‹Manchmal gibt dir der Ozean ein Geschenk, manchmal nicht.›

deutsches Taucher-Sprichwort

Um 7.30 Uhr klingelte der Wecker und etwa 15 Minuten später sassen wir schon im Restaurant unserer Unterkunft um zu Frühstücken.

Um 8:30 Uhr gings mit Sack und Pack los zu Fuss zur fünf Minuten entfernten Tauchschule. Auf dem Weg dahin wurden wir mindestens 10x angesprochen ob wir ein Ticket für die Fähre kaufen möchten oder ein Taxi brauchen.
Unser Fehler: wir liefen anstatt durch die Gassen direkt an der Hafenpromenade entlang. Morgen machen wirs besser. 😊

Angekommen an der Tauchschule empfängt uns Michael und bringt uns ins ‹Klassenzimmer›. Ein offener Raum zum Pool hin mit Whiteboard an der Wand.

Er streckt uns zwei Papiere hin welche er ankreuzte zum unsere Namen einfüllen.
(Einverständniserklärung und Gesundheitsfragebogen)
Natürlich füllte ich meinen Namen am falschen Ort aus und dies wurde auch sehr unfreundlich kommentiert.
Als er uns dann fragte, wie weit wir beim elearning seien, antworteten wir ehrlicherweise, dass wir die Einführung gemacht haben.
Er fragte nochmals nach, ob wir das ernst meinen und wir bestätigten erneut nochmals, obwohl wir schon ahnten, dass dies nicht die Antwort war, die er gerne bekommen hätte.

Er meinte, dass es doch extra im Mail geschrieben ist und wir nun viel vor uns hätten. Ehrlicherweise gab er dann zu, dass es 50% aller Tauchschüler bereits machten und die restlichen 50% eben nicht.

Spätestens ab da waren Michael und ich auf Kriegsfuss. Für mich bedeutet halt: ’schnuppert mal etwas in das elearning› nicht, dass ich bereits bis Lektion 5 alles durcharbeiten soll…

Etwas später stiessen Rosa und Jule dann noch zu uns (blieben im Stau stecken) welche natürlich das elearning bereits erledigt hatten und von Micheal mit einem hochnässigen ’seht ihr› kommentiert wurde.

Danach starte das einstündige Video und danach hiess es auch schon ab in den Nassanzug und Material fassen.

Gemeinsam lernten wir den Oktopus an die Flasche zu installieren und brachten dabei auch auch die BCD (Tarierweste) an.
Ab ins Pool und die nächsten fünf Stunden blieben wir auch darin.

Übung für Übung gingen wir durch und jeder gab sein Bestes. Für Michael waren meine Künste jedoch oft nicht gut genug und wurden dementsprechend auch oft kommentiert mit ‹du hast sicher eine links-rechts-Schwäche…› und wenig später dann mit: ‹definitiv, du HAST eine links-rechts-Schwäche, das kann keiner lügnen› oder auch zu Marco gab es wütende Kommentare, als er nicht sofort abtauchte.

Jule gelang dann der Druckausgleich nicht (aufgrund der Erkältung vor zehn Tagen) und als Rosa dann noch nach einer Toilettenpause fragte, war Michaels Geduld komplett am Ende!

Der Tag war eher so semi und ich hoffte echt, dass es morgen nicht mehr soviel zu reden gab, denn auf Gespräche mit ihm hatte ich definitiv keine Lust.

Auf dem Weg zurück zur Unterkunft trat ich noch in Hundescheisse und der Tag war für mich dann endgültig hinüber.
Meine Tränen waren nahe und ich fühlte mich, als wäre ich wieder in der 5./6.ten Klasse mit meinem ach so geliebten Lehrer dazumal…(Ironie)
Auch Marco meinte, dass Michael wohl kein Humor besitze und es vor allem auf mich abgesehen hätte.

Aber gross Zeit zum nachdenken hatte ich eh nicht, denn nun hiess es lernen, lernen und nochmals lernen.

Kapitel für Kapitel gingen wir durch. Machten lediglich einmal Pause für eine Fruchtschale zu essen oder ins Restaurant. Aber auch da wurde weiter gelernt während des Wartens auf das bestellte Essen.

Um kurz vor ein Uhr morgens hatten wir dann beide die Abschlussprüfung online erledigt und Marco mit 98% und ich mit 96% bestanden!

Ab ins Bett, denn uns fielen bereits im sitzen die Augen zu und sahen nur noch verschwommen.