‹Was List verborgen, wird ans Licht gebracht;
William Shakespeare
Wer Fehler schminkt, wird einst mit Spott verlacht.›
Nach gestern schlafen wir längers und gehen erst am späten Vormittag aus dem Zimmer.
Marco hat noch einen tollen Auftrag bei Fiverr erhalten und widmete sich dem, während ich die Reiseapotheke sortiere, weiter am Vietnam planen und buchen bin. Zudem erhielten wir den Mietvertrag und sämtliche Dokumente dazu, welche noch gelesen werden müssen.
Wir spazieren bei glatten 30 Grad an den Strand, versuchten uns noch einen Flughafenshuttle für morgen zu organiseren und wurden erneut versucht abzuziehen. (Unser Hoster hat uns ein privates Auto für 250’000 zusammen angeboten, während der Verkäufer hier uns je 450’000 bot. ha ha ha)
Wir zottelten mit lediglichem ’no thanks› ab und wir sahens ihm an, dass er selber dachte ‹zu hoch gepokert›.

Am Strand sehen wir die Masse an Surfer. Nicht ohne Grund wird Canggu als Surferprovinz deklariert und hier eher vom baden im Meer abgeraten.
Vielleicht sieht mans auf dem Bild gar nicht so gut, aber es waren bestimmt über 250 Leute mit ihren Board im Meer und surften eine Welle nach der andern.
Wir waren richtig gebannt, schauten lange zu und spazierten eine Weile dem Strand entlang. Noch immer war unsere Stimmung von gestern getrübt und wir fühlten uns nochmehr bestätigt, nach dem total überrissenen Shuttleangebot.

Irgendwann drehten wir, die dreissig Grad waren warm und schwül.
Meine Blase rebelierte das ich eine Toilette in der Nähe haben wollte und so setzten wir uns in ein Kaffee und berieten uns, was heute noch so geschehen soll.
Wir wussten, dass wir hier keinen Roller mieten wollen und uns eigentlich nur ein bisschen vom Flow treiben lassen wollen.
Irgendwie leichter gesagt als gemacht, denn der Verkehr hier ist gleich übel wie in Ubud und so macht das Schlendern in den Gassen mit den tausenden Geschäften irgendwie keinen Spass.
Schon längers war der Frisör wieder ein Thema und so machten wir uns auf die Suche nach einem. Zwar gab es so viele Spa-Geschäfte wie Armbandverkäufer auf den Strassen, welche alle auch Haircut anboten, jedoch beim nachfragen jeweils ablehnten und meinten, dass sie heute leider keine Haare schneiden würden.
Bis wir zum vierten Studio kamen und die uns dann für beide zusammen einen sehr guten Preis machte, welchen wir nicht verhandelten. (9 sFr für Marco und mich zusammen)
Während ich meine kaputten Spitzen schneiden liess und vorne leichte Stufen am Schluss selber korrigierte, dauerte Marco’s Behandlung deutlich länger.
Wir zeigten dem Frisör noch zu Beginn ein Bild von der gewünschten Frisur, stellten aber im Nachgang fest, dass er wohl so von seiner eigenen Frisur überzeugt ist, dass Marco sie nun auch tragen soll.


Etwa eine Stunde später hatte Marco seitlich eine Halbglatze und wir konnten beide (!) das Lachen nicht mehr zurückhalten.
Auch schnitt der Frisör Marco einen schnittigen Geissenbart, welcher zu Hause sofort komplett rasiert wurde.
Marcos Fazit: ‹Ich seh jetzt aus, wie einer von der schweizer Fussballnati.›
Der Hunger meldete sich und so setzten wir uns ins Avocadohouse. Dort teilten wir uns eine Portion Acovadobrot mit dunklem Sauerbrot und dazu einen super gesunden Saft.
Die Bedienung kam dann nochmals nachfragen, ob wir wirklich nur ein Getränk und ein Essen bestellen. Jaja, wir fallen halt immer wieder aus dem Raster.

Im Minimarkt holten wir uns noch etwas (viel günstiger) zu trinken und gingen zum duschen ins Zimmer.
Marco arbeitete weiter an seinem Auftrag und pünktlich zum Sonnenuntergang wollten wir nochmals an den Strand um diesen von dort aus zu beobachten. Dieser soll nämlich einer der besten Plätze sein in Bali und wir ziemlich gut bewertet im Internet.
Aber wie soll es auch anders sein: heute war komplett bewölkt und wir sahen die rot leuchtende Kugel nur ganz kurz.
Gestern im Shuttlebus war so ein toller Untergang ohne eine einzige Wolke. Nur dann waren wir beschäftigt, endlich nach Canggu zu kommen und dem Fahrer unsere Meinung zu sagen. Schade Schokolade…

Am Abend suchten wir uns dann noch ein Restaurant raus, hatten Besuch von vielen Mücken, holten noch neues Shampoo aus dem fast zwei Kilometer entfernten Indomart mit dem restlichen Bargeld, versuchten uns online einzuchecken, packten und holten uns die Erlaubnis des Hosts, morgen bis 13 Uhr im Zimmer bleiben zu dürfen.


Ende Bali und wir kehren wahrscheinlich auch nicht mehr zurück.