Cayenne Rückblick


Minus ei Schmätterling

Marco Borer

Wie die aufmerksamen Leser vielleicht gemerkt haben, kamen in dieser gesamten französisch Guyana Zeit nicht wirklich viele Einträge.
Dies lag vor allem an folgenden Dingen:

  • beide krank
  • eher schlechte Umgewöhnung und Anklimatisierung ans Land unsererseits
  • das Wetter hat wirklich nicht auf unserer Seite gestanden
  • viele Spots die wir vor der Reise raus gepinnt hatten, waren geschlossen
  • die anderen Spots waren teils nicht ganz so schön, wie erhofft

Ich möchte trotzdem nicht missen, hier ein wenig nieder zu schreiben, was wir so erlebten. Auch wenn jetzt schon mein Hirn wahrscheinlich nicht mehr alles genau auf den Tag weiss. Aber für das ist ja dieser Blog auch hier. Einerseits um die Daheimgebliebenen auf dem Laufenden zu halten und auch etwas mitzunehmen und aber auch um für uns einen Rückblick zu erschaffen, sollten unsere Hirnzellen mal streiken.

Am ersten vollen Tag, respektive nach der ersten Nacht verbrachten wir den Tag in der Unterkunft. Wir liefen zwar zum Strand, welcher uns leider ein wenig enttäuschte, konnten dort nicht in den Mangrovenpark, da dieser gerade restauriert wird und waren einkaufen sowie am Abend weiter weg zum Abendessen zu Fuss.

Am zweiten Tag ging es zu Fuss und mit dem Bus nach Cayenne und holten das Auto ab. Dieser Tag galt dem Sightseeing obwohl es wirklich kontinuierlich regnete. Den Ausflug zum Regenwaldgefängnis kennt ihr ja auch vom Video.
Von diesem und dem nächsten Tag (Brasilien) ist auch viel im Video zu sehen, weshalb hier fertig ist.

Dann gab es einen Tag, an welchem wir auch nur knapp einkaufen gingen, etwas spazierten draussen, eine kleine Spritztour mit unserem guyanischen C1 Traktor machten der Küste entlang und den Pool testen aufgrund der Erkältung und einfach auch Erschöpfung.

Dann gab es noch den Tag an welchem wir zum Weiher fuhren und den Kindern beim Kajak-fahren-lernen zu sahen. Zum wandern waren wir aber beide nicht in Stimmung und hatten beide das falsche Schuhwerk dafür an. (es hätte einen Rundweg um den Weiher gegeben an 5,5 Kilometer)

An einem Tag bestiegen wir noch auf dem Aussichtspunkt in Cayenne welcher am Sightseeingtag zu verregnet war. Da besuchten wir auch noch das Fort oben an der Küste und landeten in einer feministischen Ausstellung (war gratis und deshalb nahmen wir sie gerne mit, so kamen wir auch in die Burg rein).

An einem Tag fuhren wir auch am Zoo vorbei und durch die kleinen Nebendörfchen von Cayenne wobei einem der Stau und der Verkehr bald die Lust dazu raubte.

Ansonsten brauchten wir auch mal einen ganzen Nachmittag + Abend um unsere Weiterreise und vor allem Weihnachten und Neujahr zu buchen und uns Gedanken zu machen, wo wir wie was wollen.

Zugegebenermassen waren wir auch oft im Supermarkt. Dies, da wir wirklich jedes Lebensmittel im Kühlschrank lagern mussten und dieser zu wenig Platz hergab für eine ganze Woche.
Wir hatten das Baguette einmal in einem Plasicksack an die Decke gehängt in der Hoffnung, die Ameisen würden da nicht hin kommen. – Falsch gedacht, wir mussten das frische Baguette leider weg werfen…

Der letzte Tag bestand dann noch daraus, das Auto zurück zu bringen, die Unterkunft ein wenig zu säubern und auszuchecken sowie die Zeit zu überbrücken bis der Bus zurück auf Saint Laurent zu Maroni fuhr.
Alles lief glatt und wir setzten uns auch noch ein Stündchen in ein Kaffee in den Gassen von Cayenne als unser Tischnachbar uns ansprach, was für eine interessante Sprache wir denn sprechen.
Er kommt ursprünglich aus Frankreich, hat aber 8 Jahre im Elsass gewohnt und 10 Jahre in Trier gelebt.
Sein Deutsch war schon sehr gebrochen und wir mussten einige Sätze etwa drei Mal umformulieren, aber er konnte uns auch einiges über Cayenne bzw. französisch Guyana erzählen.
Von ihm haben wir erfahren, dass die Mehrwertssteuer so hoch ist, dass die Kriminalität hier immer schlimmer wird und er es als kein schönes Leben empfindet.
Er verabschiedete sich dann nach dem vierten Bier um 11 Uhr morgens von uns und wir liefen auch weiter zum Busbahnhof. Unser Gepäck hatten wir im Sixt-Laden deponiert und holten wir auf dem Weg dahin ab.

Als wir nach 5 Stunden Busfahren dann in Saint Laurent du Maroni ankamen, suchten wir unser gebuchtes Zimmer und standen vor verschlossener Tür.
Die Firma neben dem Eingang half uns noch weiter, rief ihn an und gab uns den Zugang zu ihrem WLAN.
Der Besitzer tauchte nicht auf und wir suchten uns dann notgedrungen eine neue Unterkunft.

Schon einige Tage davor versuchten wir wieder ein e-Visa für Suriname zu beantragen. Jedes Mal brach jedoch die Seite ab beim Bezahlvorgang. Ein Zufallsfund bei iOverlander zeigte uns das Surinamesische Konsulat, dass gar nicht so weit weg von uns lag.
Also gingen wir am 18.11.22 als erstes zum Konsulat um unsere Einreisevisas zu erhalten. Das lief dort ziemlich typisch ab: Öffnungszeiten um 9 Uhr = frühstens um 9:30 Uhr geht die Türe auf.
Jeder drängelt vor und alle wollen ungefähr das selbe.
Eineinhalb Stunden später hatten wir auf alle Fälle das Visa und wir konnten zur Fähre und nach Albina, Suriname zurück kehren.

Was es mit dem Zitat von Marco noch auf sich hat: In französisch Guyana hat es sooo viele Schmetterlinge. Vor allen Dingen sind sie wirklich gross und besitzen riesige Flügel. Bei jeder Autofahrt verloren leider etliche ihr Leben und bei jedem Mal kam ein trauriges ‹minus ei Schmätterling› aus Marcos Mund.

Ganz ehrlich: wir beide haben uns etwas mehr erhofft von französisch Guyana und sind nun froh, lernen wir bald wieder neues kennen.


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