Kia ora Tag 2 / Testfahrt mit Bernadette


Mōrena

Guten Morgen auf Maori

Seit 4:30 Uhr war ich hell wach, während Marco weiter seelig schlief.
Weder das Müllauto noch die Ambulanz störten ihn anscheinend während ich senile Bettflucht hatte. Immer wieder stand ich auf um aus dem Fenster zu schauen, meinen Tolino zu holen oder am Handy herum zu tuddeln.

Gegen 7 Uhr wachte Marco dann auf und nach einem Kaffee gingen wir dann auch los. Wir mussten eine Buskarte im Busbahnhof besorgen und dann den Bus finden, welcher uns zum Haus des Händlers fährt. Laut google Maps brauchen wir gute 40 Minuten vom CBD Viertel zum Viertel des Händlers.

Wir zotteln los, gehen erst noch ein Frühstück einkaufen welches wir im Park genüsslich zelebrierten. Die Auswahl war riesig im Supermarkt, ähnlich dem Feeling von der USA aber viel aufgeräumter, ausgewählteres Sortiment und mehr Migros als Masse um Masse.

Am Park angekommen fütterte Marco eine Taube und damit hatten wir dann auch das Geschenk. Auf einmal waren wir nicht mehr alleine, ein riesen Schwarm an Vögel und Tauben umgarnten uns und waren richtig frech, flogen uns an um an mehr Futter zu kommen.

Die Vögel sind hier immer omnipresent. Ganz viele kleine, frisch geschlüpfte fliegen/tappsen umher und machen die ersten Flugversuche.
Und wie das so ist mit kleinen, neugierigen Wesen, laufen sie überall hin. So kam es auch wie es kommen musste und wir sahen zu, wie ein kleines Vögelchen direkt vom Auto überfahren wurde, da es auf die Strasse tappste, aber noch nicht davon fliegen konnte.

Nach der Buskartenbesorgung (war so easy und die Verkäuferin sehr, sehr nett) gingen wir auch los und fuhren bereits richtung Verkäufer obwohl es noch viel zu früh war.
Wir stiegen früher aus dem Bus und liefen noch zu einem Denkmal, wo wir die wunderbare Aussicht genossen und ein bisschen verweilten. Wir fühlen uns absolut wohl!

Opened Stone (Hiroaki Ueda)

Eine halbe Stunde vor ausgemachter Zeit laufen wir die Strassen zum Händler hoch und warten dort.
Da wir nicht die konkrete Hausnummer wussten sondern nur eine Angabe 80-96 hatten, riefen wir ihn an. Da kam schon das erste Mal ein komisches Gefühl auf, da er uns wahrscheinlich vergessen hatte.
Er fragte nämlich immer wieder, wo wir denn aktuell seien und auf ihn warten obwohl er uns gestern seine Adresse zur Besichtigung geschickt hat.
Der Verkäufer machte sich auf den Weg und wir warteten geduldig 15 weitere Minuten.

Aber: er tauchte auf und schnell wurde klar: da ist eine grosse Sprachbarriere vorhanden.
Im Gespräch ergab sich dann, dass er und seine Familie aus Syrien kommt und erst seit 5 Jahren in Neuseeland als Flüchtlinge aufgenommen wurden.
Seither verdiene er hier mit Taxifahren das Grundeinkommen der Familie und nebenbei probiere er mit Autos an- und wiederverkaufen das Einkommen zu optimieren.

Als erstes zeigte Ahmed uns zwei gleiche Mazda Demio. Beim ersten ging prompt das Fahrerfenster nicht auf.
Das zweite war noch nicht gereinigt, hatte dafür aber viel weniger Kilometer und Ahmed meinte, dass er uns deshalb etwas entgegen kommen würde mit dem Preis.

Wir entschieden uns für das zweite Auto und machten uns auf eine Probefahrt auf. Als erstes wurde Marcos Führerschein angeschaut und fotografiert um auch sicher zu gehen, dass Marco fahren kann.
Ahmed steckte diesen dann ein und wir fuhren davon.
Das Fahrfeeling war ganz besonders. Erstens da hier Linksverkehr ist, zweitens waren wir erstaunt, wie flüssig alles lief.
Diverse Testmanöver führten wir durch, so wie wir uns vorinformierten im Internet. Starke Links- und Rechtskurven, Vollbremse, schauten unter die Motorhaube, untersuchten den Boden und alles nach Rost, schalteten jeden Gang durch, fuhren am Hang an und gaben Vollgas.

Wir hatten ein Gefühl und gingen zurück zum Händler. Nicole verhandelte den Preis nochmals gut runter und so leisteten wir eine Anzahlung und vereinbarten eine Abholung für den 27.12.22 um 10:30 Uhr. Ab da gehörte Bernadette uns.

So, wir waren erschöpft. Das alles war irgendwie ziemlich anstrengend und wir fragten uns, ob wir die richtige Entscheidung getroffen hatten. Aber unser Bauchgefühl war gut, das Auto hat keine einzige Roststelle, der WOF (gleicht der MFK in der Schweiz und muss hier alle 6 Monate gemacht werden) war frisch und noch 5 Monate gültig. Also kommen wir um eine erneute Prüfung herum. Das REGO (Steuer) gilt leider nur noch bis Mitte Januar, aber beim googlen stellten wir fest, dass das einfach nachzulösen ist bei der Post und für 3 Monate ungefähr 20sFr. kostet.

Wir zottelten noch kurz in dem Viertel umher und warteten dann auf den Bus um zurück in die Stadt zu fahren.
An der Bushaltestelle sprachen wir mit einem älteren Herr der uns ganz sympathisch und freundlich über das Busfahren hier in Neuseeland aufklärte. (Es sei eine absolute Glückssache wie alles im Leben ob der Bus komme oder nicht. Wichtig ist nur, das lächeln nie zu verlieren…)

Gerade als wir in den Bus einstiegen fing es an zu regenen und so zog es sich auch weiter, weshalb wir einen Stop im Hostel machten.
Dort kümmerten wir uns um eine Autoversicherung (ist hier freiwillig in NZ) was aber nicht ging, da das Auto noch nicht auf uns eingelöst ist. Dann kümmerten wir uns um eine nächste Unterkunft und stiessen dabei noch auf eine gute Alternative um Geld zu sparen für die nächste Zeit hier in Neuseeland. Aber dazu später mehr.

Da es wirklich den ganzen Nachmittag regenete und wir beide irgendwie noch einwenig Mühe mit der Zeitverschiebung und schwüligen, warmen aber auch kalten Temperatur im Schatten hatten, erledigten wir Administratives.

Am Abend ging es dann wieder raus in die Stadt. Wir mussten noch Geld besorgen und stellten fest: das wir unser Tageslimit erreichten, was wir hier in NZ beziehen können pro Tag. Auch mit den anderen Karten ging es nicht und wir liefen alle Bankautomaten der verschiedenen Banken hier in NZ ab.
Wahrscheinlich waren auch die meisten Automaten leer, da über die Festtage niemand auffüllte.
Wir beschlossen morgen früh vor der Abholung nochmals den einen Bankautomaten zu fragen und sonst via Banküberweisung das Auto zu bezahlen.

Es war der 26.12.22, wir sassen erneut in einem asiatischen Restaurant und freuten uns über das Auto und wussten gar nicht so genau, was um uns geschah. Nach Weihnachten fühlte es sich überhaupt nicht an. Obwohl wir uns gerade wohl ein sehr teures Geschenk leisteten.

lasen wir mal unkommentiert

Gegen 21.30 Uhr waren wir zurück im Hostel und wir versuchten nochmals einen Weihnachtsfilm zu schauen wobei heute aber Marco schlapp machte und sofort einschlief.

#Weihnachten2022, war mal anders und so ziemlich unspektakulär.


Eine Antwort zu “Kia ora Tag 2 / Testfahrt mit Bernadette”

  1. Hallo zäme
    Ja da muss ich euch recht geben, auch bei uns war Weihnachten unspektakulär.
    Keiner war da wo er sein sollte.
    Das schöne jedenfalls war, dass jeder wusste dass es den anderen gut geht,und das ist das wichtigste❤️💞glg😘

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