Irgendwie wird mir hier in Neuseeland wieder klar, wie viel Vertrauen wir in ein Auto oder allgemein Technik haben. Folgende Situation: Wir fahren nun seit ungefähr zwei Stunden zu unserem nächsten Spot, den wir anschauen wollen. Es ist ein Wasserfall.
Bernadettes Motorenleuchte ist nun schon fast wie ein Blicklicht und geht immer mal wieder an und dann wieder aus. Die uns entgegenkommenden Fahrzeuge werden weniger. Bis schliesslich seit ca. 20 Minuten gar keines mehr kommt. Es geht über eine kleine Brücke am Waldrand und schon wenige hundert Meter danach wird aus der asphaltierten Strasse ohne Ankündigung eine Schotterpiste. Ausweichen der Schlaglöcher ist nun angesagt.
Mir geht durch den Kopf: Ok. Das kam nun unerwartet, hoffentlich liegt uns Benne hier nicht ab, dann könnten wir wohl lange warten, bis Hilfe kommt. Irgendwo hin zu laufen, um Hilfe zu holen kommt mir schon gar nicht in den Sinn, dafür sind wir viel zu weit ab vom Schuss.
Ich überlege mir, was wohl am ehesten kaputt ginge und mir kommen sofort die beiden schon deutlich abgefahrenen Vorderräder in den Sinn. Ich denke mir: Naja ein platter Reifen würde ich sicherlich noch gewechselt bekommen. Meine Mundwinkel verziehen sich und es sind wohl deutlich sichtbar auch Falten auf meiner Stirn. Mir kommt in den Sinn: Wir haben gar keinen Wagenheber oder Werkzeug, das hat wohl einer unserer Vorbesitzer für sich gebraucht und dann nicht mehr zurückgelegt.
Ich frage mich, wie weit man wohl mit einem Platten fahren kann? Es geht mir ein Bild durch den Kopf, als wir eine Frau mit plattem Reifen beobachteten, wie sie auf den Felgen durch den Kreisel fuhr. Gefolgt von einer Erinnerung an meinen Vater, der meinte: «Und was machsch, wenn der s’Auto dört unde ablit?» als ich ihm von meinen Roadtrip-Reiseplänen nach Südfrankreich erzählte.
Ich denke mir: Es wird hoffentlich schon gut gehen. Nach einigen Minuten geniessen der Landschaft, fällt mir wieder Bennes Motorenleuchte in den Blick. Ich denke mir, hoffentlich stellt sie einfach erst ab, wenn wir irgendwo sind, wo auch andere Menschen sind, die uns helfen könnten.
Es geht um eine Kurve und ganz Versteckt fällt mir im Gestrüpp eine Einfahrt zu einem Wohnhaus ins Auge. Puh, das beruhigt!
In die Werkstadt und evtl. beruhigter reisen? Vielleicht ein andermal. 😊
Hoffentlich kommen mir nicht solche Gedanken, wenn wir das nächste Mal in ein Flugzeug steigen und ich ein blinkendes Licht im Cockpit erhasche.
4 Antworten zu “Marcolumne (Marco’s Kolumne)”
Benne, riss di zäme!
Jo, sägs ehre! Uf eus lost sie ned.🙄
Du Marco liebst ja Abenteuer und Technik,da bist du ja voll auf deine Kosten gekommen😁
Auf jeden Fall. Es ist immer aufregend, neue Dinge zu entdecken und zu lernen. Es müsste aber nicht unbedingt die Motorenleuchte von Benne sein 😂.