‹Nicht die Glücklichen sind dankbar, es sind die Dankbaren die glücklich sind.›
Francis Bacon
Es folgt ein anfänglich pragmatisches Monatsfazit mit anschliessenden Glücksmomenten, schwierigen Momenten und dem aktuellen Befinden.
Länder | Daten | grössere besuchte Städte |
Neuseeland Südinsel | 18.02. – 18.03.2023 | Timaru, Lake Hawea, Wanaka, Te Anau, Milford Sound, Intercargrill, Dunedin, Mosegil, Christchurch, Blenheim, Fähre |
GLÜCKSMOMENTE
- der gigantische Umschwund von Bellas Haus mit dem grossen Garten und dem leckeren Gemüse
- Ayaj war goldig
- Allgemein die Natur hier auf der Südinsel
- schöne Unterkünfte
- so etwas wie ein zu Hause haben (gerade bei Bella hatten wir einen sehr geregelten Tagesablauf und Routinen)
- sehr oft gutes Wetter und Sonne
- Die Seenlandschaft rund um Wanka ist wunderschön und gefällt uns sehr gut
- Wanderungen und Bewegung
- nach der Ruhepause bei Ajay und Bella hatten wir wieder richtig Tatendrang und Lust zu erkunden, reisen und Neues zu entdecken
- Milford Sound
- die Region Southland war an sich sehr toll zum anschauen
- Lucy-Girl, wir vermissen sie wahnsinnig und würden sie jederzeit wieder sitten
- die vielen Seelöwen an der Ostküste nördlich
- Sonnenaufgang in Kaikoura
- Fährenfahrt zurück auf die Nordinsel bei gutem Wetter
SCHWIERIGE MOMENTE
- Lucy zurück zu lassen war sehr schwierig und auch heute denken wir noch oft an sie
- Reiseblues
- das Ende naht
- Bella und ihre Macken
AKTUELLES BEFINDEN
Wir hatten einen kleinen Reiseblues, wie wir es nennen.
Die neuen Eindrücke nahmen wir gar nicht mehr so auf, waren zwischen ‹wir müssen etwas erleben, weil wir sind nur einmal hier› und ‹ich kann es gar nicht mehr aufnehmen, kann nicht mehr› hin und her gerissen.
Der Anspruch an sich selber und den, der wohl die Anderen an einen haben…
Vor einiger Zeit habe ich mal geschrieben, dass eines der grössten Learnings war, diese Vollkommenheit los zu lassen. Das immer alles und immer mehr sehen. Das ja nie rasten und jede Minute aktiv nutzen.
Ich würde schon behaupten, dass wir uns sicherlich mehr Zeit einräumen um uns selber zu verwirklichen als sicherlich die meisten Reisenden. Und genau dafür soll dieses Jahr auch sein.
Neue Umgebungen, neue Kulturen, neue Menschen, neues sehen und erleben, probieren und vielleicht sogar implementieren.
Aber auch sich selbst verwirklichen. Kennen lernen, Gedanken nachschweifen, Altes aufarbeiten, vielleich auch endlich verarbeiten, Zeit zum reden, Zeit für Bildung haben und Neues lernen.
Und ich würde behaupten, dass konnten wir hier so gut wie noch in keinem anderen Land.
Das Housesitting hat uns Ruhe und klare Strukturen gegeben. Wir kehrten immer wieder für eine bestimmte Zeit ins selbe Haus zurück, gingen jeden Abend ins selbe Bett und hatten sowas wie ein Alltag.
Neueseeland ist so westlich, dass es keine grosse Anklimatisierung braucht und die Einheimischen sind so nett und offen was Fragen schnell klären lässt.
Die Strukturen sind flach und so ist ein Autokauf, eine Laptopreparatur und Co einfacher als in manch anderem Land.
Das Wissen, dass es bald weiter geht macht es in unseren Herzen schwer. Und wüssten wir nicht, dass noch viel anderes tolles auf uns wartet, würden wir wahrscheinlich schon auf dem Amt am vorsprechen sein um eine Visaverlängerung zu erhalten…
Housesitting war für uns optimal um Geld zu sparen, eine sinnvolle Beschäftigung zu haben aber auch um einmal Probe-zu-wohnen und zu merken, was man selber mal möchte und was eher nicht.
Wir lernten neue Menschen kennen und haben neue Kontakte, welche wir für die Zukunft nutzen dürften. Menschen, die uns Hilfe angeboten haben, sollten wir sie brauchen.
Wir wurden offener, gehen auf Fremde zu, reden mit Fremden um sich gemeinsam über die Seelöwen zu freuen, helfen zu übersetzen oder einen Schlafplatz zu finden.
Wir sind traurig und dankbar, als wir Geschichten hörten, die genauso auch uns passieren hätten können. *imaginäres Holzklopfen*
(Da war dieses gleich alte Paar, die nun ohne Auto unterwegs sind, da es im letzten Dorf kaputt ging.)
Die Neuseelandzeit ging so schnell vorüber und wir sind dankbar für jede Minute hier. So vieles konnten wir erleben, waren viel unterwegs, haben über 13’000 Kilometer befahren und Benne hat mehr oder minder gut mit gemacht.
Wir freuen uns aber auch auf Neues, auf das nächste Land und sind gespannt auf andere Kulturen.
Nun sind es noch wenige Tage hier und wir hoffen, dass mit dem Autoverkauf alles kalppt und wir das erste Mal unsere Amex in der Lounge brauchen können.
Des weiteren sind nun auch unsere Zukunftsvisionen etwas genauer geworden. Oder sagen wir so: sie sind sich allmählich am formen und wir freuen uns ganz fest darauf.
Obwohl da auch ein Funken Traurigkeit mitkommt, denn das Ende dieser grossen Reise naht…