‹Das Meer ist der letzte freie Ort auf der Welt.›
Ernest Hemingway
Müde und mit flauem Bauch ging es nach dem Frühstück erneut in die Tauchschule. Die Hoffnung ist gross, dass es heute besser läuft und die Stimmung allgemein besser ist.
Vor Ort bauten wir gleich unsere Geräte zusammen. Sprich Flasche, Oktopus und BCD wurden verbunden, kontrolliert und kurze Zeit später waren wir schon auf dem Boot und fuhren ins Meer hinaus.
Heute also der erste Tauchgang in Padang Bai, Goa.
Die Nervosität stieg immer mehr und als es hiess, Ausrüstung anlegen, wussten wir, nun dauert es keine zehn Minuten mehr und wir sind im Meer.
Marco und ich bilden ein Buddyteam während Jule und Rosa eines bilden. Jule kämpft noch immer mit ihrem Ohr und musste später auch aufgeben, da der Druckausgleich einfach nicht klappte.
Gegenseitig kontrollierten wir unsere Gerätschaften, führten das ‹Taucher brauchen saubere Luft okay?› durch und gingen danach via Rückwärtsrolle ins Meer.
Wow!
Während Marco das prima und elegant meistert, zögere ich. Nach gutem Zureden wage auch ich die Rolle und bin erstaunt, als ich lebend wieder auftauchte. 😉
Übung für Übung gingen wir durch:
- partielle geflutete Maske (man hebt die Schnorchelmaske an, lässt Meerwasser einfliessen bis zur Hälfte und bläst sie anschliessend wieder frei
- komplett geflutete Maske (selbiges wie oben, nur ganz geflutet)
- Maske komplett an und ausziehen unter Wasser und freiblasen
- kontrollierter Notaufstieg
- Buddy-Übung mit Lufthilfe (einer hat keine Luft mehr und Buddy gibt seine Notluft zum teilen inkl. kontrolliertem Aufstieg)
- und, und und
Alles war Neu und so aufregend.
Marco trieb gegen Ende des Tauchgangs immer wieder hoch und um die Tiefe nicht zu verlieren, zog ich ihn immer wieder runter.
Ich hingegen kämpfte richtig zu Beginn des Tauchgangs runter zu kommen.
Trotzdessen mein BCD komplett luftleer war, trieb ich oben auf und kam erst nachdem man mir am Flossen zog, runter in eine gaaanz neue Welt.
Der erste Tauchgang ging ungefähr eine Stunde und bis wir zurück am Strand waren, war gut schon Mittagszeit.
Michael gönnte sich auf dem Weg zurück zur Basis (3 Minuten Fussweg) ein Mittagessen, welches er dabei ass, während wir Schüler den Logbucheintrag schrieben.
Denn ab sofort trägt man jeden Tauchgang mit den Details in ein Heft oder eben online ein.

Nach der Mittagspause und neu nun auch noch mit Tauchcomputer ausgerüstet gings wieder zum Boot und nun zum Tauchplatz: blue lagoon.
Wieder machten wir einige Übungen und da wir nun nur noch zu dritt waren, war eigentlich abgemacht, dass Rosa mit Michael Buddy bildet während Marco und ich zusammen blieben.
Die eine Übung, die starke Strömung und das immer wieder ausweichen oder stoppen der Tauchkollegen erschöpften mich.
Gerade nach der einen Übung mit der Luft, hatte ich Mühe, wieder in einen ruhige, entspannten Atem zu kommen und steigerte mich immer mehr in die Situation hinein.
Marco war viel zu weit weg, Rosa irgendwo dazwischen, was es unmöglich machte, mich neben Marco zu drängen und Michael schwamm voraus. Gefühlt war ich alleine und meine Luft wurde immer knapper. Das hinterher tauchen, gerade gegen die Strömung erschöpfte mich zusätzlich noch mehr.
Wir tauchten bereits auf knappen 12 Meter und ich wusste, dass ich nicht einfach so auftauchen darf und kann. Zu viele Boote könnten ohne Warnsignal über mich fahren und den Sicherheitsstop könnte ich auch nicht machen.
Erst als mir Marco eine Schildkröte zeigte, war ich abgelenkt und entspannte mich automatisch.
Dies war auch gleichzeitig mein Highlight des Tages respektive des Tauchgangs und später haben wir die Situation auch noch besprochen.
Es ist eine absolute Herausforderung auf sich selbst aufzupassen, gerade wenn noch alles neu und unvertraut ist und zusätzlich noch auf deinen Buddy Rücksicht zu nehmen.
Der Tag war dann gegen 14 Uhr zu Ende und wir liefen zurück zur Unterkunft.
Nach dem Duschen legten wir uns kurz hin um unserer Ohren zu entwässern.
Naja, Marco weckte mich gegen 18:30 Uhr und fragte, ob wir noch etwas zu Abendessen gehen…
Bis wir zurück waren, war ich nicht wirklich wacher und somit legte ich mich wieder hin, nahm das Sudokuheft in die Hand, Marco und ich gingen nochmals verbal den kontrollierten Notaufstieg durch (wird morgen überprüft) und gegen 23 Uhr weckte mich Marco um die Zähne zu putzen.
Mein Gott, war ich erledigt…
(Man muss aber auch erwähnen, dass ich hier nicht sooo gut schlafe, da es gegen 6 Uhr schon hell ist und mir die Sonne direkt ins Gesicht scheint.)