Torres del Paine – Tag 3


Die Landschaft erobert man mit den Schuhsohlen, nicht mit den Autoreifen.

Georges Duhamel

Eines vorne weg: Ich habe absolut nicht gerne Geburtstag und verdränge gerne mein Alter.

Heute wurde ich von Marco liebevoll geweckt, in dem er mit happy birthday ins Ohr sang. Na danke auch, so ein toller Start in den Tag, es hätte nicht besser sein können.

Da es draussen wieder extrem windete, stand ich auf und huschte zur Rezeption, welche täglich den Wetterbericht zu sichten.

Auf diese Tabellen konnte man sich nie verlassen, danke Mikroklima.

Zurück am Zelt packten wir zusammen, Marco wünschte mir gefühlt 100 Mal alles Gute und hatte sichtlichen Spass mich zu necken.

Um 7:30 Uhr hatten wir alles zusammen gepackt (wir skippten das Frühstück) und waren bereits auf dem Weg des Mittelteils vom W-Trekk.

Durch den Regen (diesen merkt man teils kaum, da es wie tröpfeln ist, was durch den Wind sofort wieder trocknet) wurden wir mit einem schönen Regenbogen begrüsst.

Was für ein Start in den Tag

Wir wanderten gute 12 Kilometer bis zum Camp Italiano, bei welchem wir eine Frühstückspause einlegten. Je ein Apfel und die restilichen Weihnachtsguetzli von gestern wurden vertilgt.
Ich füllte unsere Wasserflaschen und Marco stellte unsere Rucksäcke in den Unterstand am Camp. Denn nun ging es viele Höhenmeter in die W-Mitte hoch zum Mirador Frances. Dass wir die 800 Höhenmeter zum Mirador Britanico nicht schaffen werden, war uns unten schon klar. Von daher war unser Ziel die Mitte und waren oben angekommen auch sehr happy mit dem Ausblick.

voll bepackt durch Waldbrandgebiet im Nebel und Wind

Wir sahen verschiedene Gletscher und hörten die Lawinen donnern. Im Hintergrund stets ein Wasserfall am plätschern. Es war genial. (Wären da nicht Marcos ständiges happy birthday-Gesäusel 😉)

Nach einem kurzen Halt gings wieder runter zum Camp und holten unsere Rucksäcke. Ich brauchte dringend nochmals eine Pause, heute war irgendwie nicht mein Tag. Zudem bemerkten wir beide schon erste Verschleissanzeichen wie Blasen an den Füssen, Knie- und Hüftschmerzen und Rücken- und Schulterziehen.

Da die Kilometeranzeige auf den Schildern des Weges nicht stimmten und wir einen Guide am Morgen hörten, wie er den Touristen erzählte, dass der Weg früher mindestens 4 Kilometer weniger lang gewesen war, sahen wir auch lange kein Ende in Sicht.


Am Nachmittag strandeten wir an der blauen Lagune am Kiesstrand und dort öffneten wir das Geburtstagsbier. Oh my, schmeckte das gut und fuhr auch ziemlich ein. Obwohl wir eines teilten und dazu Nüsse assen, musste ich erstmal einen kleinen Nuck halten. Die Sonne dazu war wundervoll und ich schon ein bisschen glücklicher.
Eine Stunde später ging es weiter. Wir wussten nicht, wie viel noch vor uns lag und so wanderten und wanderten und wanderten wir weiter.

Die Aussichten entschädigten ausnahmslos alles!

Nach 29 Kilometer und knappen 1000 Höhenmeter hatten wir es dann geschafft und waren am schönsten Campingspot des Trekkings angekommen.

29 Kilometer und 925 Höhenmeter

Im Camp Cuernos angekommen bezogen wir unsere Plattform, bauten das Zelt auf und zogen in die Bar um GoPro, Handy und Uhr zu laden.
Auf einmal fing die gesamte Crew an happy birthday zu singen und ich schämte mich schon in Grund und Boden, schaute Marco an, welcher nur noch lachte.
Es hatte ein Mitglied der Crew heute Geburtstag und dieser wurde dort gefeiert.
Was für ein Zufall! An so einem speziellen Ort jemanden zu treffen, der am selben Tag Geburtstag hat.

Es gab für mich noch ein Bier aufs Haus, welches natürlich mit Marco geteilt wurde.
Den weiteren Abend sassen wir auf unserer Plattform, genossen die Sonne und waren das erste Mal ohne Wind, was aber auch bedeutete, dass viele Mücken und Insekten herum schwirrten.

Unsere Aussicht vom Zelt

Obwohl wir beide kaum mehr gehen konnten und jede Stufe der Hüfte und den Knien schmerzte, suchten wir nach den Nudeln mit Tomatensauce noch den nahe gelegenen Wasserfall.

Wir würden lügen, wenn wir schreiben würden, dass es lecker war. Und ja, das ist Sonnenbrand.

Am Abend ging es dann auch wieder früh ins Bett, selbstverständlich mit happy birthday im Ohr.

Pünktlich zur Überschreitung der Viertel- Jahrhundergrenze, merkte ich den körperlichen Zerfall. (Vielleicht lag es auch nur am wandern… 🤣)


4 Antworten zu “Torres del Paine – Tag 3”

  1. Häppy Börsdei tuuu juuu…alles Gute und viel Glück…das ist sicher der erste Geburtstag mit Suppennudeln und Sonnenbrand beim zelten.🍀 Lg Vrony

    • Danke, danke 😉
      Ja, absolut. Der erste, an welchem ich mit T-Shirt unterwegs war und am blausten See der Welt mit Marco angestossen habe.
      Liebe Grüsse 🙌

  2. Au mer gratuliere dir ❤️lich zum Geburi💞 und wünsche dir vo Härze nume s’Beschti🍀und dass die Blasen und Schrunde schnäll vergässe send,und die tolle Erläbnis,Idrück sowie Erfahrige im Härze ibrönnt send😘

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