„Obgleich wir von verschiedenen Orten kommen und verschiedene Sprachen sprechen, unsere Herzen schlagen gemeinsam.“
Harry Potter
Ich werde von den Sonnenstrahlen um kurz vor sieben Uhr geweckt. Reflexartig schaue ich aufs Handy um die Zeit zu sehen und erblicke im gleichen Zuge auch die Mail vom Vermieter:
Er hätte die Gemeindepräsidentin getroffen und von ihr die Zustimmung bekommen, uns die Wohnung zu geben, auch wenn wir erst auf den Oktober einziehen würden. Er bräuche nun eine Adresse um den Vertrag zustellen zu können.
Marco war wahrscheinlich durch mein drehen wach geworden und so erzählte ich ihm von der Mail.
Wir lachten kurz und schliefen weiter.
Gegen neun Uhr gab es wieder Haferflockenmüsli mit frischen Früchten und kurz darauf zogen wir mit einer Tasche los.
Die Unterkunft hier liegt ja so gute 10 Kilometer von einem Supermarkt entfernt.
Trotzdem war uns nach Bewegung und laut dem Berlinerpärchen gibt es wohl auch etwa nach 30 Minuten Fussmarsch einen kleinen einheimischen Laden. Dort wird man zwar stest abgezockt und die Preise vervielfachen sich schon nur beim Anblick, aber uns ging es nicht mal zwangsläufig um was zu trinken oder essen, sonder um die Bewegung.
Der Manager von unserer Unterkunft boot uns sogar noch seinen Roller an, er würde ihn nicht brauchen und wir sollen uns den Weg doch sparen.
Als wir ablehnten, war er schon fast ein bisschen enttäuscht und meinte nur, dass man hier in Indonesien für ALLES und JEDEN Meter ein Roller nimmt. Wir lachten alle zusammen, denn er fand es komisch was wir zu Fuss erledigen wollen und wir fanden seine Aussage mindestens auch so komisch, versuchen wir doch wirklich mehr oder weniger immer ein bisschen in Bewegung zu bleiben.
Wir spazierten an freien Kühen vorbei welche kein Seil durch die Nase gezogen hatten, an vielen Hühnern und auch bellenden Hunden. Letztere fand ich weniger cool.
Nach so fünfunzwanzig Minuten Fussmarsch hielt ein kleiner Baustellenlkw neben uns und fragte, wo wir unseren Roller haben. Ob er Probleme hätte und sie ihn abschleppen sollten, sie hätten genügend Fläche hinten auf der Ladefläche. Sie würden uns zur nächsten Werkstatt fahren.
Wir erklärten ihnen, dass wir bewusst zu Fuss laufen und wir keinen Roller haben.
Er lächelte und meinte, sowas gäbe es doch nicht auf dieser Welt. Er fragte uns, wo wir übernachten und wir nickten, als er unseren Unterkunftnamen aufzählte.
Dann fragte er nochmals, ob wir wirklich diesen steilen Hang da hoch und runter laufen würden und wünschte uns einen schönen Tag.
Etwa fünf Minuten später erreichten wir den lokalen Minimarkt in welchem es auch ausschliesslich einheimische Produkte gab.
Uns passte das uns es landeten zwei, drei Dinge in unserer Tasche.
Für drei Getränke, zwei Kokos-Schoko-riegel, zwei Minipackungen Cookies und die berühmten Reiscracker von hier kosteten uns 1.60 sFr. umgerechnet.
Während der Verkäufer wohl das Gefühl hatte uns komplett abzuziehen, waren wir froh um die Abwechslung, Marco über seine kalte Sprite und ich freute mich schon auf die Reiscracker.
Kinder welche gerade vom Schulbus abgeladen wurden, rannten an uns vorbei, winken uns und wollen Fotos mit uns machen. Sie lesen uns vor, lachen, zeigen uns ihre freundlichste Art. Und wir sind berührt von dieser Offenheit und Freundlichkeit.
Der Hang war dann schon ziemlich steil und wir machten einmal eine Pause im Schatten.
Dafür war nach dem stündigen Ausflug der Sprung ins Pool noch viel belohnender als sonst schon.
Der Nachmittag ging wie im Flug durch.
Wir lagen lange am Pool, schauten immer wieder auf das Meer, informierten den anderen, als ein Schiff ab- oder anlegte und lasen, spielten Sudoku und schrieben die Mail an die Flugschule.
Das letzte Abendessen mit Aperol welchen wir uns teilten war so schmackhaft und Amanda war die Hälfte der Zeit irgendwo im Garten beschäftigt, weshalb es heute keine Biss- oder Schnappaktion gab.

Am Abend wurde gepackt und Marco arbeitete weiter an der Kostenaufstellung, denn nun wird alles noch nach Kategorien sortiert.
Ich kümmere mich um den Blog, die Mail der Vermietung und wusch noch Wäsche.