Schiffstag 3


“Du wirst die Welt niemals richtig geniessen, bis nicht das Meer durch Deine Adern fliesst, dich der Himmel zudeckt und die Sterne Dich krönen.”

(Thomas Traherne)

Man gewöhnt sich an das schaukeln, das monotone Motorengeräuschs des Schiffes und die immer selben Ansagen wie ‹good morning. it’s 8:15 a.m. car deck is open in 15min.›
Hat man Glück, fällt man nochmals in einen Leichtschlaf oder steht auf und geht an die Railing. Meist ist dann schon ziemlich hell und der Sonnenaufgang lächelt einem ins Gesicht.

Als uns der Hunger packte, durchforsteten wir unsere Essenstasche und begaben uns in das Restaurant des Schiffes. Heute gönnten wir uns frische Melonen und Trauben sowie je einen Kaffee. Wir können das Weiss-macher-Pulver als Milchersatz nicht mehr trinken.

Heute legten wir in Ketchicken an und wollen erneut ab Board. Der Bewegungsdrang ist mittlerweile gross, obwohl das Schiff ja nicht gerade klein ist.
Wir hatten drei Stunden Zeit und kamen pünktlich um 13 Uhr an. Wir liefen nach vorne ins Stadtzentrum. Bis ins Stadtzentrum liefen wir alles dem Hafen entlang und waren nach knapp 30 Minuten schnellem spazieren im nächst gelegenen Safeway welcher uns gratis Wlan zur Verfügung stellte.

Dies nutzten wir natürlich, checkten unsere Mails, schrieben den Liebsten eine WhatsApp und riefen je kurz zu Hause an um ein Lebenszeichen zu senden.
Auch nutzten wir die Zeit um neue Folgen bei Netflix zu downloaden.

Leider funktioniert das Wlan in Alaska ungefähr so gut wie ein Emmentaler Käse. Mal ist die Verbindung da, mal nicht. Und ist sie da, dann sehr miserabel in der Geschwindigkeit. Aber wir wollen uns natürlich nicht beschweren, wir waren froh, hatten wir kurz Zugang und hofften auf bessere Verbindungen in den 48iger.

Auf den Nachhauseweg gönnten wir uns einen Eiskaffee, eine Cola, einen Burger und einen McFlury aus dem MC Doof und waren sehr zufrieden, als wir gut gesättigt am Schiff ankamen.
Nur wenig später nach unserer Ankunft auf dem Schiff, legten wir bereits wieder ab und schauten zu, wie wir langsam ausliefen.

Der Abend verhielt sich nicht anders wie die anderen Tage.
Herr und Frau Unbenannt gesellten sich erneut zu uns. Wir sprachen lange über die Gesundheitspolitik bzw. die allgemeine Lage der Staaten und weshalb Max sich nun als Amerikaner und nicht mehr als Schweizer sieht.
Wir waren froh, als wir uns dann mit der Abendessensausrede aus dem Gespräch entbinden konnten.
Fairerweise muss man sagen, dass Max und seine Frau nicht per se unangenehme Menschen oder Persönlichkeiten sind. Max ist nun mal jemand, der dir ständig ins Wort fällt, ganz klar seine Meinung hat und keine andere duldet und sehr viel Raum in einem Gespräch einnimmt.
So spielt es auch keine Rolle, ob wir lediglich eine halbe Stunde nur ‹mhm› oder ‹jaaa› oder ‹ahaaa› sagen. Max nimmt dies auch gar nicht wahr.
Frau Unbenannt ist da nicht viel anders, nur fällt sie auch Max ins Wort und weiss jeweils immer etwas besser.
Leider fällt auch immer wieder das Thema auf die Schweiz und wie schlecht es dort sei. Dies macht oft die Unterhaltung zurückhaltend, da wir uns unseren Teil dazu denken, jedoch nicht aussprechen können, da gleich ein Vergleich mit der USA oder dem schönen St. Louis kommt.

Zurück zu unserem Tag: nach erneutem Mikrowellenessen und einer Dose Mais/Bohnensalat gingen wir dann auch früh zu Bett und begannen eine neue Serie auf Netflix.


2 Antworten zu “Schiffstag 3”

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