Hati-Hati (meint ‹langsam / fahr vorsichtig›)


„Man braucht nichts im Leben zu fürchten, man muss nur alles verstehen.“

Marie Curie

Wir überspringen den Kaffee mit Peter am Morgen und fahren mit dem Roller zum Viewhill Senggigi.
Da nach oben zu kommen war eine Herausforderung an sich und bereitete mir etwas Magenschmerzen.
Da war nicht nur die grobe, lange Steile sondern auch bellende, hinterher rennende Hunde.

Obwohl Peter den Hügel so gelobt hat, hatten wir etwas Mühe, den so tollen Ausblick zu erhaschen.

Bis wir wieder unten waren, war ich nicht wegen der Hitze nass geschwitzt, sondern aus Angst.
Wir fuhren noch zu einer Aussichtsbay bei welcher man nochmals auf die Gilis sieht und wurden noch immer von den Schülern auf ihren Rollern überholt bei ihrer besten Laune des Schulabschluss’s.

Mir war es zu viel, es hatte deutlich mehr Verkehr und als wir noch ins Stadtzentrum nach Mataram fuhren war endgültig fertig bei mir. Die Angst überfahren zu werden, eine Unfall zu haben oder gar Verletzungen davon zu tragen war so präsent, dass ich kaum eine Sekunde ruhig hinten drauf sass.
Etwas geknickt fuhren wir zurück und gaben den Roller gegen 12 Uhr ab. (Wir hätten ihn eh um 13 Uhr zurück bringen müssen.)

Bei unserem Rollerheini buchten wir dann auch den Transfer für morgen nach Kuta und den gesamten Transfer von Kuta über Bangsal via Fähre nach Padang Bai und von dort nach Canggu zurück.
Nach viel und langem verhandeln war dann endlich alles gefixt.

Wir spazierten noch zu Fuss zum Senggigi Beach und liessen uns von zwei komischen Leuten beraten. Marco bekam frittierte Bananen angeboten und unterhielt sich mit dem Typ über Drogen, vor allem Pilze. So im Gespräch war klar, dass der Typ sicherlich irgendetwas davon konsumiert hat.
Es war aber ein sehr friedliches und nettes Gespräch, in welchem wir etwas von der Kultur und der Freundlichkeit erfuhren und unser Bild etwas besserte.
Leider kamen wir nicht weit in unserem Spaziergang am Beach, denn es begann wie aus Kübeln zu regenen.

Da der extreme Monsunschauer nicht aufhörte, liefen wir zurück zum Hotel und auf der Veranda des Hotels sassen mittlerweile mehr als nur wir zwei Touristen.

Am Abend entschied ich mich noch für eine Massage, während Marco ungestörte ‹Switchtime› genoss.
Er holte mich nach einer Stunde wieder ab und ich erzählte ihm, was ich eben erlebte…

Der Herr neben mir stöhnte zu Beginn der Massage so rum, dass die Masseurin ihn bat, leiser zu sein.
Auf dies folgte regelmässig, richtig tiefes schnarchen.
Da sich wohl die Leute störten, wurde er mehrfach geweckt, denn er schlief immer wieder ein.

Als wir entlang der Strasse liefen um uns ein Lokal fürs Abendessen zu suchen, meinte Marco, dass wir vielleicht doch bei einem Arzt vorbei schauen sollten wegen seines Ohr.
Es schmerzt wieder sehr, der Höhrverlust welcher mal besser war, ist wieder schlechter, das Ohr blutet immer wieder und das Badewannengefühl ist auch wieder vermehrt vorhanden.

Auf der gegenüberliegenenden Strassenseite war eine Apotheke und inkludiertes Ärzträumchen. Nun sassen wir da und Marco wurde lange untersucht.

eine Ärztin ohne Desinfektion und eher mangelnden Englischkenntnissen

Endlich hatten wir die Gewissheit, dass das Trommelfell intakt ist und es noch einen Haufen Sekret im Ohr hat und dies einfach extrem geschwollen und entzündet ist. Zudem sah sie keine aktive Blutungsquelle, welche dramatisch sein könnte.
Auf dem Rezept gab es Kortison, Anästhetikum und Antibiotika-Tropfen und Schmerzmittel.
Das ganze, also Konsultation von über zwanzig Minuten inklusive der Medikamente kosteten uns 15 sFr, welche direkt von der Reiseversicherung übernommen wurden. Bingo und Erleichterung vom Befund.

Nach dem Essen im selben Warung wie gestern gab es noch eine Folge ‹Fertig lustig› bis wir einschliefen.

Nachts werden wir gegen Mitternacht und um 4:30 Uhr von den Gebeten geweckt und benötigen immer wieder längere Zeit um einzuschlafen.
A) dauert das Gebet etwa 20-30 Minuten und B) wohnen wir direkt neben der Moschee und hören es daher sehr gut.
Vielleicht führte dies auch dazu, dass wir uns eher müde und unausgeglichen fühlten die Tage.
Irgendwie kamen wir nicht so richtig in Senggigi an und wir können bis heute nicht ganz nachvollziehen, was in dieser Stadt sooo toll sein soll, dass man sich unbedingt mehr als 5 Tage einkalkulieren sollte für den Besuch hier.
Zudem wird man hier nicht sonderlich nett behandelt, dir wird ins Gesicht gesagt, dass du ‹ein Weisser bist› und daher extra mehr bezahlen musst und du weniger Wert bist als ein Einheimischer. Klar ist uns das alles auch ohne es laut auszusprechen, aber wegen allem dessen, sind wir nicht weniger Wert wie normal, anständig und nett behandelt zu werden.

Wir freuen uns daher sehr auf Kuta und hoffen, dass das Lombok-Gefühl dort etwas mehr überspringt.


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