Halong Bay


‹So much of who we are is where we have been.›

William Langewiesche

Einmal mehr klingelte der Wecker früher als gewollt.

Nach einem guten Frühstück im Hotel wurden wir sogleich auch abgeholt für unseren Ausflug. Ein Minibus fuhr vor und bisher sassen zwei weitere Paare drin. Wir freuten uns richtig, hatten wir mit viel mehr Leuten gerechnet und als die Reiseleiterin erzählte, dass wir nur noch ein letztes Hotel anfahren würden, sahen wir unseren Checkpot.

Was wir aber nicht bedachten, beim letzten Stop stiegen zwanzig Inder/innen ein. Das Fest hat begonnen und es dauerte über 15 Minuten, bis endlich alle eingestiegen waren und sich hingesetzt haben. In der Gruppe gab es wie eine zweite Reiseleiterin der Indergruppe. Im späteren Gespräch erzählte diese uns, dass sie geführte Reisen für Inder/innen-Paare von 25-45 Jahren anbieten.

Die Fahrt dauerte über 2,5 Stunden bis wir bei einer Perl-/Muschelfarm rausgelassen wurden. Es folgte eine Tour in welcher uns der Vorgang, die Diversität der Perlen und natürlich auch die Verkaufspreise mit galantem Übergang zum Verkaufsshop gezeigt wurde.

Nach einer kurzen Wartepause gings dann zurück in den Bus, draussen waren mittlerweilen 37 Grad. So war die Vorfreude auf die Meeresbrise und den Schiffswind nich grösser. Wir hatten extra noch eine Flasche Wasser mitgenommen um nicht vor Ort teure Getränke kaufen zu müssen. Diese ideale Planung wurde jedoch zunichten gemacht, indem unsere Reiseleiterin erzählte, dass sämtliches Plastik in der Halon Bucht verboten ist um das Meer zu schützen. Dementsprechend sind Plastikflaschen, Plastiksäcke mit Essen und Co verboten und so musste unsere Flasche im Bus bleiben.

Auf dem Schiff angekommen gab es sogleich Buffet am Tisch und jeder griff beherzt zu. Oder sagen wir mal, jeder ausser wir zwei. Weil wir ja anständig erzogen sind, nahmen wir nur das auf den Teller, was wir auch sicher essen können, auch wenn es uns nicht schmecken würde. Ihr kennt sicherlich alle das Klische von vollen zurückgegebenen Teller, alles zu Sau machende, Löffel ablecken und zurück auf die Platte legen und Co… und genau so war es auch.

Danach hatten wir Zeit für uns, setzten usn oben aufs Deck und begutachteten die Kalkfelsen, welche aus dem Meer ragten. Wunderschön war es und sehr eindrücklich.

Der erste Stop war dann an der bekannten Cave, eine Höhle welche begehbar war und wir eine Führung vor Ort erhielten. In jeder Steinformation könnte man etwas erkennen, wenn manchmal auch nur mit viel Fantasie.

Nach diesem Stop gings mit dem Schiff weiter zum Kayak fahren.

Marco sass hinten während ich vorne einstieg und schon paddelten wir los. Unterhalt einer Felsformation ging es in eine ‹Secret-Bay› die aber gar nicht mehr so «geheimnissvoll» war. Denn mit uns waren locker 100 weitere Kayaker in der Bucht.

Als nächstes stand ein letzter Stop beim Beach und Berg an. Das Wasser machte uns ehelich gesagt nicht so an um zu baden und so entschieden wir uns bei 39 Grad auf den Berg zu wandern. Dort oben wurden wir nach viel Anstrengung schweissgebadet mit einer tollen 360 Grad Aussicht belohnt.

Nach einer Stunde Aufenthalt vor Ort gings zurück aufs Boot. Wir fuhren in den Sonnenuntergang, bekamen vietnamesischer Rotwein und Gebäck, es wurde Karaoke gespielt (die Vietnamesen L.I.E.B.E.N Karaoke) und erreichten um 18 Uhr wieder den Hafen. Von dort fuhren wir wieder 3 Stunden mit dem Bus zurück, konnten jedoch nicht durch die Altstadt fahren, da Sonntag und somit Nachtmarkt ist.

Des anderen Leid, unsere Freude: wir schlenderten (obwohl wir richtig müde waren) durch die Stände, assen an dem nächst besten Strassenstand noch ein Bahn Mie und zottelten dann langsam nach Hause.

Der Ausflug war gut, die Halong Bay sicherlich ein Must-see in Vietnam und hat es sicherlich verdient, eine Platzierung der 7 Natur-Weltwunder zu erhalten. Nur leider war unser Ausflug mit wahnsinnig viel Warterei aufgrund der Inder, so viel Respektlosigkeit auch ihrerseits und schlechter Laune geplagt. Die grosse Gruppe hatte am Tag davor Party und war dementsprechend müde. Im ganzen Bus schnarchte es, es wurde auf den Bänken geschlafen oder gar auf dem Boden des Schiffes. Unsere Reiseleiterin hat sich mehrfach beschwert und die Gruppe immer wieder angesprochen sich pünktlich an den Treffpunkten zu finden, etc…leider hat alles nichts genützt. So fehlte uns immer wieder Zeit, die wir eigentlich vor Ort nutzen hätten können, wie zum Beispiel in der Höhle oder am Strand/Berg…


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