‹Das isch jo wie de Grand Canyon›
Boma
Bevor wir vom Tag heute erzählen können, müssen wir bei gestern starten.
Seit eh und je meldet das Wetterapp für heute, also den 4.3.23, schlechtes Wetter. Und zwar so schlecht, dass es für die Höhenmeter und die 6 Stunden Wanderzeit es nicht wert gewesen wäre überhaupt zu starten.
Wir überlegten deshalb noch, ob wir gestern gegen Abend starten möchten und quasi in den Sonnenuntergang wandern haben uns jedoch dagegen entschieden, da es wirklich schon zu spät war und wir müde waren.
Beschlossen war, wir stehen ohne Wecker auf um das Nachmittagshoch auszunutzen für die Wanderung.
Gegen 4/5 Uhr waren wir jedoch wach, schauten das Wetter nochmals an und entschieden uns dann um 7.15 Uhr aufzustehen und gleich zu starten.
Der Regen hatte sich auf den Nachmittag verschoben und so wollten wir wenigsten trocken wandern.
Um 8:15 Uhr starteten wir beim Parkplatz vom Roy’s Peak und kommen schon recht schnell an unsere Grenzen.
Es geht einfach nur steil hoch und dies konstant.

Zwei Gleitschirmflieger starten kurz vor uns und auch sie scheinen zu kämpfen, können dabei im Unterschied zu uns jedoch noch lachen.
Als wir bei der Unterkunft starteten, war überall noch tiefer Nebel und mit jedem Schritt mehr, zog sich dieser hoch.
Die Bergspitzen bleiben jedoch stets unerkennbar, ganz aufgelöst hat er sich noch nicht.
Nach einer Stund erreichen wir den Startpunkt der Gleitschirmflieger, schauen diesen kurz zu beim Start und stellen fest, dass wir fast zeitgleich oben ankamen.
Wir machten eine Pause, assen eine Frucht und trinken Soda.


Wir trotten weiter hoch, passieren Herden von Schafen und Kühen, nehmen mal die steile Abkürzung der Serpentinen und mal den normalen weg um unsere Lungen zu schonen. Nichts desto trotz bleibt es ein elendige Berg auf und dies steil.
Immer wieder sagen wir ‹bei der nächsten Serpentine machen wir einen Stop› und machen dass dann auch.
Diese 16km ziehen sich wahnsinnig und diese 6 Stunden werden nicht weniger.
Nach 2:15 Stunden sind wir oben und stehen mitten in der Nebelsuppe. Wir sehen gar nichts und entschieden uns daher den Zwipf zu essen und ein bisschen zu warten.


Immer wieder kommen andere Wanderer und alle sagen die gleichen ironischen Sätze wie ‹Ach was für eine tolle Aussicht!› oder ‹Na da hat sich die Anstrengung aber gelohnt!›
Als es dann anfängt zu regenen, packen wir unsere Sachen zusammen und treten den Heimweg ohne diesen tollen Ausblick an.
Sobald wir unter der Nebelgrenze waren wurde auch das Wetter wieder besser und wir erhaschen schöne Ausblicke entlang des Weges bergab.


Der Rückweg zog sich fast noch etwas länger, die Knie und Füsse schmerzen und die Sonne knallt nun richtig. Das Wetter hat nun also doch umgeschlagen.
Unten angekommen waren wir mächtig stolz auf uns. Ein Blick auf die Sportuhr von Marco zeigt: Über 1000 Höhenmeter Unterschied, 2 Stund 15 für hoch und eine Stunde 35 für runter.
Und genau so fühlten wir uns auch, mächtig geschlaucht.
Unsere 2 Liter waren längst getrunken und so benötigten wir dringend Nachschub und noch etwas kleines zu essen für heute Abend. So führte uns der nächste Weg zum New World wobei wir jedoch heute den weiter entfernten wählten um den ganzen Leuten zu entfliehen.
Davor wollten wir uns jedoch nochmals von Wanaka aus anschauen, wo wir gerade hoch gewandert sind und fuhren daher zum Lookout in Wanaka wo auch das Monument des WWII steht.

Auf der Bank genossen wir noch etwas Sonne bevors eben zum einkaufen ging und wir zu Hause nach der Dusche einen Nachmittagsnuck einlegten.
Hätten wir keinen Wecker gestellt, wären wir wahrscheinlich nicht mehr heute aufgewacht.
Vor dem Abendessen ging es noch zum Lookout des Hawea Lakes, nach Hawea selber und dort auf die Suche nach der Beachschaukel, die leider demontiert wurde.

Am Abend kochten wir Zucchetti und Ricotta/Spinatravioli und arrangierten uns prächtig obwohl wir selber kein Geschirr/Pfannen oder anderes hatten.

Der Abend war relativ schnell zu Ende und morgen würde der Wecker auch schon bald wieder klingeln.