‹es tuet so guet, weder chli meh Bewegig zha…›
wüni
Um kurz vor sieben Uhr wachen wir auf. Die Luft ist so trocke und da wir hier im siebten Stock aufgrund der Sicherheit das Fenster nicht öffnen können, bleibt uns nicht viel übrig…
In ganz Osaka ist eine Wetter-Trockenluft-Warnung ausgesprochen seit Tagen wenn nicht Wochen und dies merken wir.
Unsere Augen sind trocken, die Schleimhäute oder Mundecken sind trocken und reissen ein.
Aber alles nicht so tragisch und wir wissen uns ja zu helfen. Gegen die Rhagaden hilft uns wie für fast alles und immer die Bepanthen Nasensalbe. Ein echter Helfer und nimmt auch in der Handtasche kaum Platz weg. 😊
Da wir noch das Handy laden müssen (gestern haben wir es ja nur noch knapp nach Hause geschafft) warteten wir noch kurz ab, duschen und tranken noch einen Wasser-Kaffee unten in der Lobby bis wir uns dann schlussendlich auf den Weg machten zur Bahn.
Wie gestern auch fuhren wir bis nach Namba und stiegen dann in den Expresszug nach Nara ein.
Eine Stunde Fahrt stand uns bevor und wir waren bei weitem nicht alleine im Zugwagen.
Zum Glück ergatterten wir uns einen Sitzplatz und liesen die Häuser oder eher Wohnblöcke an uns vorbei ziehen.
In Nara angekommen zog es uns zuerst ins 7eleven um ein Zmittag zu kaufen.
Mit Sushi und Co bepackt ging es nun in den öffentlichen Park hinein, welcher sich quasi von der Hauptstrasse rechts und links entlang zog.
Natürlich fielen uns sofort die vielen Rehe auf die neugierig auf Essenssuche waren.
Wir entschieden uns bewusst dazu keine ‹deer cracker› zu kaufen und genossen es viel mehr den anderen zuzuschauen, wie die schon fast frechen Rehe den Leuten die Cracker aus der Hand zogen.







Wir verweilten ein wenig und genossen die Anblicke bis es uns weiter zog in Richtung Nationalmuseum. Dort gingen wir aber nicht rein.
Auf der gegenüberliegenden Strasse befand sich nämlich der Shinto-Schrein.

Diesen begutachteten wir auch nur von Aussen und liefen weiter zum Nandaimon Gate welches alleine schon wahnsinng beeindruckend ist.
Die Menschenmasse hier jedoch im übrigen auch! Dies bedeutet für uns auch, dass die Wege so verstopft sind, dass wir laaaange für die Fusswege brauchen.

Durch das Tor durch und am grossen Weiher vorbei standen wir dann auch vor dem Todai-ji. Dies ist ein riesiger, berühmter Tempel mit einem der grössten Bronzebuddhas ganz Japan.
Wir schauten dies nur von aussen an, da die Schlange riesig war und wir eh noch einiges vor hatten.

So ging es weiter zur Statue mit dem tollen Kirschblütenbaum im Hintergrund und nun wichen auch die vielen Besucher. Es begann nämlich etwas steiler zu werden und auf dies hatten wohl die meisten keine Lust.
Unser Ziel war als nächstes der Mount Wakakusa. Die erste Wanderung in Japan stand uns bevor.

Nachdem wir das Gate endlich erreichten weigerten wir uns erst den Eintritt zu bezahlen, denn im Internet lasen wir, dass dieser gratis zu besteigen sei. So versuchten wir aussen rum über den Umweg hoch zu kommen, hatten jedoch keine Chance und standen wenig später erneut vor einer Zahlstelle.
Etwas enttäuscht bezahlten wir den Eintrittspreis und marschierten los.
Stufe um Stufe erklimmten wir den Berg und dachten bei den letzten Stufen, wir hätten nun die knappen 400 Höhenmeter schon geschafft. Aber erst auf der ersten Plattform an welche die meisten Besucher verweilen, ist sichtbar, wie viel höher es doch noch gehen kann.
Da wir Eintritt bezahlt hatten (natürlich nicht nur, wir hatten auch wirklich Lust und der Ausblick von unten nach ganz oben liess schon Gutes erwarten) gings weiter hoch.
Das Wetter war prima, weshalb wir eine gigantische Aussicht genossen.
Kurz vor der letzten Plattform (es gab 3) hatte es noch eine kleine Allee mit Kirschblüten bei welchen wir natürlich ein Foto schiessen mussten. Wo werden wir sonst noch so ungestört und vor allen Dingen alleine ein Foto hin bekommen?
Oben angekommen waren wir stolz und genossen den 210 Grad Ausblick.
Später setzten wir uns auf eine Bank und assen unser Lunch.



Nach einer Pause gings dann wieder runter und weiter zur Higashimuki Street, DER Strasse von Nara.
Der Weg von 3,2 Kilometer könnt ihr euch selber vorstellen mit der Masse an Leuten die ihr auf den Fotos seht.
In der Gasse angekommen schauten wir uns die Lädelchen an, wollten eigentlich die berühmten Dango-Spiesse probieren. Die älteste Süssigkeit von Japan. Reisklösschen die über Kohle gegrillt werden und mit süsser Soyasauce bestrichen werden. Nur hatten wir absolut keinen Hunger und auch nicht gross Lust an den langen Schlangen anzustehen.
Denn ziemlich sicher werden wir diese auch noch wo anders finden, auch wen hier in Nara ihr Ursprung sein soll.
Wir gingen weiter, suchten noch einen neuen Nasenspray denn unser mitgebrachtet ist nun leer und drehten noch eine Runde um das Viertel bevor wir zurück nach Osaka fuhren.
In der Bahn ging es Marco immer wie schlechter. Er schlief immer wieder ein, hatte ein bisschen Temperatur und war einfach erschöpft. Zudem klagte er über Gliederschmerzen.
Zum Glücken waren wir schon bald zu Hause und machten eine Pause im Hotel in welcher er schlafen konnte.
Eineinhalb Stunde später wollten wir dennoch noch etwas erleben und natürlich auch unser Kansaipass ausreizen.
Marco ging es zwar besser, war aber noch immer nicht ganz fit, wollte jedoch auch unbedingt nochmals raus.
So schauten wir was noch offen auf der Liste gut bei Dunkelheit machbar ist und am besten in der Nähe liegt um nicht noch all zu weit fahren/laufen zu müssen.
Die Wahl fiel dann auf den Skytower, der wirklich nur 15 Minuten mit der Tram von uns entfernt lag.
Die erste Tramfahrt in Japan war dann also auch geschehen. Sehr komisch und zuerst standen wir ganz auf der falschen Seite.
Zudem zahlt man in der Tram erst am Schluss und dies ein Fixpreis der in der Tram am Display aufgeschalten ist.
Am Skytower angekommen schlenderten wir noch durch die Gassen, schauten dem kleinen Lichtspiel zu, da der Turm mit den zwei Plattformen jeweils zwischen lila und gelb wechselt und entdeckten die verrückten Restaurants.


Gegen 19.30 Uhr ging es zurück via S-Bahn und in unseren Supermarkt in der Nähe um noch ein Abendessen einzukaufen welches wir im Hotel einnahmen.
Marco schnitt noch ein Video, war aber richtig kaputt und schlief immer wieder ein. Und so endete dann der Abend auch ziemlich bald.