Hitchhiking bis nach Wellington


“ICH PRÜFE JEDES ANGEBOT. ES KÖNNTE DAS ANGEBOT MEINES LEBENS SEIN.“

Henry Ford

Wir quälen uns ab 5 Uhr mit der Kälte. Es regnet bereits wieder und die Decke ist einfach zu wenig warm für uns.
Um 7:30 Uhr geben wir auf uns stehen auf.
In der Küche machen wir uns Kaffee und essen eine Banane und Apfel und werden mal wach.

Bald schon ist auch unser restliches Gepäck im Auto, die Schlüssel des Zimmers abgegeben und wir aus der Ausfahrt des Hostels angelangt. Wir biegen auf die Hauptstrasse ab und sehen eine Hitchhikerin mit dem Schild ‹Wellington› am Strassenrand.
Wir sprechen uns innerhalb einer Sekunde ab und halten an, sagen gleich, dass wir noch mindestens zwei Stopps auf dem Weg für nach Wellington haben und daher nicht auf direktem Wege runter fahren werden.
Für sie kein Problem und schon sass sie auf der Rückbank von Benne.

Schnell erfuhren wir, dass sie 30 Jahre alt ist und aus Kärnten, Österreich kommt.
Sie ist eine der glücklichen 100 die ein WHV (work and holiday visa) bekommen hat und nun 6 Monate durch Neuseeland reist. Heute Abend fängt sie einen Job in Wellington bei einem beeinträchtigten, pflegebedürftigen Herren an und hat die letzten zwei Nächte im Zelt geschlafen.

Wir reden die ganzen 3 Stunden ununterbrochen, registrieren daher eher später, dass Benne mal wieder ein Aufmerksamkeitsdefizit hat und daher mal wieder die Motorenlampe aufleuchten lässt.
Aber hey, das kennen wir ja schon und vielleicht ist es morgen ja wieder weg. Wir sprechen ihr ein paar liebe Worte zu, gehen tanken und achten uns wieder vermehrt auf komische Geräusche.
Beim kurzen Rast fällt uns auf, dass wir unterwegs die Radkappe verloren und Benne nun vorne links nackt ist.

Es regnet ununterbrochen, reden so viel, dass wir beide schon fast heisser sind, Marco wird zu Marc umgetauft von Sveja (?)(wir fragten nie nach ihrem Namen und dies war der Name, der irgendwann mal fiel im Gespräch) und lassen letztere 50 Kilometer vor Wellington raus.

Unser erster Halt war dann eine Schlucht. Auch wieder mit Herr der Ringe verknüpft aber eigentlich auch einfach so ein richtiges Augendessert.
Die Putangirua Pinnacles müssen bewandert werden. Laut Schild beim Anfang des Weges dauert hin und zurück gute 1,5 Stunden.

Genau pünktlich zu Wanderstart wurde dann auch der Regen immer mehr und wir wussten nicht so recht, ob die Regenjacke die Hitze darunter noch mehr staute wie sie den Regen abhält.

Schluchtwandern

Nach guten 30 Minuten durchs Flussbeet wandern standen wir an der Waldkreuzung die den Weg zum Lookout anzeigten. Nach weiteren 10 Minuten steil Berg hoch waren wir oben und hatten eine wunderbare Aussicht für uns alleine.

Die berühmte Fellswand mit den Zapfen
mitten in einer Schlucht

Wir blieben nicht all zu lange, es regnete in Ströme und wir wollten zurück. Unsere gesamte Kleidung klebte an uns und wir hatten schon nach 15 Uhr, noch einen weiteren Stopp vor uns und mussten noch nach Lower Hutt, kurz vor Wellington um ins AirBnB zu kommen.

Unterwegs fanden wir einige Steine mit Muscheln und rutschten mehrmals im Lehm/Sand aus.
Der Boden war schon total aufgeweicht durch die Nässe.

Muschelfund

Im Auto hatte Benne noch immer ADHS und wir ignorierten es gekonnt.
Weiter fuhren wir einen wundervollen Pass bis in den Kaitoke Nationalpark um dort nach Rivendell.

Dort testeten wir die neue Hängebrücke auf Herz und Nieren und machten uns anschliessend (im Regen) auf die weitere Suche nach dem bekannten Torbogen.

Gefunden, Schilder gelesen und einmal mehr festgestellt, dass der Film einfach sensationell geschnitten ist.

einer hatte grosse Freude

Es war nach 18 Uhr respektive nach 19 Uhr als wir endlich im AirBnB ankamen.
Claire war nicht zu Hause und wir assen zuerst Znacht was relativ unspektakulär aber total nach unseren Lüsten ausfiel.
Bohnen in Tomatensauce und Tomatensuppe mit Salat.

Fertig vom Tag widmeten wir uns dem Blog, Marco seinem zweiten Job als Remote-Arbeiter und dann fielen auch schon die Augen zu.


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