht und wir waren alleine (es kam kein anderer Gast mehr) mit drei, vier oder weiss nicht wie vielen Hunden, welche auf uns aufpassen sollen.

Zum Glück waren wir müde und wir schliefen kurz nach neun Uhr auch schon wieder ein.

Auch heute waren wir mit trockenem Wetter auf den knappen 80 Kilometer gesegnet!


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