‹Bambus ist leicht zu biegen.›
vietnamesisches Sprichwort
Nach dem Frühstück gings schon los.
Wir schauten nicht schlecht, als uns der Minibus mit neun Plätzen, welche alle belegt waren, auflud.
Im Kopf ratterte es schon: okay, es sind 6-9 Stunden Busfahrt bis wir von Hanoi in Ha Giang sind. Das werden wir schon überleben, jaja…nur nicht schwierig sein.
Die Erleichterung war dann umso grösser, als wir nach etwa zwanzig Minuten Fahrt am Highway Rand ausgeladen wurden und in den grossen Schlafbus verwiesen wurden. Genau so, wie wir es auch gebucht hatten.
Streng wurden wir zurecht gewiesen, dass die Schuhe gefälligst ausgezogen werden und zwar vor dem Bus. Diese werden in ein Plastiksack gepackt und erst beim Endziel wieder DRAUSSEN angezogen.
Die einzige Pause war irgendwann in der knappen Hälfte. Da wurden Schlappen vor den Bus gestellt, welche man nutzen konnte um nicht extra seine Schuhe anziehen zu müssen.
Wir erinnern uns zurück an Chile: die Toiletten waren meist ecklig und kosteten jeweils ein paar Pesos. Hier kostet die Toilettennutzung nichts, jedoch das Toilettenpapier jeweils eintausend Dongs. Die Toiletten: genau so ecklig. 😂
Da sind wir uns von Japan doch sehr luxuriöse Raststätten-Sanitäranlagen gewohnt.
Während Marco sich Skrippte anschaute, Serien schaute und an der Switch spielte, schlief ich quasi bis nach Ha Giang durch.
Erst gegen den Schluss, als es immer wie kurvenreicher wurde, war das Schläfchen vorbei.
Gerade die erste Stunde nach der Abfahrt und die letzte Stunde vor der Ankunft waren die mühsamsten. Ständig hielt der Bus an, lud Leute auf, auch wenn nur für wenige hundert Meter.
Nach über acht Stunden hatten wir es dann geschafft und erreichten das Busterminal in Ha Giang (spricht sich übrigens wie Ha Siang aus).
Nun standen wir da, fragten uns schon, ob wir uns ein Grab rufen sollten um noch in die Innenstadt von Ha Giang zu kommen. Denn bis zum Hotel, wären es noch gute drei Kilometer gewesen, draussen 38 Grad und 89% Luftfeuchtigkeit.
Doch plötzlich wurde ein kleinerer Bus immer wieder zum Starten gebracht und als der Bus dann auch ansprang, wurden wir sieben übrig gebliebenen eingeladen.
Nun hatten wir also noch einen direkten Transfer inkludiert bis zum Hotel und checkten dort auch gleich ein.

Die Leute im Hotel waren gar nicht mal so freundlich und unser Zimmer, bestehend aus einer Matratze am Boden und einer Klimaanlage waren alles.
Es war ja nur für eine Nacht und nach einer kurzen Pause, klärten wir alle wichtigen Dinge für die nächsten Tage wie die Gepäckeaufbewahrung, mieteten den Töff und zeigten alle unsere Dokumente.
Wie immer: unser Töff war leer und so ging es in die Stadt zum tanken, ein Gefühl für diesen zu bekommen, denn Helga war ‹Semi-Automatik› und wurde mit vier Gängen geschalten.
Zudem hatte es Regen gemeldet und wir sind nun mitten im Norden vom Vietnam und daher kann das Wetter jederzeit kippen.
Also mussten wir noch Regenkleidung besorgen, was gar nicht so einfach war.
Nach mehreren Anläufen hatten wir dann unsere Regenüberzüge und fuhren zurück um anschliessend essen zu gehen.

Am Abend wurde noch final gepackt. Ziel: nur den roten Rucksack von mir als Gesamtgepäck für vier Tage mitzunehmen.
Unsere Packliste:
- je Wechselunterwäsche
- je ein Wechselshirt
- Kernseife
- Zahnbürsten und Paste
- Tangle Teezer
- Handyladekabel
Irgendwie ganz schön wenig, aber wir sind es uns mittlerweilen gewohnt und bei den Temperaturen hier, trocknet alles ziemlich schnell und gut. Spoiler: hat alles super gut geklappt.

Da wo die ganzen blauen Stecknadeln und das rote Herz ist, werden wir unsere Tour machen.
Der grüne Fahnen ist Hanoi.