Sie hatte entdeckt, dass man Erinnerungen tatsächlich an anderer Stelle als im Verstand ablegen konnte.
Jojo Moyes in Eine Handvoll Worte
Es folgt ein anfänglich pragmatisches Monatsfazit mit anschliessenden Glücksmomenten, schwierigen Momenten und dem aktuellen Befinden.
Länder | Daten | grössere besuchte Städte |
48er | 18.10. – 31.10.2022 | Miami, Leavenworth, Yakima |
Suriname | 01.11. – 09.11.2022 | Paramaribo, Brownsberg NP |
französisch Guyana | 09.11. – 18.11.2022 | Cayenne, Kourou, St. Laurent du Maroni, Saint Georges |
Brasilien | 14.11.2022 | Ouiapoque |
GLÜCKSMOMENTE
- Wir hatten unbeschreiblich oft Glück und schätzen dies sehr!
- Die schönen Begegnungen mit den verschiedenen Menschen wie unserem Hoster in Paramaribo zum Beispiel
- Der Regenwald, so eindrücklich!
- Die Tour auf das Plateau und von dort auf den Regenwald hinab zu blicken (Brownsberg)
- Die Wärme, endlich nicht mehr frieren 😊
- das vielfälltige gute Essen (wir müssen hier unbedingt nochmals den Inder in Paramaribo erwähnen!)
- Die vielen tollen und grossen Schmetterlinge in französisch Guyana
- das Gefühl von angekommen sein im Langzeitreisemodus
- länger an einem Ort verweilen entschleunigt ungemein
- zu wissen, dass die nächste Zeit schon vieles gebucht und organisiert ist, womit ein wenig Stress betreffend der Organisation entfällt
SCHWIERIGE MOMENTE
- Du kannst dich nicht immer auf Abmachungen verlassen (respektive auf die Leute mit welchen du diese triffst)
- kochen zwischen Ameisen und Kakerlaken ist halt wirklich igiitt!
- Preisschock in französisch Guyana (die 40% Mwst machens aus!)
- unsere mangelnden Französischkenntnisse / ihre Englischkenntnisse
- Fahrverhalten in französisch Guyana / Anzahl verunglückter Wagen in den Strassengräben
- Vermüllung dieser Welt
- Wohlfühlfaktor (v.a. hier in französisch Guyana eher nicht vorhanden)
- Jetzt schon Entscheidungen treffen für in einem Monat um hoffentlich Geld zu sparen
AKTUELLES BEFINDEN
Nachdem wir beide wirklich krank waren und je ein Tag mehr oder weniger im Bett verbrachten, geht es Berg auf.
Endlich hat das ‹Dauer-chränkliche› Gefühl abgenommen und wir sind beide noch etwas verschnupft aber sicherlich fitter wie davor.
Nach dem ersten Schock in Suriname haben wir uns so schnell zurecht gefunden und der Wohlfühlfaktor war gross. Wir fühlten uns frei, liefen jeden Tag über 12’000 Schritte alleine um uns Essen zu besorgen, hatten liebe und nette Gespräche, erhielten Infos vom Land von Landsleuten die hautnahe dies erfahren. Es fühlte sich ein bisschen nach Alltag an. Wir gingen in unseren Stammsupermarkt, wussten wo es sicher immer Geld gibt am Automaten (im Hotel am Strassenende) und das Chinarestaurant hatte eh 24/7 geöffnet.
Vom Rest liesen wir uns leiten. Aber unsere Base war immer am selben Ort, was uns Sicherheit und enormen Stress nahm.
Es fiel schon fast ein bisschen schwer das Land zu verlassen und trotzdem freuten wir uns auf das Abenteuer nach französisch Guyana. Gerade auch, weil wir uns auf so viel Glück verliessen.
Das wir gerade den letzten Bus erwischten, das alles klappte wie es sollte und wir sicher ankamen beflügelte uns.
Im AirBnB angekommen dann die erste Entmutigung. Die Hosterin nicht ganz auf unserer Wellenlänge, vielleicht auch geschuldet an der schweren Kommunikation. Dann die feuchte, schimmlige und lebende T1 Wohnung. Wir mussten erst ankommen und uns einleben.
Auch der Preis für das Leben hier schockierte uns hier erst. Wie konnten wir auch vergessen, dass wir quasi in einem EU-Land sind…?
Wir erfuhren erst am letzten Tag in Cayenne im Gespräch mit einem Elsässer der nun in Cayenne wohnt, dass hier die Mwst bei 40% liegt und deshalb alles so teuer sei. Auch das die Kriminalität hier so hoch ist, dass es wirklich nicht schön sei hier zu leben. Erneut Gesprächsinhalt, welcher zum denken anregt. So hatten wir hier zwar auch Armut gesehen, aber sehr gebündelt. Erst am letzten Tag kam dann auch die Bettelei zum Vorschein. Aber Kriminalität haben wir so keine offensichtliche gesehen.
Dann der Schock nach der Ankunft in Saint Laurent du Maroni: unser Gastgeber der Unterkunft tauchte einfach nicht auf und so standen wir vor verschlossenen Türe. Zum Glück wurde alles sicher über Booking.com gebucht, somit wir unser Geld bereits retourniert bekamen.
Wir fanden dann schnell eine andere Unterkunft, es war aber dennoch Stress und raubte uns wieder Zeit, in welcher wir noch die Stadt erkunden hätten können.
Zurück in Suriname war es fast ein wenig ein nach Hause kommen. Wir liefen zum selben Bankomat, gingen zum Inder essen (er erinnerte sich sogar noch an uns) und fuhren jedoch dann auf die andere Stadtseite zur Unterkunft.
Es war ein heimisches Gefühl und trotzdem sind wir irgendwie auch ein bisschen auf dem Sprung. In wenigen Tagen geht es weiter auf eine Insel mit etwas mehr als 151’000 Einwohner.
Wir freuen uns beide so enorm darauf, da es auch mehr ein Zufall war und überhaupt nicht ein Land auf unserer Wunschliste war. Es ist der besten und günstigsten Flugoption ‹geschuldet› werden wir dort noch 10 Tage verweilen, viel baden, den Nationalpark besuchen und mit dem Auto die Insel erkunden.
Des weiteren war die letzte Woche auch intensiv. Plötzlich mussten wir so weit voraus denken und buchen. So sind wir auf der sicheren Seite was die Unterkünfte um Weihnachten und Silvester betrifft und werden hoffentlich noch etwas verschont von den Preisen.
Das wichtigste: wir sind gesund, wir geniessen jeden Tag und manchmal kommt ganz kurz ein Gedanke auf, was nach der Reise ist. Aber dies schieben wir gekonnt noch etwas auf die Seite. 🙌