Tag 2 in Santiago de Chile


‹Ändlich isch nüm am 6i Zobe stockdunkel.›

Nicole Wüthrich

Ja, durch dass die Sonne erst gegen halb 9 abends untergeht und auch dann noch mindestens eine halbe Stunde hell ist, sind auch unsere Abende wieder länger und aktiver.

Angst gestern Abend spät durch die Strassen zu gehen hatten wir nicht. Aber sicherlich genügend Respekt und blieben in unserem Viertel, welches als einigermassen sicher gilt.
Wir wurden nur einmal angebettelt und als wir an dem Herren vorbei liefen, war die Sache auch gegessen.

Unser Zimmer in Santiago:

Die Nacht war ruhig obwohl wir im Hostel waren. Nur wurde es bereits um 6 Uhr auch schon wieder richtig hell und unsere Gardinen im Zimmer sind eher als Deko gedacht.
Gegen 7.30 Uhr hörten wir dann auch paar Mal die Holztreppe und waren aber trotzdem so müde, dass wir doch nochmals bis halb neun weiter schliefen.
Wir waren dann erstaunt, wie viele Reisende um 9 noch beim Frühstück oder eben erst gerade zum frühstücken kamen.

unser Hostel, natürlich mit auffälliger Fassade

Wir liesen uns Zeit, hörten den anderen Reisenden zu, wie sie ihre Tipps teilten und insgesamt spielte sich das selbe wie gestern Abend ab.

Nun wissen wir, dass die Lady mit den Locken 16 Kilo trägt im Rucksack, der etwas ältere Herr bereits in Auckland war, die Dame mit den blonden Haaren auch in Brasilien war und zwar ganze 20 Minuten, aber hey, es ging ihr eh nur um den Stempel, denn ihr Ziel ist es, ihren Pass voll zu kriegen mit verschiedenen Länderstempeln, und und und.

Nach einer Stunde gingen wir wieder hoch, machten uns fertig für den Tag und buchten dann noch den Rest des Chileaufenthalts fertig.
Um 14 Uhr wollten wir los für die Tour die wir heute machen werden.
Wie in Südamerika üblich, gibt es hier Tour4Tips respektiv Free-walking-Tours. Sprich prinzipiell ist die Tour (meist ein Stadtrundgang) gratis, man gibt jedoch auf freiwilliger Basis am Schluss dem Führer ein Trinkgeld.
Je nach Tour kommt man so an Infos, die nicht im Museum beschrieben sind oder an Orte, die man als Alleintourist eher nicht findet.

Zwiebelprinzip ist hier von Vorteil: morgens noch angenehm kühl, nachmittags bis 30 angenehme Grad und dann wirds schon wieder schnell kühler.

Die Temperaturen hier entsprechen wohl meinem absoluten Wohlgefühl. Die 30 Grad sind weder schwitzig noch unangenehm heiss. Durch den stetigen angenehmen Wind fühlt es sich wirklich angenehm und sehr aushaltbar an. Ab 18 Uhr ist ein leichtes Jäckchen ideal um nicht zu frieren.

Wir gehen also bald los und laufen zur nächsten Bushaltestelle, sogar eine weiter, da wir ausversehen an der ersten möglichen vorbei liefen. (Wir laufen aus Prinzip nicht retour, vor allen Dingen nicht hier, wo es Bushaltestellen wie Sand am Meer gibt.)
Keine paar Minuten später fahren wir auf die andere Seite von Downtown Santiago und steigen dort aus.
Vor dem Museum Belle Art soll der Treffpunkt sein und da wir eine Stunde zu früh waren (fragt nicht warum 😂) spazierten wir noch etwas im gegenüberliegenden Park umher.
Wir googlen noch etwas über die Stadt um ein besseres Bild zu erhalten. Santiago alleine hat 2017 über 5 Millionen Einwohner gezählt. Verrückt, wenn man dies mit der Schweiz von 8 Millionen vergleicht.

Um drei Uhr startete die Tour mit unserem Wallys. Carlos führte uns gute 2,5 Stunden umher und führte uns zu den berühmten und nicht so berühmten Plätzen.
Wir waren eine gemischte Gruppe von mit uns 10 Leuten. Davon war ein Pärchen von Amsterdam, Lyha von der Schweiz, eine junge Dame von Deutschland, zwei androgyne aus Australien und eine Dame von Valparaiso, also der Nachbarstadt von Chile und der dritte Herr aus London.
Alle total freundlich und jeder spricht mit jedem. Vor allen Dingen mit dem Herren aus Amsterdam unterhielt wir uns oft. Lange sprach er mit Marco über die GoPro und wollte viel von Alaska wissen.

Hier ein paar Impressionen, mehr davon gibts dann im Video:

Wir erhielten wirklich viele tolle Infos über die Stadt, die besten Gerichte, die Bier und Weinkultur des Landes sowie auch die politische Situation des Landes.

Nach der Tour entschieden wir uns noch auf den Cerro San Cristóbal zu gehen. Bedeutete 20 Minuten Metro fahren und noch 1,5 Kilometer zu Fuss zum Berg zu gehen.
Auf dem Weg sahen wir ein asiatisches Lokal welches einen grossen TV an der Wand hatte, auf welchem gerade der Match der WM lief.
Wir hielten an und schauten die letzten Minuten vor Ort. (Natürlich kauften wir uns ein Getränk für 1000 Pesos um nicht nur da zu sitzen.)

Am mitfiebern

Match zu Ende und für uns ging es dann auch weiter. Schon bald sahen wir die Gondelstation und überlegten erst noch hoch zu wandern, was wir wirklich gerne gemacht hätten. Ungefähr 1,5 Stunden sollte man sich einrechnen bis ganz nach oben und da wir noch einiges zu tun hatten am Abend, wussten wir, dass dies zu knapp werden würde.
So kauften wir also für uns beide ein Ticket (ganz hoch und wieder runter kosteste uns zusammen 6.80 sFr.) und waren von Sekunde 1 begeistert.
Diese Aussicht und Chiles Unendlichkeit macht uns sprachlos.

Oben angekommen geniessen wir die Aussicht, erklimmen die letzten Stufen und sind unendlich dankbar, hier zu sein. Einfach nur WOW! Wir sind beide hin und weg davon.

Eine Stunde später fahren wir wieder runter, entschieden uns, alles zum Hostel zurück zu laufen und auf dem Weg für den Transfer morgen einzukaufen, zu Abend zu essen und noch Geld am ATM abzuheben.
2 Kilometer später war alles erledigt und wir auch einwenig. Vielleicht lag es am intensiven Tag, der vielen Schritten oder doch dem Pisco?

wir sind im Pisco sour-Game angekommen

Gegen halb 10 Uhr sind wir zurück im Hostel, fanden per Zufall noch einen guten Flug welcher sofort gebucht wurde, änderten dementsprechend unsere Reiseroute nochmals (wurde so deutlich günstiger), duschten dann und packten vor für den Morgen.
Denn der Wecker würde bereits kurz nach 6 Uhr klingeln.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert