‹Manchmal tut es gut, den Blick in die Ferne schweifen zu lassen, damit die Gegenwart uns nicht erdrückt.›
Marion T. Douret
Marco weckt mich um kurz vor acht Uhr. Auf seinem Kissen ist ein Blutfleck, an seine Ohr die Gegenspur davon.
Ich bin nicht all zu sehr beunruhigt, die Menge ist gering und die Ausbildungszeit auf der Hals-, Nasen-, Ohrenabteilung hat mich gelernt, dass bei Mittelohrenentzündungen öfters Mal wenig Blut abfliessen kann.
Er fühlt sich zumindest deutlich besser, obwohl der Hörverlust noch immer vorhanden ist.
Zumindest für uns mal ein Zeichen, dass wir doch noch nicht zum Arzt müssen. Denn dies war gestern schon einige Male im Gespräch.
Anscheinend schlägt nun das Antibiotika an und auch das geschwollene Ohr hat deutlich abgenommen. Auch das Fieber ist gänzlich verschwunden.
Ein Frühstück später gehts an den Pool und dort wurde auch von Marco heute ausgiebig gebadet. Natürlich immer schön ohne Kopf unter Wasser und sehr entspannt, ohne sich zu überanstrengen.
Die Sonne gibt heute auch alles und es gab sogar eine UV Strahlen Warnung. Die 33 Grad merken wir und ohne Wind ist es kaum erträglich auf der Liege im Schatten.
Wir schmieren uns fast schon stündlich ein, besprühen den Kopf und Scheitel mit Sonnenspray und schützen uns mit Hut und Co.
Trotz dessen gebe ich nach 14 Uhr auf. Ich habe solche Kopfschmerzen, dass mein Kopf förmlich platzt. Knallrot ist mein Gesicht vor Druckkopfschmerzen.
Zuerst dachte ich an einen Migräneanfall, denn im kühleren, stillen Zimmer und mit Tuch über den Kopf ging es minimal besser.
Aber auch nach einer kühlen Dusche und etwas Schlaf war es nicht weg.
Meine Haut brannte gefühlt innerlich, war äusserlich jedoch kalt und erst nach einer Schmerztablette und fast einem Liter Wasser wurde es zunehmend besser.
Sonnenstich lässt grüssen, obwohl wir abgesehen der kurzen Poolbesuche, ausschliesslich im Schatten lagen.
Übrigens beobachten wir hier zwei Frauen, welche von morgens bis abends in der prallen Sonne liegen.
Beide sind bereits knall rot und wir sind uns beide einig, dass im heutigen Zeitalter jeder weiss, dass solches Sonnenbaden ungesund ist.
Dass sie in einem muslimischen Land dann noch blank ziehen und der gefühlt 16 jährige Poolboy ihr erklären musste, dass das hier nicht erwünscht ist, setzt dem ganzen noch einen drauf.
Nachdem wir dann wirklich den ganzen Nachmittag im Zimmer verbrachten, uns ausruhten und schliefen, standen wir erst wieder auf, als der Zimmerboy klopfte und das Zimmer um kurz vor 17 Uhr reinigen wollte.
Wir nahmen dies zum Anlass noch etwas spazieren zu gehen und erkundeten dabei die Insel.
Laut google soll man Gili Meno innerhalb einer Stunde komplett umrunden können. Challenge accepted…
Wir liefen einmal queer an die andere Küstenseite. Unser Hotel liegt in Sichtrichtung nach Gili Air. Nun standen wir frontal nach Gili T.
Schon verrückt, wie man auf diese Distanz den unterschied der drei Inseln erkennen kann.
So gilt Gili T als Partyinsel, Gili Air als Nachzügler der Backpacker und Partyidylle und Gili Meno als ruhigste und kleinste Insel.
Wir kreuzen den berühmten Stausee mitten in Gili Meno und treffen noch auf die Schildkrötenauffangstation. Letzteres hat ja einen etwas berüchtigten Ruf und daher schenken wir diesem nicht all zu viel Aufmerksamkeit.
Wir kreuzen immer mal wieder ein paar Leute, sprechen mit den Einheimischen und trinken nach einer drei viertel Stunde am einen Ende der Insel einen Lemontea und ein Iced Coffee.
Der Kellner spricht uns an und fragt uns, woher wir kommen.
Direkt spricht er die ersten paar deutschen Floskeln wie ‹bis bald› oder ‹Spätzle› und so Zeug.




Auf dem Heimweg gings dann gleich bei unserem Lieblings-Warung vorbei wo wir es uns richtig gut gehen liessen.


Am Abend zu Hause buchten wir den Aufenthalt auf Lombok um und gingen mehr oder minder früh zu Bett.
Auf das Marcos Ohr morgen besser ist!