Ubud Countryside


„Wir sind das, was wir wiederholt tun. Vorzüglichkeit ist daher keine Handlung, sondern eine Gewohnheit.“

Aristoteles

Ich bin schon kurz nach Sonnenaufgang wach und hatte so gute zwei Stunden Zeit für mich, während Marco noch friedlich schlummerte.
Seit unserem Flug von Japan nach Bali hörte ich ein Hörbuch: ‹Die geilste Lücke im Lebenslauf: sechs Jahre Weltreisen› und zwar hört Marco ab und an mit, ist jedoch nicht so angetan vom Sprecher. Aber es gab tolle Gespräche daraus und Reflektionen. (Z.B. Fragten wir uns, ob wir irgendetwas verpassen, nicht das krasseste von allem erleben oder oder oder…)
Auf alle Fälle konnte ich mich dem weiter widmen und schrieb während dessen mit Kopfhörer im Ohr weiter am Blog, denn dieser hinkt aktuell etwas hinter her.

Kurz vor halb neun weckte ich Marco und auf unserem Balkontischchen wurde bereits das Frühstück vorbereitet.

Ach geht es uns gut! Das Toast, der Smoothie und vor allem der balinesische Kaffee waren so gut.

Der Plan für heute: Roller mieten und einfach mal irgendwo hin fahren wo es uns verschlägt.
Zwar hatten wir uns für Ubud einige Dinge bei google Maps raus gepinnt, aber auch schon vor ab bewusst gemacht, dass wir die Touriorte meiden wollen. So wird es für uns nicht zu den berühmten Wasserfällen, den touristischen Tempelanlagen und dem Affenwald gehen.

Nachdem wir von oben bis unten mit 50er Sonnencreme eingeschmiert waren liefen wir über die Strassen direkt an den Rollervermieter (die gibt es hier wie Sand am Meer) und liehen uns kurzerhand für zwei Tage Lilo aus.

10 SFr kostete uns die Kiste für zwei Tage

Wir fuhren ins Outback und wollten vor allem eines: weg vom Zentrum um A) nicht in diesen Verkehr zu geraten, B) ein Gefühl für Lilo zu bekommen C) Nicole’s Angst vor Rollerfahren zu beruhigen und D) etwas sehen, wo wir alleine oder nicht zu vielt sind.

Als erstes suchten wir weiter nördlich unserer Unterkunft ein grosses Reisfeld und wurden von Kindern weg geschickt, da wir total falsch waren an unserem ‹Zielort›. Eine Frau zeigte uns dann den Weg.

Auf dem Weg dahin fuhren wir jedoch an einer Kaffeeplantage vorbei und hielten kurzerhand an.
Kaffee? – IMMER.

Wir erhielten ungefragt, unerwartet und gratis eine knackige 15 Minuten Tour durch das Gelände in welcher uns die Prozesse hier vor Ort erklärt wurden, wir fühlen, riechen und testen konnten und sichteten auch den speziellen Luwak Kaffee, respektive das Tier davon. Aktuell war es gerade am schlafen, da das Tier anscheinend eher nachtaktiv sei.
Die Frau erklärte uns, wie aus der Katzen/Maderartigen Ausscheidung den Kaffee gewonnen wird (ist quasi eine Fermentierung) und durften danach auf die grosse Aussichtsterrasse.

Dort entschieden wir uns für eine Tastingplatte mit verschiedenen Tee’s und Kaffees. Zusätzlich gab es den berühmten Luwak-Kaffee dazu. (separate Tasse auf dem Bild)

umgerechnet 3 SFr und geschmeckt hat es himmlisch

Lustigerweise erzählte mir Marco schon seit einem Jahr oder gar länger von diesem Kaffee und auch der speziellen Herstellung. Das wir nun auf unserer Weltreise so eine Tasse zusammen teilen konnten und das für einen Bruchteil der Kosten, hätten wir nie gedacht. (Ein Kilo des Luwak Kaffee’s kostet ca 1300 Dollar.)

Die Tee’s aber auch die verschiedenen Kaffee’s schmeckten so gut, aromatisch und frisch.
Auf alle Fälle ein gelungener Ausflug, für das wir nur einen Kaffee-Stop einlegen wollten.
Ausserdem überzeugte auch einfach der Blick auf die Reisterrassen und das lauter Grün um uns herum.

Nach über einer Stunde zogen wir weiter und fuhren durch weitere Reisfelder, Wald, Dörfchen und lange weiter nordwärts.
Dort sollte uns ein altes Ur-balinesisches Dorf erwarten.

Wir schlendern durch die drei langen Strassen und fanden danach den Abgang zum Ur-Dorf welches nicht mehr bewohnt, nun aber als Restaurant, Andachtsstelle und Sightseeing benutzt wird.
Der riesige Bambus ist eindrücklich und nach den vielen Treppen gönnen wir uns eine Erfrischung.
Die 33 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit schafft uns etwas.

Wir verweilen da etwas, sprechen mit einer anderen Touristin, die wir oben schon traffen und verzweifelt das Kaffee suchte (es war im direkten Sichtfeld, aber hier galt wohl: den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehn) und genossen.
Marco entdeckte im Teich noch Kois und war natürlich ein kleines Weilchen mit diesen beschäftigt. 😁

Als wir uns zurück nach oben schleppten fuhren wir weiter durch das Grün, hielten immer wieder an den Strassenseiten an und bewunderten die verschiedenen Reisfelder und auch Terrassen.
Wir wurden nicht satt von diesen Anblicken und betraten am Schluss auch eines.

Langsam zog sich das Wetter immer mehr zu und wir waren auch etwas erschöpft.
So fuhren wir zurück, hielten noch an einem Supermarkt an wo sich Marco eine Schoggimilch kaufen konnte (er vermisste diese sehr in Japan), frisches Wasser und prophylaktisch Magentabletten von hier besorgten. (Wurde mir immer so gelernt: Bei Magen-Darm-Probleme immer zuerst mit einheimischen Tabletten versuchen, helfe wohl am besten und da in jeden Beitrag über Bali vom Bali-Belly berichtet wird, wollen wir auf Nummer sicher gehen.)


Wir nahmen uns fest vor, nicht mehr all zu viel auf Vorrat zu kaufen an Snacks, da wir keine Lust auf die Ameisenbefall haben. Zudem bekommt man hier an jeder Strassenecke irgend etwas, auf was man Lust hat. Win-Win also und minimiert das Gewicht im Rucksack.

Zurück in der Unterkunft wollten wir in den Pool, riefen aber noch kurz zu Hause an, bevor das kalte Nass uns rief.

Am Abend spazierten wir in das Zentrum runter, assen beim gestern gespotteten Balinesen und gingen im Anschluss in die Massage.
Obwohl Marco zuerst nicht wollte, lag er kurz später auch auf der Liege neben mir.
Denn der Inhaber hat zwei Masseurinen bestellt.

Wir fühlten uns erholt und auch Marco war begeistert. So schlenderten wir weiter in den Gassen, holten noch eine Fanta aus dem Supermarkt und sassen auf die Treppe vor den Tempel, beobachteten den Verkehr, hörten die Trommelmusik aus diesem (es fand ein Anlass statt) und wurden wenig später von einem jüngeren Herren angesprochen.

Er wollte Tipps, was er hier so unternehmen können. Ehrlicherweise antworteten wir ihm, dass wir frisch hier seien und ihm leider keine konkreten Tipps geben können. Am besten soll er sich einfach treiben lassen.

Wir sprachen auf dem Heimweg noch mit einem Balinesen, welcher uns ‹Hati-Hati› erklärte und interessiert an unserem Leben war.

Und dies machten wir auch und trieben nach Hause zurück, gerade noch rechtzeitig vor dem heftigen Gewitter, welches die ganze Nacht anhielt.


2 Antworten zu “Ubud Countryside”

    • Hat sie zum Glück. Sind wir gespannt auf unser nächsten Roller. 😉

      Es hat die letzten zwei Monate nie geregnet und nun ein paar Tage hintereinander. Das tut dem Grün natürlich wahnsinnig gut und ist für uns schön zum anschauen.

      LG 😁❤️

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