Das Leben geht ziemlich schnell vorbei, wenn Ihr nicht ab und an anhaltet und euch umseht könntet Ihr es verpassen.
Mike Ross in Suits, Staffel 2 Episode 8
Wir warten am Morgen bis es aufhört zu regnen, Marco arbeitet an seinem Fiveer Auftrag und ich bin mit der letzten Turnvereinabrechnung und dem Blog beschäftigt.
Eigentlich haben wir heute noch ein paar Dinge und eine Wanderung vor und freuen uns, als es dann gegen Mittag auch aufmacht und die Sonne durch drückt.
Der Tagesrucksack ist gepackt und nun starten wir mit dem Ausflug nach Picton. 25 Minuten Fahrt später sind wir im Queen Charlotte Sound Arm und wandern hoch bis zur Aussichtsplattform.
Die Strasse bis nach oben ist gesperrt und auch der Weg dahin. Dies hält uns jedoch nicht ab. (Es kamen auch einige Leute daher gelaufen, vob daher schien er vor allem für Autos gesperrt zu sein aufgrund des schlammigen Bodens.)
Unterwegs wurden wir von einem Franzosen angesprochen, der uns ziemlich an Roger erinnerte. Mit seinem Bike und einem Feldstecker bewaffnet sammelt er neue GPS Daten für Neuseeland. Er erzählt uns, dass Neuseeland eine neue Karte schaffen will bis nächstes Jahr. Er sei in den 80ern das erste Mal nach Neuseeland gereist und in den 90ern hätte er den Residents-Status (=eingebürgert) erhalten. Seine Kinder kamen hier zur Welt und vor ein paar Jahren seien sie nach Picton gezogen. Davor hätten sie auch auf der Südinsel ziemlich abgelegen gewohnt, da er beruflich für Neuseeland Opossums gejagt hat.
Er hält hier übrigens Ausschau nach seiner Frau die gerade auf der Bluebridge (Fähre) festhängt, da diese irgend ein Problem hat und daher nicht planmässig anlegen konnte.
Wir verabschieden uns von ihm und laufen in den Arm nach vorne.

Es ging dann zurück zu Benne und von dort zum Karaka Point. Die Sonne zeigte sich nochmals von ihrer besten Seite trotz der Wolkendecke, neben uns spielte ein älterer Herr mit seiner Drohne und unser Herz wird schwer…

Wir zogen weiter und fuhren den Arm ab bis nach Blenheim zurück. Laut Navi eine Strecke von gut einer Stunde. Und wir stellen auch schnell fest weshalb.
Wir fuhren hoch und runter, kreuzen auf der sehr engen Strasse andere Autos, und erreichen irgendwann dieses Schmuckstück, dass gar nicht ausgeschildert ist oder bei Maps hinterlegt ist.

Wir sehen ganz hinten rechts die Gebirgskette von Kaikoura, können gegen links nach Picton sehen und vor uns in die Robin Hood Bucht.
Vor etwa 5 Kilometer begann die Strasse zu «lose gravel» zu werden und das bleibt auch so für die nächsten 21 Kilometer. Schlammig ist der Boden und Benne rutscht auch ab und an vor sich hin. Marco steuert unser Frachtschiff jedoch gekonnt.
An der Robin Hood Bucht halten wir an, lassen die Sonne ein wenig auf uns scheinen, snacken etwas und geniessen.

Weit und breit ist niemand anderes und nachdem wir weiter fuhren gelangen wir auch endlich an unser Ziel.
Vor ab: man hätte es besser machen können. Und nennt es Dummheit oder wie auch immer, wir fandens selber gar nicht mal soooo schlimm.
Ziel war als nächstes die Monky Bay. Laut Satelitenkarte gibt es dort vom Berg einen tollen Wanderweg hinunter. Also parkierten wir auch oben auf dem Pass und versichern uns nochmals auf dem Schild, dass ein Weg 20 Minuten dauern würde.
Schon nach der dritten Serpentine wurde der Weg nass, matschig und wir rutschten mehrere Male aus. Zum Glück konnten wir uns immer noch irgendwie fangen, so dass wir abgesehen von den Schuhen nicht all zu dreckig wurden.
Gerade als wir darüber sprachen umzudrehen, sahen wir eine direkte Strasse zum Strandabschnitt. Wow…diese gute Recherche hätte uns manchen Schweisstropfen gespart. Und wäre das nicht alles traffen wir noch auf eine drei köpfige Familie, die gerade am hochwandern war. Eine Franzosin und Marco erkannte sie sofort. Sie reagierte jedoch erst, als sie mich sah. Es war besagte Dame aus dem Hostel in Kaikoura, die keine Unterkunft finden konnte und nun wirklich mit ihren Eltern unterwegs ist. 200 Kilometer dazwischen und man trifft sich auf einem versteckten Weglein mitten im Nirgendwo.
Wir reden kurz, und laufen dann weiter. Dabei entschieden wir den Rückweg via Strasse zu nehmen.
Unten angekommen sehen wir dann die Steintreppe und erklimmen die Aussichtsbucht von welcher man bei gutem Wetter bis zur Nordinsel sehen kann. Heute war es leider zu dieselig und bewölkt. Am Monkeybeach behutachteten wir noch das Wasserloch und machten uns später auf den Weg zurück um die steile Passstrasse zu erklimmen.
Leider keine Fotos davon, aber GoPro Aufnahmen welche dann im Video folgen.
Der Weg nach oben zu Benne zurück war dann trotzdem richtig schön. Von hier hatten wir auch einen richtig tollen Ausblick auf die riesigen Reben!

Um 17 Uhr oben angekommen beenden wir das Program für heute, sind zufrieden und holen uns noch ein Glace. Zu Hause wurde dann später gekocht, Marco arbeitete an seinem Auftrag weiter und ich buchte noch eine weitere Unterkunft.