Es gibt zwei Arten von Fussgängern – die schnellen und die toten.
Robert Lembke
Um 6 Uhr waren wir wach und warteten gar nicht lange mit dem aufstehen und frühstücken.
Geschlafen hatten wir ziemlich gut und waren nur zwei, drei Mal wach aufgrund des lauten Windes.
Im Vorzelt kochten wir unsere Haferflocken mit Wasser auf, packten den Rucksack mit Wasser und Snacks und liefen um 7:30 Uhr los auf unsere grosse Tour.

Knappe 24 Kilometer wollten heute bewandert werden und die erste W Strecke absolviert werden.
Da wir heute Nacht nochmals im selben Camp übernachten werden, konnten wir das Gepäck im Zelt lassen und uns so schwere Rucksäcke sparen.
Das Wetter war noch immer sehr stürmisch und nach dem ersten Kilometer fiel Marco ein, dass wir all unsere Wertsachen im Zelt liesen. Über das ganze Geld, Handy, Tickets und Pässe. Alles lag einfach offen im Zelt herum und wir überlegten lange, ob wir zurück kehren und es holen möchten.
Wir liesen es bleiben und hofften auf Glück.
Schon bald grenzten wir an eine etwa zehn köpfige Wandertruppe, welche eine Tagestour machte.
Wir überholten sie, sie jagten uns danach. Überall standen wir entweder an, mussten warten, den Leuten ausweichen oder hörten sie. Irgendwie nicht so ganz, wie wir uns das vorstellten.
Wir bemerkten zwar gestern bereits, dass der Ort wohl längst zum Tourismusort wurde und wir sicherlich nicht alleine sein werden. Aber es fühlte sich schlimmer an, wie in der Schweiz auf dem Rigi zu wandern.
Die Aussicht war aber auch heute so beeindruckend, dass wir das drum herum ausblendeten und genossen.
Wir wandertem entlang dem Lago Grey bis zum Glacier Grey. Der Gletscher war unser Ziel und schnell bemerkten wir auch die über 1000 Höhenmeter.
Der Wind und das unangenehme Wetter spielte der Psyche auch einen kleinen Streich und wir mussten ein paar Mal anhalten und ruhen.

Der Weg ging über Waldbrandgebiet, entlang dem grauen See auf welchem die grosse Fähre fährt und Eisblöcke schwimmen. Wir passierten das Camp Grey oben im W Spitz und gingen weiter zum Viewpoint des Gletschers.
Dort sassen wir auf einen Baumstamm, assen Weihnachtschrömli und bestaunten den riesen Gletscher.

Nach 15 Minuten ging es zurück. Der Wind war zu stark um ruhig zu sitzen, man friert sofort.
Der Weg ging gleich wieder zurück und im Rücken von uns hing eine riesige, dunkle Wolke. Diese ergoss sich gerade zwischen den Anden und wir hofften, die letzten 10 Kilometer trocken zu bleiben.
Die letzten Kilometer wollten nicht enden und wir waren wirklich froh, als wir zurück im Camp waren, unsere Wertsachen noch genau so vorfanden, wie wir sie hinterlassen hatten und unter die warme Dusche hüpften.

Der erste volle Tag war vorbei und wir auch ziemlich müde. So ging es nach den Nudeln mit Pesto auch schon ins Bett, denn morgen hatten wir wieder Grosses vor.
2 Antworten zu “Torres del Paine – Tag 2”
Sehr beidruckend und tolli schöni Bilder, es esch mega met euch das so z’erläbe.En gueti Zyt❤️ lg😘
Liebi Grüss zrüg 😘