Arashiyama


‹Gott, sind das velli Lüt he!›

wüni

Der Plan wäre eigentlich ganz anders gewesen. Ursprünglich wäre ein ruhigerer Tag am Biwasee geplant gewesen um Marco auskurieren zu lassen. Er quält sich nämlich noch immer mit sämtlichen Erkältungssymptomen und wird gefühlt nicht gesünder.

Laut google Maps soll die Fahrt dahin auch um die 1,5 Stunden betragen und entpuppte sich als sehr anstrengend und ins nichts führende.
Wir dachten, wir seien im richtigen Expresszug, waren wir jedoch nicht und erst einen Tag später fanden wir raus, dass wir gar die ganz falsche Richtung navigiert hatten. Sprich: wir hätten gar nicht am richtigen Ort enden können.

Als wir eben schon über eine Stunde quasi im falschen Zug sassen galt es ein schnelles Alternativprogram zu finden und ohne gross zu überlegen oder googlen, stiegen wir bei Arashiyama aus.

Erst am Abend erfuhren wir, dass das ein sehr beliebtes Reiseziel der Touristen ist.
Und dies bestätigte sich auch durch den Tag hinweg.

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie viele Leute um uns herum waren. Für ein Weg welchen wir wohl in 15-20 Minuten spaziert wären, brauchten wir gute 45 Minuten.
Auf den Strassen war alles zu gestopft mit Menschen, Essenständen, Autos und immer wieder stehen bleibenden Menschen, die den Fluss behinderten.

Aber erstmal zurück zur Chronologie:

Wir stiegen aus dem Zug welcher in einem wunderschönen Endstationsbahnhof hielt. Dieser war rundum mit Cherryblossom geschmück und die am verwelkenden Bäume strahlten im schönen Wetter.

Wir liefen über die Parkfläche bis zum Fluss und betrachteten das Menschenvolk über der Brücke. Bis wir die Boote auf der Seeseite entdeckten welche natürlich auch von genauerem betrachtet werden mussten.

Dort setzten wir uns auf die Mauer, schauten den Treiben zu, erhielten Gesellschaft von einer deutschen Familie die sich genau so lustig über die Gruppe an erwachsenen Chinesen neben uns machten, die wohl das Gaudi ihres Lebens hatten indem sie Fotos von sich machten und immer wieder die Beine übereinander schlugen.

Als wir uns satt gesehen hatten wagten wir auch den Versuch über die Brücke und gingen auf die Suche nach dem Lotussee welcher vor dem grossen Tempel liegen soll.
Wie gesagt, die Passierung der Strasse und der Menschen benötigte viel Geduld und Zeit, weshalb wir dann etwas enttäuscht waren, als wir vor Ort einen quasi toten Teich sahen.
Die Lotusblumen wachsen wohl erst noch und sind daher noch die Alten des letzten Jahres.

Wir gingen weiter Richtung Tempelanlage, schauten diesen von Aussen an und suchten danach DEN bekannten Bamboo forest. Das Ding, weshalb hier sooo, soo viele Touristen sind.

Als wir ihn nach einem Umweg endlich fanden, fühlten wir uns wie ein Auto um 7.30 Uhr auf der A1. Wir standen Wort wörtlich im Stau. 😂

Das war der Gasseneingang zum Bambuswald

Wir passierten nach und nach den Gehweg durch den Bambuswald, schossen so gut es ging mal ein Foto und machten uns danach wieder auf den Weg zurück, jedoch über den untouristischen Weg durch die Quartiere.
In den Strassen schauten wir uns noch etwas um, kauften noch einen Snack für die Fahrt und auch die Spezialitäten hier vor Ort.

So gab es nun Tayaki (ein Bisquitteig in Fischform mit süsser Bohnenpaste als Füllung) und Reis-Zucker-pastenbällchen.

Der Weg nach Hause zog sich durch die lange Fahrt und meine Kopfschmerzen wurden immer stärker.
So stark, dass ich im Hotel angekommen sofort eine Tablette nehmen musste und über eine Stunde schlief.
Auch Marco tat das Schläfchen gut, als wir aufwachten, meinte er zumindest, dass es ihm so gut wie lange nicht mehr geht.

Wir gingen dann am Abend im Sonnenuntergang nochmals eine Runde hier im Viertel spazieren, holten uns ein Abendessen und telefonierten mit meiner Schwester um unsere Reisepläne zu fixxen.

wir hatten bis jetzt immer wunderschöne Sonnenuntergänge hier

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